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Hochkarätige Neue: Schafft es AS Rom in die Königsklasse?

Kurz & knackig: Die Giallorossi im Schnellcheck vor dem Serie-A-Start

Roma: Dybala und Wijnaldum als Trumpf Richtung Königsklassen-Rückkehr?

Georginio Wijnaldum und Paula Dybala sollen die Roma in die Champions League führen.

Georginio Wijnaldum und Paula Dybala sollen die Roma in die Champions League führen. imago images

Wie ist die Stimmung?

Erster internationaler Titelgewinn seit 61 Jahren und namhafte Neuverpflichtungen: Die Roma befindet seit der Übernahme von José Mourinho in einer regelrechten Aufbruchsstimmung, die in diesem Sommer durch die Neuzugänge nochmals einen kräftigen Schub bekommen hat. Wie groß die Euphorie in der Hauptstadt ist, hat der Empfang von Paulo Dybala verdeutlicht: Zehntausende Tifosi versammelten sich vor dem Palast der italienischen Zivilisation, um ihre Nummer 21 zu feiern und für eindrucksvolle Bilder zu sorgen.

"Die Roma ist weltberühmt und ich kannte sie, bevor ich nach Italien kam - wegen der Spieler, die hier gespielt haben", so der Argentinier, dem sie im Verein zutrauen, in die Fußstapfen großer Spieler zu treten - wie das Angebot der Trikotnummer zehn, welche jahrelang "Il Capitano" und Vereinslegende Francecso Totti gehörte, beweist. Als Leistungsträger soll der 28-Jährige die bereits begonnene Entwicklung und Rückkehr zu einem absoluten Top-Team der Serie A anführen: Wie der Spieler selbst feststellte, ist der Verein in den letzten Jahren "sehr gewachsen", die Arbeit zahlte sich durch den Gewinn des Conference-League-Titels aus. "Es gibt noch viele weitere Ziele vor uns und hoffentlich können wir sie gemeinsam erreichen", erklärte Dybala.

Was kann der Kader?

Die Giallorossi agierten auf dem Transfermarkt clever. Während zahlreiche Spieler wie kürzlich Jordan Veretout (Olympique Marseille) den Verein für eine Ablöse verließen (insgesamt ungefähr 40 Millionen), nahmen die Römer kaum Geld in die Hand: Neben Dybala schlossen sich Nemanja Matic und Mile Svilar ebenfalls ablösefrei dem Klub an. Dazu setzte der Verein mit der Leihe von Georginio Wijnaldum ein weiteres Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt. Lediglich für Mehmet Zeki Celik überwiesen sie rund sieben Millionen Euro nach Lille. Trotz des Transfergewinns ist die Qualität der Mannschaft gestiegen.

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Allen voran die Offensive gehört zu den besten der Liga. Neben Tammy Abraham, der bereits in der vergangenen Spielzeit 17 Treffer in der Liga erzielte und in allen Wettbewerben als starker Zielspieler sowie Torgarant die Herzen der Fans eroberte, und Nicolo Zaniolo, der trotz Angeboten wohl in der Hauptstadt bleibt, wirbelt nun also auch Dybala. Der Neuzugang ersetzt den Ex-Dortmunder Henrikh Mikitaryan, wobei der Argentinier stärker einzuschätzen ist als der Armenier. Seine Torgefährlichkeit stellte der 1,77 große Offensivspieler bereits im italienischen Oberhaus unter Beweis: Für Palermo und Juventus traf er 98-mal in 271 Serie-A-Einsätzen.

Aus dem Trio könnte aber noch ein Quartett werden - die Roma arbeitet an der Verpflichtung eines weiteren großen Namens: Andrea Belotti, der 113 Serie-A-Tore erzielte, soll laut italienischen Medienberichten bereits mit "The Special One" telefoniert haben. Trotz der großen Konkurrenz habe der Portugiese dem ablösefreien italienischen Nationalstürmer Spielzeit versprochen. 

Auch im Mittelfeld ist der Kader im Vergleich zur vergangenen Saison stärker. Einer der beiden Neuzugänge Matic oder Wijnaldum könnte mit Anführer Lorenzo Pellegrini das Zentrum bilden. Vor allem dem Niederländer ist eine Schlüsselrolle zuzutrauen. Zwar lief das vergangene Jahr bei PSG nicht wie erhofft (kein Stammspieler), davor gehörte er beim FC Liverpool aber zu den wichtigsten Stützen und hatte maßgeblichen Anteil an den Erfolgen - besonders im Gedächtnis bleibt sicherlich das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League 2019 gegen den FC Barcelona, als er mit zwei Treffern binnen zwei Minuten Anfield in Ektase versetzte. Da der italienische Europameister Bryan Cristante blieb und nur Veretout weichen musste, ist im Zentrum auch die nötige Breite gegeben.

Die Quantität sowie in der Spitze die Qualität fehlt dafür aber in der Abwehrzentrale: Gianluca Mancini und Roger Ibanez offenbarten in der abgelaufenen Saison Schwächen, sind aber nichtsdestotrotz zusammen mit dem etablierten Chris Smalling bekannte Stärken. Dennoch versucht Mourinho wohl noch neue Verteidiger von seinem Ex-Klub Manchester United in die Serie A zu locken. Sowohl an Eric Bailly als auch an Victor Lindelöf zeigen die Römer Interesse. Des Weiteren ist auch Ex-Dortmunder Dan-Axel-Zagadou eine Option.

Wie lautet das Ziel?

Der Verein aus der "Ewigen Stadt" visiert zunächst die Champions League an. Dementsprechend wollen die Römer in der Serie A unter die ersten Vier kommen - was angesichts des Qualitätsverlusts im Kader von Napoli möglich erscheint. Falls es die Giallorossi über die Liga nicht schaffen, bliebe auch noch die Europa League. Dort gehört die AS mit dem Kader sicherlich zu den besten Teams und kann sich etwas ausrechnen - was es braucht, um einen internationalen Titel zu gewinnen, wissen die Römer ja bekanntlich aus der Vorsaison.

Was sagt der Trainer?

Mourinho, der im vergangenen Jahr mit hohen Erwartungen vorgestellt wurde, führte die Roma in seinem Premiere-Jahr zum ersten Titelgewinn seit 14 Jahren. Im Vorfeld dieser auch aufgrund der anstehenden Winter-WM in Katar herausfordernden Saison lässt sich "Mou" nicht in die Karten schauen und äußert sich erstmals am Vorabend des Auftaktspiel bei US Salernitana zur kommenden Spielzeit.  

aka

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