Nach dem 2:2-Remis in Sandhausen wechselte SCP-Coach Lukas Kwasniok dreimal: Für Heuer, Klefisch und Platte begannen Müller, Hoffmeier und Conteh. Zudem stand Pieringer nach seiner Sprungbeinfraktur im Februar erstmals wieder im Kader.
Braunschweigs Trainer Michael Schiele nahm nach der 1:2-Niederlage gegen Magdeburg ebenfalls drei Wechsel vor. De Medina, Donkor und Kaufmann starteten anstelle von Benkovic, Kijewski und Lauberbach.
Nach mutigem Start der Braunschweiger fand sich Paderborn schnell zurecht und übernahm nach gut zehn Minuten die Kontrolle. Erstmals gefährlich kam Leipertz vors Tor (8.), scheiterte aber wie danach auch Conteh (15.) am starken Hoffmann im BTSV-Tor. Während der SCP weiter anlief und immer weiter auf die frühe Führung drückte, prallten Braunschweiger Entlastungsangriffe zumeist mangels Präzision spätestens am Paderborner Schlussmann Huth ab.
2. Bundesliga - 30. Spieltag
Besonders zu gefallen wusste Obermair auf der linken Seite der Gastgeber. Immer wieder schlug er gefährliche Flanken in den Strafraum. So auch in der 28. Minute, als er nach Schallenbergs starker Spielverlagerung Justvan am zweiten Pfosten fand. Dessen Flugkopfball markierte die verdiente Führung.
Obermair trifft selbst
Auch in der Folge blieb Paderborn am Drücker, hatte dann aber Glück, dass Kaufmann bei seinem Flugkopfball weniger Abschlussglück als Justvan hatte und knapp das Tor verfehlte (37.). Dass der SCP seine Lehren aus der Vorwoche, als man eine Zwei-Tore-Führung beim Schlusslicht aus Sandhausen noch verspielt hatte, gezogen hat, war spätestens mit Pausenpfiff klar. Der erfolgte umgehend nach dem 2:0, bei dem der SCP seinen unbedingten Willen unterstrich.
Einen eigentlich verlorenen Ball gab Muslija nicht auf, bearbeitete de Medina unermüdlich und gewann schließlich den Ball, den Obermair nach Doppelpass mit Conteh einschob (45. +1).
Braunschweigs schnelle Antwort
Schiele reagierte nach der Pause mit einem Doppelwechsel auf den Rückstand, brachte Pherai und Lauberbach für Wintzheimer und de Medina und stellte auf Dreierkette um. Nach Wiederanpfiff drängte Braunschweig auf den frühen Anschlusstreffer, Ujah meldete sein Team nach gut eineinhalb Minuten erstmals an (47.), für den SCP boten sich gegen mutige Braunschweiger fortan Räume.
Einen solchen nutzte abermals der starke Obermair mit einem Heber in den Lauf von Muslija, dessen Ablage Conteh ins leere Tor versenkte (52.). Die Vorentscheidung? Braunschweig steckte nicht auf, stellte nur eine Minute später durch Ujah (53.) den alten Abstand wieder her und glaubte weiter an das Comeback. In einer hitzigen Phase, die je zwei Gelbe Karten auf beiden Seiten nach sich zog, ging etwas der Spielfluss ab, beide Teams kamen aber weiter zu Chancen. Paderborn über den schnellen Conteh, der nach Solo im Strafraum zu Fall kam und Elfmeter forderte (57.), die Eintracht weiterhin über Ujah, dem allerdings kein weiteres Tor vergönnt war.
Joker Srbeny trifft doppelt
Nach einem Foul im Mittelfeld war für den umtriebigen Conteh verletzungsbedingt Schluss (66., Nadj kam), zehn Minuten später feierte dann Pieringer sein ersehntes Comeback. Der Joker blieb glücklos und vergab in der Nachspielzeit einen Elfmeter (90. +4, Behrendt hatte Obermair gefoult), dafür schnürte der ebenfalls eingewechselte Srbeny noch einen Doppelpack. Freistehend durfte er erst Pieringers Flanke einköpfen (90.), dann nach Obermairs Heber Justvans Ablage veredeln (90. +4).
Der SCP macht vor dem direkten Duell mit dem HSV am kommenden Freitag (18.30 Uhr) somit Druck auf den aktuellen Dritten. Der BTSV muss vor dem Kellerduell mit Sandhausen am Sonntag (13.30 Uhr) weiter um den Klassenerhalt bangen.