Osnabrücks Coach Daniel Thioune entschied sich nach dem 3:3 in Regensburg für drei Wechsel in seiner Startelf: Neben Kapitän Heider mussten auch Wolze und Ouahim auf der Bank Platz nehmen, dafür durften Agu, Schmidt und Amenyido von Beginn an ran.
Die einzige Änderung beim VfB im Vergleich zum 3:1 gegen Dresden hatte sich bereits abgezeichnet: Badstuber stand Trainer Tim Walter nach abgesessener Sperre wieder zur Verfügung und verdrängte Phillips auf die Bank.
Osnabrücker Traumstart: Alvarez knipst früh
Die Hausherren starteten hellwach in der Partie: Alvarez verzeichnete bereits nach wenigen Augenblicken per Freistoß den ersten Abschluss (2.) - und kurz darauf auch den ersten Treffer des Spiels: Nach einem Diagonalball von Ajdini stand Schmidt links im Strafraum völlig frei und legte überlegt per Kopf ab für Alvarez. Die Volley-Abnahme des Angreifers wurde von Kempf noch entscheidend abgefälscht und war dadurch unhaltbar für Kobel - 1:0 für Osnabrück (4.).
VfB tut sich schwer - und hat dennoch Chancen
Für den VfB war das frühe Tor einer kalten Dusche, Osnabrück kam der Spielstand entgegen. Die Lila-Weißen ließen die Gäste kommen und verteidigten konzentriert, die Schwaben fanden kein Durchkommen. Erst ein abgefälschter Distanzschuss von Klement zwang Kühn in der 18. Minute zum Eingreifen. Für die erste Großchance benötigten die Schwaben die Unterstützung der Hausherren: Gonzalez profitierte von einem Ballverlust van Akens und setzte Ascacibar in Szene, der frei vor Kühn aber deutlich zu hoch zielte (29.).
Osnabrück setzte vor allem über den agilen Schmidt gelegentlich Nadelstiche, ohne im ersten Durchgang selbst dabei gefährlich zu werden. Stattdessen hatte der VfB einen weiteren Hochkaräter zum Ausgleich - wenn auch wieder einen, der etwas glücklich zustande kam. Gonzalez schoss sich bei der Ballannahme selbst an, überraschte damit die Osnabrücker Defensive und lief plötzlich alleine auf Kühn zu. Dem Argentinier versagten aber die Nerven, der VfL-Schlussmann parierte den unplatzierten Schuss (43.).
2. Bundesliga, 13. Spieltag
Stuttgart rennt an, doch vergibt eins um andere Mal
Zum Wiederbeginn gab es Wechsel auf beiden Seiten: Walter (Wamangituka für Klement) wechselte leistungs-, Thioune (Henning für Gugganig) verletzungsbedingt. Am Bild aus dem ersten Durchgang änderte sich jedoch nichts: Stuttgart suchte gegen gut sortierte Osnabrücker die Lücke, hatte aber keine zündende Ideen. Erst nach rund einer Stunde machte sich das Übergewicht der Gäste auch in Torchancen bemerkbar: Kühn musste gegen einen Distanzschuss von Stenzel (62.) und einen Kopfball von Badstuber (63.) sein gesamtes Können aufbieten. Doch mitten in die Drangphase des VfB hinein bot sich plötzlich Osnabrück die Großchance zum 2:0, Schmidt schob den Ball nach feiner Flanke von Amenyido jedoch knapp am linken Pfosten vorbei (66.).
Die größte Möglichkeit im zweiten Durchganghatten jedoch die immer weiter anrennenden Stuttgarter: Eine Flanke von Förster war eigentlich harmlos, doch Schmidt traf den Ball beim Klärungsversuch nicht richtig und legte ihn genau vor die Füße von Gonzalez. Der vergab aber auch seinen zweiten Hochkaräter des Tages und brachte den Ball nicht an Kühn vorbei (70.). Stuttgart rannte immer weiter an, schnürte die Hausherren in der Schlussphase am eigenen Strafraum ein, neben Al Ghaddioui wurde in der Schlussphase auch Ex-Nationalspieler Gomez eingewechselt. Ersterer vergab eine weitere gute Möglichkeit zum Ausgleich, zielte aber ein Stück zu hoch (84.).
Nachdem in der Nachspielzeit Gonzalez (90.+1) und Kempf (90.+3) die letzten Gelegenheiten liegen ließen, durfte Osnabrück jubeln: Die Lila-Weißen brachten den Dreier letztlich etwas glücklich über die Zeit und feierten den ersten Sieg seit Anfang September.
Nach der Länderspielpause gastiert Osnabrück am Freitag (22. November, 18.30 Uhr) in Bochum. Für Stuttgart geht es am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Karlsruhe weiter.