Jahn-Coach Mersad Selimbegovic musste mit Rechtsverteidiger Saller (muskuläre Probleme) und Defensivmann Gimber (Jochbeinbruch) zwei wichtige Akteure ersetzen. Gegenüber dem 1:1 in Nürnberg wechselte der Deutsch-Bosnier dreimal: Heister, Lais und Schneider begannen anstelle von Gimber, Wähling und Palacios (beide Bank).
Osnabrücks Trainer Daniel Thioune sah nach dem 0:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth keinen Grund für Veränderungen und startete mit derselben Elf. Die Niedersachsen liefen also erneut mit zwei echten Spitzen auf (Alvarez und Heider), die Defensive wurde wie gewohnt von Dauerbrenner Heyer organisiert.
Jahn beginnt druckvoll
Der SSV Jahn Regensburg wollte seine Fans mit dem dritten Heimsieg der laufenden Saison beglücken und so begannen die Oberpfälzer äußerst dynamisch. Gerade die flinken Außenspieler Stolze, Heister und Okoroji sorgten für Betrieb und stellten Osnabrück, immerhin mit der besten Defensive der Liga an die Donau gereist, vor knifflige Herausforderungen. Für das erste Ausrufezeichen sorgte Stolze nach acht Minuten. Regensburgs Offensivmann prüfte Kühn mit einem satten Rechtschuss aus zehn Metern. Auch in der Folge blieb der Jahn zwar das aktivere Team, wirklich zwingend sollten die Abschlüsse jedoch erst einmal nicht mehr werden.
Osnabrück verteidigte es nun clever, zeigte aber auch, warum die vier vorangegangenen Partien allesamt ohne eigenen Torerfolg geendet hatten. Zwar musste Regensburgs Schlussmann Meyer bei Heiders Kopfball (15.) oder sattem Linksschuss (45.) sein Können unter Beweis stellen, insgesamt hakte das Angriffsspiel aber sichtlich. Bezeichnend für das VfL-Spiel im ersten Durchgang: Heyers deutlicher Fehlpass ins Toraus (39.).
Schneider trifft sehenswert
Anders der Jahn: Zunächst vergab Grüttner noch nach feinem Zuspiel von Schneider völlig frei vor Kühn (32.), doch wenig später lag der Ball zum ersten Mal im Netz - und wie. Osnabrück hatte die Kugel nach einer Heister-Hereingabe nicht geklärt bekommen, Stolze setzte nach und bereitete so für Schneider vor, der sehenswert zum Fallrückzieher ansetzte und aus zehn Metern versenkte (34.). Der Jahn blieb nun dran. Erneut verpasste Grüttner zunächst aus bester Position (41.), wieder lag der Ball aber nur zwei Minuten später im Tor. Nach einem Konter durfte Regensburgs Kapitän unbedrängt zum 2:0 einschieben (43.). Kurz darauf ging es in die Halbzeit.
Alvarez macht VfL Mut
Nach Wiederanpfiff entwickelte sich eine Partie ohne große Atempausen, es sollte ein abwechslungsreicher Abend werden. Der VfL agierte nun deutlich zielstrebiger und übernahm nach dem Seitenwechsel die Spielkontrolle. Nach insgesamt 482 torlosen Spielminuten brach dann Alvarez endlich den Bann für Osnabrück: Fast ohne Gegenwehr durfte der Stürmer durch Regensburgs Hintermannschaft spazieren und aus zwölf Metern überlegt zum Anschluss einschieben (49.).
Eiskalt verwertet: Chima Okoroji traf zum zwischenzeitlichen 3:1 für Regensburg. imago images
Der Jahn zeigte sich davon aber wenig geschockt und kam durch einen der gefährlichen Konter nach nur vier Minuten zur passenden Antwort: Okoroji, für seinen starken linken Fuß bekannt, zimmerte das Spielgerät aus zehn Metern zum 3:1 unter den Querbalken (53.). Regensburg blieb dran, eroberte den Ball von weitaugerückten Niedersachsen zurück und zündende den nächsten Angriff. Schneider fehlten bei seinem Schuss aus rund 16 Metern nur wenige Zentimeter - die Kugel knallte gegen den linken Torpfosten (57). Die Oberpfälzer verpassten die frühe Vorentscheidung und stellten dann etwas unverständlich fast alle Offensivbemühungen ein.
Heyer lässt Regensburg verstummen
Der VfL schöpfte neuen Mut und schürte die Rothosen nun um deren Strafraum ein. Regensburgs Hintermannschaft, die im zweiten Durchgang auf ihren Gelb-Rot gefährdeten Abwehrchef Correia verzichten musste, ließ den Gegenspielern zunehmend mehr Platz zum Kombinieren und wurde dafür bitter bestraft. Heyer, im Kerngeschäft Verteidiger, durfte sich die Kugel zweimal zentral im Strafraum zu Recht legen und zunächst zum 3:2 (63.) und dann zum 3:3 (72.) einschießen. Der VfL war nach dem Doppelschlag oben auf und kam durch Schmidt noch zur Gelegenheit auf den Siegtreffer (85.). Da der Schuss aber nur das Außennetz traf, blieb es beim 3:3.
Regensburg, das im fünften Spiel in Folge ungeschlagen blieb, spielt am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) beim SV Darmstadt. Osnabrück, das nun seit sieben Partien auf einen Sieg wartet, empfängt bereits am Samstag (13 Uhr) den VfB Stuttgart an der Bremer Brücke.