Osnabrücks Trainer Marco Grote nahm zwei personelle Wechsel gegenüber dem 4:2 in Regensburg vor der Länderspielpause vor und beorderte Reichel und Multhaup anstelle von Engel und Ihorst (beide auf der Bank) in die Startelf.
Zwei Änderungen gab es auch auf der Gegenseite: Nürnbergs Coach Robert Klauß brachte im Vergleich zum 1:1 gegen Düsseldorf Geis und Hack für Nürnberger und Dovedan (beide auf der Bank).
Nach hektischen ersten Minuten an der Bremer Brücke fanden sich die Gäste besser zurecht. Dabei wurden sie immer dann gefährlich, wenn sie es schafften, viel Rasen mit wenigen Kontakten zu überbrücken - so geschehen erstmals in der 4. Minute, als Köpke nach Lohkempers Steilpass links vor Schlussmann Kühn auftauchte, an diesem aber scheiterte. Wenige Sekunden später zappelte der Ball dann bereits im Osnabrücker Netz, doch Torschütze Schäffler hatte sich zum Zeitpunkt der Handwerker-Flanke hauchzart im Abseits befunden (5.).
Nach zehn Minuten setzte es dann einen Nackenschlag für den Club, denn Köpke sank ohne Einwirkung eines Gegenspielers plötzlich auf dem Rasen nieder und wurde mit dick bandagiertem Knie in die Kabine geführt. Direkt danach verbuchte Trapp per Kopfball die erste Chance der Partie, der VfL schien nun besser reinzukommen. Doch dieser Eindruck hielt keine 15 Minuten: Als Mühl den Ball auf der rechten Seite in den Lauf von Valentini hob, war die komplette Defensive der Lila-Weißen entblößt. Weil Schäffler die Hereingabe im Zentrum humorlos verwertete, durften die Gäste jetzt wirklich jubeln (25.).
Effizienter FCN stellt auf 2:0 und 3:0
Nun hatte der Gast aus Franken Oberwasser und nutzte Osnabrücks Fehler konsequent aus. Joker Nürnberger erlief einen durch hohes Anlaufen erzwungenen Rückpass von Ajdini, umkurvte Kühn und vollendete aus spitzem Winkel zum 2:0 (29.) - die erste Zwei-Tore-Führung für den Club in der laufenden Saison. Und es wurde noch besser aus Sicht der Gäste, denn nach einer Balleroberung von Valentini ging es ganz schnell: Geis, Schäffler, Lohkemper - 3:0 (43.). Geis hatte sogar noch eine aussichtsreiche Freistoßchance aus 20 Metern, doch der Standardexperte scheiterte und es blieb beim 3:0 zur Pause.
Der 8. Spieltag
VfL-Trainer Grote reagierte nach der Pause mit drei Wechseln: Schmidt, Ihorst und Wolze sollten dem Team neues Leben einhauchen. Das gelang nur teilweise: Zwar drängte der VfL den FCN nun mehr und mehr in die eigene Hälfte, doch spätestens am Strafraum war meistens Schluss. Der Club stand defensiv diszipliniert und sicher, schaffte es aber selbst nicht, eigene Kontersituationen kontrolliert auszuspielen.
Schäffler macht den Deckel drauf
So gestaltete sich der zweite Abschnitt eher zäh und hielt nicht sonderlich viele Torszenen bereit. Hack versuchte sich aus der Distanz für die Gäste (53.), auf der Gegenseite landete ein Kerk-Freistoß in der Mauer (56.). Osnabrück biss sich die Zähne an der Gäste-Defensive aus - ehe die Luft aus den Lila-Weißen entwich. Lohkemper bediente Schäffler nach einer Freistoßsituation - und der Torjäger drückte den Ball zu seinem zweiten Treffer über die Linie. Zwar erzielte Kerk nach einem Elfmeterpfiff kurz vor dem Ende noch den Ehrentreffer für Osnabrück, doch an der ersten Niederlage des VfL änderte das nichts mehr (90.+2).
Osnabrück gastiert am Freitag (18.30 Uhr) beim FC St. Pauli. Nürnberg hat es derweil nach zuvor fünf verspielten Führungen in Folge erstmals wieder geschafft, einen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Der Club findet also rechtzeitig vor dem prestigeträchtigen Franken-Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth am Sonntag (13.30 Uhr) wieder in die Erfolgsspur.