Osnabrücks Trainer Daniel Scherning nahm nach dem 2:1 beim 1. FC Saarbrücken zwei Veränderungen an seiner Startformation vor: Trapp und Kunze begannen für Beermann (Muskelverletzung im Oberschenkel) und Köhler (Bank).
Bremens Coach Markus Anfang musste notgedrungen ebenfalls zwei Wechsel im Vergleich zum späten 3:2-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf einstreuen: Agu und Dinkci ersetzten die vor dem Absprung stehenden Sagent (wohl zu Norwich City) und Osako (wohl zu Vissel Kobe).
Bremen verpasst ganz frühen Paukenschlag
Und dieses Duo hätte um ein Haar nach nur ein paar Sekunden für einen Bremer Paukenschlag gesorgt, doch nach Dinkcis Hereingabe war Agu nach der Unsicherheit von VfL-Keeper Kühn zu überrascht. In der Folge fassten die Hausherren immer mehr Mut und strahlten im gesamten ersten Spielabschnitt vor allem nach Standards große Gefahr aus. Die erste gelungene Kombination grätschte Osnabrücks Higl knapp am linken Pfosten vorbei (8.).
Innenverteidiger auf Innenverteidiger
Den Torschrei auf den Lippen hatten die Heimfans dann in Minute 21, als Gugganig nach einem der vielen Eckbälle wuchtig an die Latte köpfte. Die Gäste brauchten etwas, um sich zu fangen. Kurz vor der Pause war es erneut Dinkci, der mit einem Volley an Kühn scheiterte (42.). So war es Trapp vorbehalten, den Bann zu brechen: Nach einer platzierten Ecke von links verlängerte Gugganig auf seinen Partner in der Innenverteidigung und Trapp köpfte wuchtig ein - 1:0 (44.).
Dicke Doppelchance für Füllkrug
DFB-Pokal, 1. Runde
Ähnlich furios wie in den ersten startete Bremen in den zweiten Abschnitt: Füllkrug hatte eine dicke Doppelchance per Kopf - den ersten setzte er an die Latte, der zweite ging links vorbei (47.). Weiterer Nachweis für die Glücklosigkeit von Füllkrug war die 57. Minute, in der der Torjäger freistehend über den Kasten köpfte. Dinkci fand kurz darauf seinen Meister in Kühn (65.). Dieser war in Minute 74 schon geschlagen, doch der kurz zuvor eingewechselte Rapp traf per Kopf nur den linken Pfosten.
Rapp scheitert zweimal am Pfosten
In der Schlussviertelstunde warf Werder alles nach vorne, das nach dem Seitenwechsel offensiv kaum zwingende Osnabrück verlegte sich fast ausschließlich aufs Verteidigen. Sinnbildlich für den unglücklichen Auftritt der Bremer war dann die erste Minute der Nachspielzeit: Bei einer Kopie der Aktion aus der 74. Minute köpfte Rapp erneut links im Strafraum an den linken Pfosten.
So war das letzte Highlight Köhler vorbehalten, der nach einem schweren Zusammenprall in der Vorwoche noch im Krankenhaus gelegen hatte. Nach einem abgeblockten Standard der Bremer kam die Kugel zum Joker, der sie bis zur Mittellinie trieb und von der linken Seite über den zurückeilenden Zetterer hinweg zum umjubelten 2:0-Endstand ins Tor hob (90.+5). Als Referee Patrick Ittrich die Pfeife dann ein letztes Mal in den Mund nahm, war der Jubel an der Bremer Brücke groß und die Pokal-Überraschung perfekt.
Ein wenig Zeit zum Feiern bleibt: Osnabrück empfängt erst am kommenden Samstag (14 Uhr) den SV Wehen Wiesbaden. Bremen hat tags darauf ab 13.30 Uhr ein Heimspiel gegen den SC Paderborn vor der Brust.