Eintracht Norderstedts Trainer-Duo um Jens Martens und Olufemi Smith setzte beim vierten Pokalauftritt in den vergangenen fünf Jahren im Angriff mit Lüneburg auf den Mann, der mit seinem Treffer zum 1:0-Sieg im Entscheidungsspiel gegen Teutonia 05 den Regionalligisten in den Pokal geschossen hatte. Für Norderstedt war es nach dem 2:1-Erfolg in Niendorf beim Landespokal Hamburg das zweite Pflichtspiel der Saison.
Hannovers Coach Jan Zimmermann war im Vergleich zur 0:3-Niederlage gegen Hansa Rostock zu zwei Wechseln gezwungen. Falette (Fußverletzung) und Kerk (Probleme mit der Achillessehne) fehlten angeschlagen und wurden durch Börner und Ochs ersetzt. Außerdem stand Hansen, als "Pokalkeeper" von Zimmermann geplant, anstelle von Zieler zwischen den Pfosten.
Norderstedt begann mutig, machte in der Defensive die Räume eng und probierte sich durchaus in der Offensive. Doch weder ein Doppelpass zwischen Saad und Bork führte zum Erfolg (6.), noch ein Schuss aus dem Rückraum von Bojadgian (7.). Die Niedersachsen ihrerseits hatten zwar mehr Spielanteile, strahlten vor dem Tor aber zunächst kaum Gefahr aus.
DFB-Pokal, 1. Runde
Das Spielgeschehen sollte sich in der 20. Minute grundlegend ändern: Muroya brachte einen Ball vor das Tor, wo Ochs das Leder über Huxsohl hinweg im Bogen zur Favoritenführung unter die Latte brachte (20.). Zusätzlich zum Rückstand musste die Eintracht den Ausfall von Brown (23., Brüning) hinnehmen.
Ducksch trifft vor der Pause vom Punkt
Nach dem doppelten Rückschlag übernahm Hannover bei starkem Regen endgültig das Kommando. Die Niedersachsen beherrschten die Partie, ohne jedoch zwingend auf das zweite Tor zu drücken. Norderstedt zog sich weit in die eigene Hälfte zurück und tauchte nur noch gelegentlich durch Konter vor Hansen auf. Diese Angriffe blieben aber allesamt ungefährlich (39., 45.+2). Stattdessen legte Hannover nach: Nachdem Stolze von Grau im Strafraum von den Beinen geholt worden war, verwandelte Ducksch den fälligen Elfmeter zur 2:0-Pausenführung der Niedersachsen (45.+1).
Im zweiten Durchgang näherte sich Hannover zunächst mit einem Pfostenschuss von Kaiser (47.) und einem Lattentreffer von Ducksch (58.) an - und machte dann kurzen Prozess. Zunächst sah Ernst Ducksch, der per Chip-Ball über Huxsohl hinweg aus 20 Metern ins Tor traf (63.). Nur zwei Minuten später war der Doppel-Torschütze erneut zur Stelle. Dieses Mal steckte der Offensivakteur auf Muslija durch, dessen Schuss durch die Beine des Eintracht-Keepers das 4:0 bedeutete (65.).
In der Schlussphase ließ Hannover locker austrudeln, hatte durch die eingewechselten Sulejmani und Weydandt noch Möglichkeiten auf weitere Tore (67., 78). Auf der Gegenseite hätte Williams einen Querschläger zum Ehrentreffer verwerten können, verpasste das Tor aber deutlich (86.). Und so blieb es beim ungefährdeten 4:0-Erfolg des Favoriten über den engagierten Underdog.
Eintracht Norderstedt gastiert am Dienstag in der zweiten Runde des Landespokals Hamburgs beim HSV Barmbek-Uhlenhorst (19 Uhr), ehe am Wochenende die Regionalliga Nord in die Saison startet. Hannover muss kommende Woche Samstag (20.30 Uhr) in Dresden antreten.