Nürnbergs Trainer Dieter Hecking musste im Vergleich zum 4:1-Erfolg in Stuttgart auf Judt (Mittelohrentzündung) verzichten. Dafür kehrte Eigler nach Gelb-Rot-Sperre zurück. Chandler rückte daher eine Reihe nach hinten in die Abwehr.
Frankfurts Coach Michael Skibbe indes tauschte nach der 0:3-Niederlage gegen Leverkusen viermal: Vasoski, Rode, Heller und Halil Altintop erhielten den Vorzug vor Jung (Nasennebenhöhlenentzündung), Caio, Meier und Köhler.
Das Spiel begann mit einer 15-minütigen Verzögerung, weil zahlreiche Gäste-Fans nicht rechtzeitig zum Stadion kommen konnten. Auf Bitten der örtlichen Polizei pfiff Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer die Partie also später an. Die längere Wartezeit schien dem Spiel ein wenig abträglich zu sein, denn beide Mannschaften brauchten nach dem Anpfiff eine Weile, um auf Touren zu kommen. Die Nürnberger erspielten sich jedoch zusehends leichte Vorteile und machten den besseren Eindruck, Zwingendes sprang dabei aber nicht heraus.
Der 23. Spieltag
Die Frankfurter machten es nicht besser. Bis auf eine Zufallschance von Vasoski, der das Leder nach zehn Minuten aber nicht traf, entwickelten die um Sicherheit bedachten Hessen lange Zeit überhaupt keine Torgefahr. Die Verunsicherung ob der schlechten Rückrunde war der Eintracht anzumerken. Die Skibbe-Elf traute sich kaum einmal aus der eigenen Hälfte heraus. Folglich prägten intensive, teils hitzige Zweikämpfe das Bild auf dem Rasen. Die erste gute Torchance folgte in der 27. Minute: Pinola flankte in die Mitte zu Cohen, der aus elf Metern knapp rechts vorbeiköpfte.
Auch im weiteren Verlauf blieben die Nürnberger die aktivere Mannschaft, nur fanden sie kein Mittel, um den hessischen Abwehrriegel zu knacken. Das hätten die Gäste nach 41 Minuten fast selbst erledigt: Nach einer Ekici-Ecke prüfte Russ per wuchtigem Kopfball seinen eigenen Schlussmann Nikolov, der sich jedoch in guter Form zeigte und das 0:0 zur Pause festhielt.
Nach dem Seitenwechsel kommt Leben in die Bude
Rigoros: Nürnbergs Wollscheid köpft den Ball weg, Gekas kommt zu spät. picture alliance
Personell unverändert ging es nach dem Seitenwechsel etwas lebhafter weiter. Gerade die Nürnberger legten eine Schippe drauf und waren darum bemüht, zügiger nach vorne zu spielen. Das klappte dann auch. Hegeler hatte die ganz große Gelegenheit, die Franken in Führung zu bringen. Der 23-Jährige jagte das Leder aber aus sechs Metern unbedrängt drüber. Kurz darauf kam es in Frankfurts Sechzehner zum Kontakt zwischen Ochs und Ekici. Der Nürnberger kam zu Fall, doch Kinhöfer winkte ab (55.).
Der Club brauchte aber auch keinen Strafstoß, um in Führung zu gehen. Ein Freistoß reichte völlig aus: Ekici legte für Schieber auf, der den Ball aus 27 Metern am unglücklich agierenden Nikolov vorbei in die Maschen hämmerte (67.). Die Hessen mussten ihre zuvor an den Tag gelegte destruktive Haltung aufgeben, taten das auch. Skibbe brachte mit Amanatidis, der unter der Woche suspendiert und kurz danach begnadigt worden war, sowie Fenin zwei frische Angreifer. Frankfurt warf nun alles nach vorne, doch der FCN stand sicher und gab den Gästen kaum Räume.
Torraumszenen nahmen in den Schlussminuten dennoch zu. Die Nürnberger verpassten es über Konter, für die Vorentscheidung zu sorgen (Ekici, 77.), während auf der Gegenseite Fenin eine Unachtsamkeit der fränkischen Defensive nicht bestrafen konnte (79.). Die Eintracht probierte es zunehmend mit der Brechstange, was den Franken noch mehr Räume gab. Wollscheid scheiterte noch an Nikolov (83.), ehe es der eingewechselte Mak besser machte und den mazedonischen Schlussmann mit einem sehenswerten Heber vom linken Strafraumeck überwand (87.). Damit aber nicht genug, denn in der Schlussminute packte Cohen noch einmal den Hammer aus und traf aus der Distanz zum 3:0-Endstand.
Der 1. FC Nürnberg ist wieder am Samstag, den 26. Februar, auf Schalke gefordert. Tags darauf empfangen die Frankfurter den VfB Stuttgart.