Bundesliga

Ngankams Absage an Union - Konkrete Gespräche mit Frankfurt

Hertha will Angreifer halten

Ngankam erklärt Absage an Union - Konkrete Gespräche mit Frankfurt

Bleibt er nach dem Hertha-Abstieg in der Bundesliga? Jessic Ngankam.

Bleibt er nach dem Hertha-Abstieg in der Bundesliga? Jessic Ngankam. IMAGO/Beautiful Sports

Ob Jessic Ngankam mit Hertha BSC die anstehende Zweitliga-Saison in Angriff nimmt, ist weiterhin ungewiss. Seit Wochen schon befindet sich der U-21-Nationalspieler in sehr konkreten Gesprächen mit Eintracht Frankfurt. Hertha will den 22-jährigen Angreifer, dessen Vertrag im Sommer 2025 ausläuft, halten, hat aber eine finanzielle Schmerzgrenze.

Klar ist rund vier Wochen vor dem Saisonstart nur: Zu Union Berlin wird Ngankam nicht wechseln. Das Interesse des Stadtrivalen, das bereits Mitte Mai erstmals kursiert war, bestätigte er nun selbst - verbunden mit einer deutlichen Absage.

"Das kann doch jetzt nicht wahr sein, oder?"

Dass die Eisernen ein Auge auf ihn geworfen haben, habe er schon länger gewusst, sich aber "nicht damit auseinandergesetzt", erzählt Ngankam am Samstag auf dem Youtube-Kanal des früheren Hertha-Nachwuchsspielers Bilal Kamarieh. Als aber dann Berater Volker Struth verkündet habe, "Union Berlin will dich wirklich richtig haben", musste er erst einmal in sich gehen: "Ich war locker drei, vier Minuten ruhig, habe die Decke angeguckt und gedacht: Das kann doch jetzt nicht wahr sein, oder?"

Erst dann habe er antworten können: "Nee, machen wir nicht." Begründung: "Weil ich Herthaner bin." Er verspüre "Liebe zu diesem Verein", sagt Ngankam, der bereits als Fünfjähriger zur Alten Dame stieß und in der Abstiegssaison in 18 Einsätzen sechs Scorerpunkte sammelte (vier Treffer, zwei Assists).

"Mir war es eigentlich schon im Vorhinein klar, dass ich es nicht machen will, als er den Verein ausgesprochen hat", so Ngankam über das Gespräch mit Struth. "Aber die drei Minuten habe ich trotzdem gebraucht, weil ich so oft wieder neu angreifen musste, so oft meinen Arsch aufgerissen habe, Dinge gemacht habe, auf die ich eigentlich gar keine Lust hatte, um einfach mal erfolgreich Fußball zu spielen. Und dann kommt der Anruf, dass eine Mannschaft, die Champions League spielt, dich wirklich haben will."

Auch wenn ein Wechsel zum Erzrivalen nicht infrage kommt: Ngankam, der in seiner jungen Karriere schon mehrere schwere Verletzungen zu verkraften hatte und zuletzt eine klare Ansage von Hertha-Trainer Pal Dardai erhielt ("Er ist nicht fit"), macht aus seinen Ambitionen keinen Hehl. Als ihn ihm März Bundestrainer Hansi Flick öffentlich lobte, vernahm er es mit Wohlwollen. "Zu wissen, dass es nicht mehr so weit weg ist, ist schön", sagt er über die A-Nationalmannschaft. "Das ist ein Ziel, das mich noch hungriger macht." Und das ihn zu einem Verbleib in der Bundesliga bewegen könnte.

jpe

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