Bundesliga

Freiburgs Sieg gegen Leipzig - Haberer und Co.: Herr der ruhenden Bälle

Freiburg trumpft gegen Leipzig mit Standards auf

Haberer und Co.: Herren der ruhenden Bälle

Jubeltraube: Der SC Freiburg feiert ein Tor gegen RB Leipzig - und nach 90 Minuten den Sieg.

Jubeltraube: Der SC Freiburg feiert ein Tor gegen RB Leipzig - und nach 90 Minuten den Sieg. imago

Christian Streich war nicht mehr zu halten. Der Trainer des SC Freiburg rannte los, fiel Sportvorstand Jochen Saier um den Hals, rannte weiter, sprang in die Luft, ballte die Faust, schrie. Streich war in Ekstase, kurz nachdem Schiedsrichter Benjamin Brand das Spiel an diesem Samstagnachmittag im Schwarzwald-Stadion abgepfiffen und Freiburgs Überraschung gegen RB Leipzig damit besiegelt hatte. Vor der Partie hatte Streich noch in höchsten Tönen von RB gesprochen, allerdings auch prognostiziert: "An einem besonders guten Tag können wir Leipzig Paroli bieten." Und seine Elf hatte einen besonders guten Tag.

Hinterher stand Janik Haberer vor den Journalisten, so gar nicht ekstatisch. Man sehe es ihm vielleicht nicht an, sagte der Offensivspieler, aber er sei ebenfalls sehr glücklich. "So das Spiel zu drehen, ist unglaublich", fand Haberer, der auf Timo Werners 0:1 geantwortet hatte, ehe Robin Koch der Freiburger Siegtreffer glückte. Beiden Toren des Sportclubs gingen ruhende Bälle voraus - und Haberer frohlockte: "Man hat heute wieder gesehen: Standards können Spiele entscheiden. Das trainieren wir im Moment recht gut."

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So gaben Freiburgs Vorzüge bei Standardsituationen, gepaart mit der Leipziger Anfälligkeit in dieser Disziplin, den Ausschlag an diesem Tag. Der Sieg sei womöglich "ein bisschen glücklich", so Haberer, "aber nicht unverdient". Tatsächlich hatte sich die Mannschaft von Trainer Streich den Erfolg erarbeitet - mit Mentalität, Fleiß, Beharrlichkeit und taktischer Disziplin.

Drei Punkte waren nicht der Plan, sind "aber umso besser"

Spielbericht

"Es war klar, dass wir nicht alles unterbinden können", meinte Haberer zu den ersten 45 Minuten, in denen Leipzig das Spiel diktiert, sich aber immer wieder in der umsichtigen und konsequenten Deckung des Sportclubs verstrickt hatte. "Wir haben sie ein bisschen auflaufen lassen", sagte Haberer.

Freiburg verteidigte sehr gut - und hatte in Person von Lucas Höler gar die beste Chance. Selbst von Leipzigs Führungstor nach gut einer Stunde ließen sich die Breisgauer nicht beirren und kehrten das Spiel mit einem Doppelschlag um. So behielt Freiburg die drei Punkte - freilich ohne diese im Vorfeld eingeplant zu haben. Man habe sich zwar schon vorgenommen, vor eigenem Publikum RB zumindest einen Zähler abzutrotzen, verriet Haberer nach der Begegnung, fügte aber an: "Die Dreier schmecken natürlich umso besser."

lei/Carsten Schröter

Bilder zur Partie SC Freiburg - RB Leipzig