Stürmer Osimhen war das große Gesprächsthema in den vergangenen Tagen beim italienischen Meister. Nicht nur hatte der Nigerianer im letzten Spiel beim 0:0 gegen Bologna einen Elfmeter verschossen, er rückte auch durch ein von der SSC auf Tiktok veröffentlichtes Video in den Fokus der Medien. In einem kurzen Clip machte sich der italienische Meister über seinen Torjäger aufgrund des verschossenen Strafstoßes lustig, was sogar zur Androhung rechtlicher Schritte aus dem Lager des Spielers führte.
Am Mittwochabend stand Osimhen dennoch in der Startelf der Gli Azzurri, bei der sich der nicht unumstrittene Trainer Rudi Garcia im Vergleich zum letzten Spiel für zwei Wechsel entschieden hatte: Mario Rui und Politano begannen anstelle von Olivera und Raspadori (beide Bank).
Zielinski eröffnet vom Punkt
Serie A, 6. Spieltag
Napoli übernahm früh die Kontrolle über die Partie und spielte sich zielstrebig in Richtung des gegnerischen Sechzehners. Nachdem Zielinski nach rund elf Minuten erst die große Chance auf das 1:0 vergeben hatte, brachte der Pole die Gastgeber wenig später doch noch in Führung. Nach einem Foulspiel von Ebosele an Kvaratskhelia und anschließender VAR-Überprüfung entschied der Unparteiische auf Strafstoß, den - im Gegensatz zur Vorwoche - nicht Osimhen, sondern Zielinski ausführte: Der 29-Jährige behielt die Ruhe und verwandelte souverän links unten (19.).
Einen Gang runterzuschalten, daran dachte die SSC keineswegs. Stattdessen strahlte Neapel insbesondere über Osimhen (23. und 26.) und Kvaratskhelia (24.) weiter Offensivgefahr aus - und belohnte sich schließlich in der 39. Minute für die anhaltenden Bemühungen.
Osimhen und Kvaratskhelia belohnen sich
Mit einem perfekt getimten Zuspiel fand Politano in Udineses Strafraum Osimhen, der die Kugel kurz kontrollierte und anschließend ohne große Mühe vorbei am ansonsten starken Keeper Silvestri ins Tor einschob (39.). Geschlossen jubelte das Team mit dem Nigerianer, der im Anschluss an der Seitenlinie auch noch eine Extra-Umarmung für Einwechselspieler Lindström übrig hatte.
Mit dem aus Sicht der Neapolitaner zufriedenstellenden Vorsprung von zwei Toren ging es schließlich in die Halbzeitpause. Nach Wiederanpfiff waren es weiterhin Osimhen und Kvaratskhelia, die unbedingt nochmals beziehungsweise erstmals treffen wollten: Während Osimhen in der 53. Minute aus spitzem Winkel knapp links am Tor vorbeischoss, scheiterte der Georgier gleich zweimal am Pfosten (56. und 68.).
Doch letztendlich endete auch die rund sechsmonatige Durststrecke des Flügelspielers am Mittwochabend noch: In der 74. Minute fing Kvaratskhelia ein schwaches gegnerisches Zuspiel ab, umspielte Torhüter Silvestri leichtfüßig und drückte den Ball über die Linie. Der Jubel kannte daraufhin keine Grenzen - sogar die Balljungen involvierte der Torschütze bei seinem Freudenausbruch.
Zwei Treffer in den letzten zehn Minuten
Eine ähnliche Begeisterung wie nach Kvaratskhelias Treffer auf Seiten der Neapolitaner kam bei den Gästen trotz des sehenswerten Solos von Joker Samardzic zwar nicht auf, die Einzelaktion des Hertha-Eigengewächses in der 80. Minute hätte dies jedoch allemal verdient gehabt. Für den Schlusspunkt des Duells sorgte letztlich der ebenfalls eingewechselte Simeone, der die Gli Azzurri nach Assist von Kvaratskhelia zum 4:1-Endstand köpfte (82.).
Für die SSC Neapel geht es in der Serie A am kommenden Samstag mit einem Auswärtsspiel bei der US Lecce weiter (15 Uhr). Udinese empfängt einen Tag später den CFC Genua (15 Uhr).