"Löwen"-Außenverteidiger Johnson versucht an Feulner vorbeizukommen. dpa
"Löwen"-Trainer Marco Kurz nahm im Vergleich zum 0:0 beim FC St. Pauli drei Änderungen in der Startformation vor. Berhalter spielte nach abgegessener Gelb-Sperre wieder in der Innenverteidigung neben Thorandt. Für den US-Amerikaner rutschte Linksverteidiger B. Schwarz aus der ersten Elf. Wolff begann für den Ex-Aschaffenburger Holebas. Torjäger di Salvo kam nach monatelanger Verletzungspause zu seinem Startelf-Comeback und spielte für Kucukovic. Der Mainzer Coach Jürgen Klopp vertraute den gleichen elf Spielern, die für den Tabellenzweiten einen 1:0 Heimsieg gegen Offenbach eingefahren hatten. Somit bildete Baljak und nicht der weiter Bronchitis-geschwächte Boakye mit dem Ecuadorianer Borja wieder den Angriff der Rheinhessen.
Beide Mannschaften kamen gut in die Partie. Die Nullfünfer standen sicher organisiert im Abwehrverband und agierten mit langen Bällen nach vorne. Dabei suchte die Klopp-Elf die quirligen Spitzen Borja und Baljak mit schnellen und direkten Zuspielen. Doch bei den Rheinhessen fehlte die letzte Passgenauigkeit. 1860 setzte in der Anfangsphase in kämpferischer Hinsicht Ausrufezeichen. Kapitän Danny Schwarz übertrieb diese zweikampfbetonte Herangehensweise, sah früh den gelben Karton und muss in Koblenz nun aussetzen (3.).
Mainz präsentierte sich kompakt und hatte im schnellen Konter durch Borja eine erste Schussmöglichkeit (5.). Die "Löwen" spielten konsequentes Forechecking und wurden dann gefährlich, wenn sie über die Flügel kombinierten. Im weiteren Spielverlauf dominierten beide Defensivreihen aber immer mehr das Geschehen. Die Räume für die Akteure im Mittelfeld wurden extrem eng gemacht. Die 60er konnten kaum noch kreative und überraschende Elemente in ihrem Angriffspiel kreieren. Mainz wurde in der Folge etwas mutiger und kam durch Gunkel (18.) und durch Subotic nach Freistossflanke durch Karhan (27.) zu Möglichkeiten, in Führung zu gehen.
Die "Blauen" aus der bayerischen Landeshauptstadt benötigten einen über Berhalter und Bierofka pfiffig ausgeführten Standard, um das von Wache gehütete FSV-Tor erstmals richtig in Gefahr zu bringen (29.).
Die Klopp-Schützlinge agierten in der Vorwärtsbewegung entschlossener und zielstrebiger. Nahezu zwangsläufig kam es nun zur besten Chance der ersten Halbzeit durch die Nullfünfer: Nach Vorarbeit durch Borja hatte Feulner zweimal die Möglichkeit (36.). Borja selbst hatte kurz vor der Pause noch einen weiteren „Hochkaräter“ (45.).
Zum zweiten Durchgang brachte Mainz-Trainer Klopp Amri für Gunkel (Oberschenkelprobleme) und sein Team kam beflügelt aus der Kabine. Nach Vorarbeit durch Feulner verwandelte Baljak aus fünf Metern sicher (48.). Der erste Saisontreffer des vormaligen Torschützenkönigs der serbischen Liga ermunterte die Gäste dazu, gleich nachzulegen. Einen scharfen Schuss von Borja parierte Tschauner aber glänzend (49.).
Der 24. Spieltag
1860 wirkte geschockt und brauchte eine Zeitlang um gegen aufgedreht agierende Rheinhessen wieder die Linie zu finden. In dieser Phase entschied Schiedrichter Michael Kempter überraschend, nachdem Pekovic D. Schwarz im Strafraum kurz gehalten hatte, auf Foulelfmeter für die "Löwen". Berhalter verwandelte sicher, beendete die lange Münchner Torflaute und brachte 1860 zurück ins Spiel (58.).
Nun entwickelte sich ein deutlich spannungsreicheres Duell der beiden Teams. Es waren jetzt vor allem die „Löwen“, die auch nach der Einwechslung von Offensiv-Dribbler Göktan (62.) am Drücker blieben und den Mainzer Abwehrverband unter Druck setzen. "Nullfünf" agierte nach dem Ausgleich sichtlich verhaltener, hatte aber durch Subotic nach einem Karhan-Eckball eine gute Kopfballchance (65.).
In der Schlußphase versuchten die Münchner "Löwen" noch einmal "bissig" nach vorne zu agieren, entwickelten aber keine entscheidende Durchschlagskraft. Der Elfmeter-Treffer hatte die "Lebensgeister" der 60er geweckt, doch Chancen von di Salvo oder Göktan blieben ungenutzt (86.). Mainz fuhr seine Konter zu unpräzise, so dass es bei dem Unentschieden blieb.
1860 tritt am nächsten Sonntag in Koblenz an. Mainz misst sich am Sonntag mit Aufstiegsaspiranten 1899 Hoffenheim im heimischen Bruchwegstadion.