Reiner Maurer, Trainer der "Löwen", musste gegenüber dem enttäuschenden 0:0 bei Schlusslicht RW Oberhausen auf den Gelb-gesperrten Lehmann verzichten und ließ darüber hinaus Komljenovic draußen. Für die beiden kamen Costa und Cerny von Beginn an zum Einsatz. Die 0:2-Niederlage im Heimspiel gegen Aachen am vergangenen Freitag war Jürgen Gelsdorfs letztes Spiel auf der Essener Trainerbank. Uwe Neuhaus wurde als "Retter" engagiert und nahm gegenüber der Startformation seines Vorgängers gegen die Alemannia drei Veränderungen vor: Haastrup, Kück und Bilgin wurden ersetzt durch Larsen, Karlsson und Gaede.
Tore und Karten
Tore Fehlanzeige
Ochs - Lanzaat, Rodrigo Costa, Szukala, M. Schäfer - Cerny, R. Meyer, Baier , Gebhardt - Kolomaznik, Agostino
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Stadion an der Grünwalder Straße |
| Zuschauer | 18.500 |
Eintracht Frankfurt hatte am Freitag mit dem 3:0-Sieg in Erfurt vorgelegt, die "Löwen" mussten nun unbedingt nachlegen, um ihre Chance im Rennen um Platz drei zu wahren. Dennoch begannen die Münchner eher verhalten. Die Essener standen gut in der eigenen Defensive und spielten ihrerseits in der Anfangsphase durchaus Erfolg versprechend nach vorne. Die erste große Gelegenheit hatte Rot-Weiss, als Sidney am Fünfmeterraum unbedrängt zum Kopfball kam, das Leder allerdings weit am Tor vorbeisetzte (5.). Wenig später war es dann Kioyo, die "Löwen"-Leihgabe im Dienste der Essener, der die Führung für die Gäste hätte besorgen können. Nach einem langen Ball von Larsen war der Stürmer alleine durch, legte sich den Ball aber zu weit vor, so dass 1860-Schlussmann Ochs im Herauslaufen klären konnte (12.). Auch in der Folgezeit agierte der Aufstiegsaspirant in der Vorwärtsbewegung zu langsam, zu wenig ideenreich und offenbarte zudem im und um den gegnerischen Strafraum einige Schwächen im Passspiel, so dass die neuformierte Viererkette der Essener vor wenig Probleme gestellt wurde. Erst in der 32. Minute ergab sich die erste gute Einschussmöglichkeit für die Gastgeber, als Yildirim nach einem Schuss von Gebhardt klären musste (32.). Die Begegnung stand spielerisch auf nicht allzu hohem Niveau, Torgelegenheiten aus dem Spiel heraus blieben auf beiden Seiten Mangelware. Die Gastgeber kamen durch Gebhardt noch zu zwei Gelegenheiten, als der Mittelfeldakteur per Freistoß ein Mal knapp das Gehäuse der Essener verfehlte und ein Mal am gut reagierenden Renno scheiterte (39., 41.).
Auch in den zweiten 45 Minuten änderte sich wenig am vertrauten Bild: Rot-Weiss stand sicher in der Defensive, 1860 war ohne Esprit und Durchschlagskraft gegen zweikampfstarke Gäste nicht in der Lage, die Führung zu erzielen. In der 58. Minute war es wieder Kioyo, der eine sehr gute Gelegenheit für die Gäste nicht nutzen konnte. Aus knapp zehn Metern Torentfernung kam der Kameruner frei zum Schuss. Ochs lenkte den Ball an den Posten und hatte den zurückprallenden Ball dann sicher. Der zu ungestüm nachsetzende Kioyo sah dann zu allem Überfluss von Schiedsrichter Dr. Markus Merk Gelb. Diese Großchance erwies sich als "Kurzzeit-Weckruf" für die "Löwen", die in den folgenden Minuten ein wenig aggressiver und engagierter zu Werke gingen und nach einer Hereingabe des eingewechselten Milchraum ihrerseits knapp den Führungstreffer verpassten (62.). Auf der anderen Seite vergab Kioyo seine dritte Großchance, als er mit seinem Schuss aus spitzem Winkel Ochs zu einer Glanzparade zwang (71.). In der Schlussphase ergaben sich noch einige hochkarätige Gelegenheiten auf beiden Seiten, in der 90. Minute musste Yildirim gegen Kolomaznik auf der Linie retten, letztlich blieb es aber beim für Essen hoch verdienten 0:0. Mit dem nunmehr fünften Unentschieden in den vergangenen sechs Partien haben die "Löwen" weiter deutlich an Boden im Aufstiegsrennen verloren und haben nun schlechte Karten, die Rückkehr ins Oberhaus noch zu realisieren. Essens Coach Uwe Neuhaus kann von einem gelungenen Debüt sprechen. Sein Team überzeugte und hätte mit ein wenig Glück durchaus gewinnen können. In dieser Verfassung ist für die Rot-Weissen im Abstiegskampf noch alles möglich.