"The Hammer": Thomas Hitzlsperger brachte den VfB mit einem Distanzschuss in Führung. dpa
Bei der Borussia gab es im Vergleich zum 8:1-Kantersieg im DFB-Pokal beim VfB Fichte Bielefeld folgende personelle Wechsel: Paauwe, Alberman und Friend erhielten den Vorzug vor Svärd, Baumjohann und Colautti.
Stuttgarts Trainer Armin Veh änderte seine Startformation gegenüber dem 2:1-Erfolg in der UEFA-Cup-Qualifikation gegen Györ wie folgt: Hitzlsperger, Pardo, Boka und Delpierre begannen an Stelle von Khedira, Lanig, Bastürk und Magnin.
Beide Teams gingen hellwach in die Partie, hatten aber zunächst große Abstimmungsprobleme. Neben der eigenen Unordnung, die hüben wie drüben herrschte, unterbanden zahlreiche Fouls mehr Spielfluss. Bei ersten Gelegenheiten verfehlten VfB-Stürmer Gomez (8.) und Borussen-Angreifer Friend (9.) das Ziel in jeweils aussichtsreicher Position.
Stuttgart agierte nach einer Viertelstunde kurze Zeit in Überzahl, nachdem Rösler mit einem Cut unter dem linken Auge nach Ellbogen-Check von Pardo draußen behandelt wurde. Und die Schwaben nutzten die Gunst: Osorio lief rechts durchs Mittelfeld, passte nach links zu Hitzlsperger, der nicht angegriffen wurde und mit links aus gut 24 Metern abzog. Der Ball schlug unter dem hechtenden Heimeroth ein, der gar nicht gut aussah (15.).
Die Borussia schüttelte sich kurz und zeigte sich danach völlig unbeeindruckt. Die Luhukay-Elf suchte den direkten Weg nach vorne und drängte auf den Ausgleich. Lehmann parierte aber einen 16-Meter-Schuss von Matmour im rechten Eck klasse. Doch der VfB blieb gefährlich, auch, weil die Defensive des VfL nicht immer sattelfest und gut genug geordnet war. Ein toller 16-Meter-Schuss von Marica aus der Drehung zischte haarscharf links vorbei.
Kurz darauf zielte der Rumäne noch besser: Simak düpierte an der rechten Eckfahne Jaures und passte dann mit Übersicht zurück zu Marica, der trocken aus zwölf Metern abzog und zum 2:0 traf (26.).
Gladbach, das Rösler ersetzen musste, steckte nicht auf. Vor allem über die linke Seite mit den offensiv guten Ndjeng und Matmour wurden viele Angriffe inszeniert. In der 35. Minute hatten die VfL-Fans den Torschrei auf den Lippen: Friend scheiterte allein vor Lehmann am tollen VfB-Keeper, den Nachschuss von Baumjohann kratzte Boka von der Linie.
Der 1. Spieltag
Die Gladbacher Nachlässigkeiten im Rückwärtsgang wurde noch vor der Pause ein weiteres Mal bestraft: Simak spielte nach links zu Gomez. Der Nationalstürmer ließ Brouwers alt aussehen und schoss mit links aus spitzem Winkel ins lange Eck (44.).
Kurz nach Wiederanpfiff bewies Torhüter Lehmann einmal mehr seine ganze Klasse. Zum wiederholten Mal! Schneller Konter der Borussen, Marin trieb den Ball über 50 Meter und legte dann toll in den Lauf von Friend, der allein vor Lehmann am Keeper scheiterte.
Augen auf! Stuttgarts Boka (re.) lässt Gladbachs Alberman stehen. dpa
Stuttgart agierte nun aber mit dem großen Vorsprung im Rücken sehr routiniert, mit Übersicht und vergaß dabei auch die Spielfreude nicht. Die Schwaben nutzten die Unsicherheiten in der VfL-Defensive wiederholt aus, allein die Präzision im Abschluss bewahrte Gladbach vor einem höheren Rückstand.
Nach einer Stunde gelang Gladbach zu diesem Zeitpunkt überraschend der Anschlusstreffer: Bouwers verlängerte per Kopf einen Einwurf zu Friend, der allein vor Lehmann aus sieben Metern flach einschoss.
Der Anschlusstreffer weckte bei den Borussen neue Kräfte. Gladbach drängte, Stuttgart stand nun sehr tief, lauerte aber auf Konter. Mit zunehmnder Spieldauer nahm das frisch entfachte Borussen-Feuer wieder etwas ab, der VfB war klar Herr der Lage. Gomez verpasste die Vorentscheidung, als er an Heimeroths toller Fußabwehr scheiterte, nachdem er zuvor Brouwers gekonnt ausspielte.
Die Veh-Schützlinge ließen in der Schlussphase gegen müder werdende Gladbacher nichts mehr anbrennen und schaukelten den Sieg sicher nach Hause.
Mönchengladbach muss am 2. Spieltag auswärts im Duell der Aufsteiger am Samstag in Hoffenheim ran. Der VfB Stuttgart hat - ebenfalls am Sonnabend - Heimrecht gegen Bayer Leverkusen.