Gladbachs Coach Andre Schubert tauschte im Vergleich zum 3:3 in Hoffenheim einmal Personal aus: Elvedi (Startelfdebüt) ersetzte den zuletzt verbesserten Drmic und damit begann die Borussia zumindest nominell defensiver.
Pep Guardiola setzte bei den ersatzgeschwächten Bayern, denen sechs verletzte Akteure fehlten, gegenüber dem 2:0 gegen Hertha auf exakt dieselbe Anfangsformation. Ribery saß nach seiner ersten Trainingswoche nach langer Zwangspause erstmals wieder auf der Bank.
Der VfL begegnete den Bayern taktisch mit einer Dreierreihe und etwas höher stehenden Außenverteidigern. Wie es offensiv gehen könnte, zeigte Raffael nach Alonsos Ballverlust, als er nach schnellem Umschaltspiel erstmals Neuer prüfte (2.). Die Münchner, mit Boateng in gewohnter Rolle in der Innenverteidigung, begannen vorsichtig, bauten gegen teilweise früh attackierende Hausherren ruhig auf.
Nach zehn Minuten war Martinez' Kopfball nach Alonsos Ecke aufs Tordach die Initalzündung für den Rekordmeister, der von da an das Heft des Handels in die Hand nahm. Äußerst zweikampfstark und im Kombinationsspiel nahezu perfekt stürzte die souverän aufspielende Guardiola-Elf den Gegner von einer Verlegenheit in die andere und hatte eine ganze Reihe an hochkarätigen Möglichkeiten.
Martinez scheitert an Sommer, Coman am Pfosten
Abschlüsse von Lewandowski (18.), Müller (19.) und Benatia (24.) aus jeweils aussichtsreichen Positionen waren zu zentral und konnten von Sommer entschärft werden. Gladbachs Nummer eins parierte dann bei Martinez' Großchance famos und hatte Glück, dass der nachsetzende Coman aus vier Metern nur den Pfosten traf (25.).
Die Borussen überstanden die ganz starke Phase der immens ballsicheren Bayern, und zumindest phasenweise brandete nun Gegenwehr auf. Mehr als ein Kopfball von Stindl, der in Rücklage über den Balken nickte (29.), entsprang den Bemühungen des VfL aber vor der Pause nicht. Immerhin gelang es der Schubert-Elf jetzt, die Münchner schon im Mittelfeld effektiver zu bremsen und vom eigenen Tor wegzuhalten - torlos ging es in die Kabinen.
Der 15. Spieltag
Wendt schließt überlegt ab
Ohne Personalwechsel ging es in die zweiten 45 Minuten, die der VfL entschlossener begann. Bei einem Konter brachten die Rheinländer zudem Zielstrebigkeit ein, die in die schmeichelhafte Führung mündete: Johnsons Sprint am linken Flügel riss die Bayern-Abwehr auf. Nach seinem Querpass spitzelte Raffael zu Wendt, der von halblinks aus zehn Metern per Rechtsschuss überlegt ins lange Eck platzierte - erstes Gegentor des FC Bayern in dieser Saison nach der Pause (54.).
Die Führung verschaffte der Borussia deutlich Rückenwind, eine echte Reaktion der Münchner blieb auch wegen einer stark verbesserten Zweikampfquote der Schubert-Elf aus. Und Gladbach war nun teilweise entfesselt: Raffaels Hackentrick brachte Stindl in Position. Nach dessen Querpass feuerte Korb freistehend aus elf Metern, aber Neuer lenkte den Ball noch an die Latte (64.).
66. + 68. = 3:0!
Wenig später aber legten die Fohlen nach: Nach einem weiten Schlag aus dem Mittelfeld war Elvedi im Zentrum per Kopf dran und leitete zum ungedeckten Stindl weiter, der aus neun Metern Neuer per Volleyabnahme überwand (66.). Damit nicht genug: Nach Korbs Pass hob Boateng das Abseits auf, und Johnson ging halbrechts auf und davon. Aus elf Metern ließ er Neuer mit einem Rechtsschuss ins linke Eck keine Abwehrchance (68.).
Ribery-Comeback mit dem Ehrentor
Bei der Guardiola-Elf klappte nicht mehr allzu viel. Einen Lichtblick sollte es aber noch geben: Ribery feierte nach neunmonatiger Verletzungspause sein Comeback, krönte dieses sogar nach sehenswerter Kombination mit dem Ehrentreffer (81.) - mehr war für die erstmals besiegten Bayern aber nicht mehr drin.
Gladbach reist am Dienstag in der Champions League zu Manchester City (Anpfiff: 20.45 Uhr) und in der Liga am Samstag (18.30 Uhr) zum rheinischen Derby nach Leverkusen. Der FC Bayern hat in der Königsklasse am Mittwoch (20.45 Uhr) Dinamo Zagreb zu Gast und erwartet am Samstag (15.30 Uhr) den FC Ingolstadt zum bayerischen Derby.