Blitzstart: Raffael sorgt für die frühe Führung
Mönchengladbachs Coach Lucien Favre musste nach dem 1:1 in Braunschweig auf den gesperrten Xhaka (10. Gelbe) verzichten und brachte dafür Alvaro Dominguez. Außerdem verdrängte Arango Hrgota auf die Bank. Augsburgs Trainer Markus Weinzierl stellte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 gegen Hannover auf drei Positionen um: Bobadilla, Callsen-Bracker und Moravek begannen für Hong, Ji (beide Bank) und den verletzten Kapitän Verhaegh (Risswunde am Knie). Die Binde trug dafür Baier am Arm.
Der FCA startete frech in die Partie und drängte sofort nach vorne. Baier setzte gleich ein erstes Ausrufezeichen, doch ter Steger parierte (1.). Eine Unachtsamkeit der Gäste lud die Borussia dann aber regelrecht zum Toreschießen ein: Werner verlor das Spielgerät in der Vorwärtsbewegung an Korb. Herrmann übernahm und setzte Raffael in Szene. Der Brasilianer wurde vor dem Strafraum nicht attackiert und donnerte die Kugel präzise per Aufsetzer aus 20 Metern ins linke Eck (5.).
Altintop antwortet artistisch
Der 24. Spieltag
Die frühe Führung gab den Gladbachern natürlich Sicherheit, was sich an einer deutlich besseren Passquote fest machte. Die Fohlen zogen sich nun vor dem eigenen Sechzehner wie eine Ziehharmonika zusammen und setzten nach der Balleroberung dann auf ein blitzschnelles Umschaltspiel. Daraus resultierten gute Tormöglichkeiten (Kruse, 10., 30.; Raffael, 24.) sowie gefährliche Standards (Raffael, 23., 26.). Augsburg konnte die geordnete Defensive nicht sprengen, zeigte sich deshalb taktisch sehr variabel und tauschte die Positionen immer wieder durch. Zum Abschluss kamen die Fuggerstädter dabei allerdings nicht.
Gerade in einer Phase, in der die Hausherren immer mehr Spielwitz entwickelten, nutzten die Gäste die erste Unachtsamkeit in der Borussen-Defensive zum Ausgleich: Werner hatte viel Platz und flankte vom linken Strafraumeck auf den zweiten Pfosten, wo Hahn per Kopf nach innen legte. Dort stand Altintop gegen Alvaro Dominguez zwar mit dem Rücken zum Tor, doch der Türke verwandelte artistisch mit einem Fallrückzieher aus sieben Metern zum 1:1 (35.). Fortan war die Leichtigkeit der Fohlen verflogen, auch Augsburg gab sich mit dem 1:1-Halbzeitstand zufrieden.
Taktisch geprägte zweite Hälfte
Artistisch: Halil Altintop (2.v.l.) trifft per Fallrückzieher zum 1:1. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel hatte Mönchengladbach zwar viel Ballbesitz, doch kam die Borussia gegen massierte Augsburger kaum durch. Der FCA zog sich im Defensivverhalten mit zwei Viererketten zurück, davor liefen Altintop und Bobadilla die ballführenden Spieler immer wieder an. Das führte dazu, dass die Fohlen kaum vor das gegnerische Tor kamen. In der Umschaltbewegung machten die Gäste dann immer wieder Dampf über die Flügel. So wechselten sich Phasen der völligen Neutralisation und Abschnitte mit guten Torchancen ab. Für Spannung sorgten Herrmann (50., 66.) und Raffael (63.) sowie Hahn (48.) und Werner (52.) auf der anderen Seite.
Gut eine Viertelstunde vor Schluss entschieden sich beide Trainer für frische Offensivkräfte: Mlapa und Ji kamen für die Schlussphase (74.). Zuvor hatte Favre mit Hrgota schon einen neuen Angreifer gebracht (70.). Die Wechsel verpufften aber wirkungslos. Beide Seiten leisten sich zu viele Fehler im Spielaufbau, sodass das Mittelfeld kaum überbrückt werden konnte.
Werner verwandelt Bilderbuch-Konter über Hahn
Unentschieden sollte die Partie trotzdem nicht enden - mit einem Bilderbuch-Konter fuhren die Fuggerstädter doch noch die volle Punktzahl ein: Mit einem unwiderstehlichen Sprint machte Hahn auf rechts einige Meter und flankte dann in den Strafraum, wo Werner aus halblinker Position die Kugel gekonnt mitnahm und den Ball dann sicher aus sieben Metern ins rechte Eck beförderte (81.). In den letzten Minuten gab die Borussia zwar noch einmal Gas, doch mehr als einen Mlapa-Schuss (90.) brachten die Fohlen nicht mehr zu Stande.
Am nächsten Freitag (20.30 Uhr) empfängt Augsburg den FC Schalke 04. Tags darauf (15.30 Uhr) ist Mönchengladbach im Borussen-Duell in Dortmund gefordert.