Hahn gibt ersten Warnschuss ab
Augsburgs Trainer Markus Weinzierl musste nach dem 4:2-Sieg in Freiburg auf Callsen-Bracker (5. Gelbe) verzichten und stellte dafür Hong in die Innenverteidigung. Hannovers Coach Tayfun Korkut tauschte seine Startelf nach der 0:4-Pleite gegen Bayern auf zwei Positionen: Andreasen und Sakai verdrängten Bittencourt und Rajtoral auf die Bank.
Den ersten Warnschuss gab Hahn ab, doch sein 20-Meter-Knaller aus zentraler Position lenkte Zieler mit einem Reflex über die Latte (4.). Beide Mannschaften agierten ansonsten zurückhaltend und waren auf Sicherheit aus. Der FCA hatte sehr viel Ballbesitz mit bis zu 80 Prozent in der Anfangsphase - 96 gewann dafür viele Zweikämpfe (bis zu 71 Prozent in der Anfangsviertelstunde). So neutralisierten sich beide Teams im Mittelfeld.
Diouf: Annahme, Drehung, Pfosten, Tor!
Der 23. Spieltag
Die erste Möglichkeit für die Gäste verbuchte Rudnevs, der nach einem Steilpass von Stindl aus 15 Metern halblinker Position abzog. Manninger parierte zur Ecke (20.). Den fälligen Standard zirkelte Huszti nach innen, wo die FCA-Abwehr nicht entscheidend klären konnte. So zog Schmiedebach von der Strafraumgrenze ab, Diouf stoppte seinen Flachschuss an der Fünfmetergrenze runter, drehte sich und schoss. Der Ball prallte vom rechten Innenpfosten zum 1:0 ins Tor (21.). Eine Szene, die für Kapitän Verhaegh gleich doppelt bitter war: Der Niederländer zog sich beim Rettungsversuch gegen Diouf eine tiefe Risswunde zu und musste ausgewechselt werden. Für den Rechtsverteidiger kam Moravek (24.).
Die Fuggerstädter brauchten ein paar Minuten, um diesen Schock zu verdauen. Altintop meldete sich dann mit einer Großchance zurück, verfehlte den rechten Winkel aber knapp (29.). Danach verzeichneten allerdings die Gäste ein Chancenplus und entwickelten vor allem Gefahr durch Standards und Konterangriffe. Die besten Möglichkeiten verzeichneten Diouf (34.) und Stindl (37.), die jeweils haarscharf am linken Pfosten vorbeizielten. Kurz vor dem Pausenpfiff ließ Altintop noch einmal aufhorchen - der Türke traf mit einer satten Direktabnahme das Außennetz (38.).
Nur Klavan überwindet Zieler
Luftduell: Augsburgs André Hahn (li.) und Jeong-Ho Hong gegen Hannovers Artjoms Rudnevs (unten). Getty Images
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Augsburg die Schlagzahl, baute gegen deutlich passivere Hannoveraner immer mehr Druck auf und produzierte reihenweise Großchancen: Hong köpfte aus vier Metern am Tor vorbei (49.), Werner scheiterte aus sieben (52.), Hahn aus 13 Metern (55.) am glänzend aufgelegten Zieler. Danach köpfte Klavan eine Werner-Ecke am vorderen Fünfmeterraumeck zum mittlerweile hochverdienten 1:1 in die Maschen (55.).
Der FCA behielt auch nach dem Ausgleichstreffer den Fuß auf dem Gas und baute immer mehr Druck auf. Werner kam aus elf Metern zum Schuss, doch Zieler rettete erneut mit einer starken Parade (60.). Weinzierl reagierte und brachte mit Milik einen frischen Stürmer (63.), um die Angriffsbemühungen seiner Elf mit einem Vollstrecker zu unterstützen. Auch Korkut schickte mit Prib (68.) und Bittencourt (75.) frisches offensives Blut auf den Rasen. Derweil gelang beiden Mannschaften aber nur noch wenig. Angriffsbemühungen versandeten meist schon im Mittelfeld.
Augsburg geht mehr Risiko, belohnt sich aber nicht
In der Schlussphase ging Augsburg zwar mehr Risiken ein und schob mit den beiden Außenverteidigern Vogt und Ostrzolek immer wieder offensiv an. Zahlreiche Flankenversuche fanden aber oft keinen Abnehmer. Zudem sorgten viele Fouls im Mittelfeld immer wieder für Unterbrechungen und störten den Spielfluss so empfindlich. Letzten Endes blieb es beim 1:1.
Für Augsburg geht es am nächsten Samstag (15.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in Gladbach weiter. Hannover empfängt zeitgleich Leverkusen.