Der Mainzer Trainer Martin Schmidt wechselte im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach auf vier Positionen: Brosinski, Ramahlho, De Blasis und Cordoba ersetzten Bussmann, Gbamin (Gelb-Rot), Jairo und Öztunali.
HSV-Coach Markus Gisdol hatte zuletzt viermal in Folge dieselbe Startformation bringen können. Nach dem 1:0 gegen den FC Augsburg war dies nicht möglich, da Djourou (5. Gelbe) und Holtby (Rot) gesperrt waren. Für das Duo kamen Spahic und Wood.
Mit dem Publikum im Rücken, so wie es der Mainzer Coach Schmidt im Vorfeld gefordert hatte, starteten die Nullfünfer griffiger und spielbestimmender. Die Gäste aus Hamburg setzten dagegen auf das Konzept Konter, mit schnellen Gegenangriffen über die wuseligen Müller, Kostic und Wood. Die ersten Möglichkeiten auf dem Chancenzettel verdienten sich Cordoba (14.) und Bell (17.) durch Kopfbälle.
Mainz hatte die Partie im Griff, dominierte beinahe in jeder Statistikspalte, ehe die Anzeigetafel plötzlich mit 0:1 aufleuchtete. Durch eine schnelle Kombination über Müller, Ostrzolek, der für Wood prallen ließ, gingen die Hanseaten in Führung. Der US-Amerikaner hatte aus 17 Metern halbrechter Position mit viel Dampf ins kurze Eck eingenetzt (21.). Zwar hatte Cordoba vom Anspiel weg die große Gelegenheit, verpasste aber das 1:1 knapp (22.).
Stattdessen kontrollierten fortan die Gäste das Geschehen auf dem Rasen - und hatten Pech, dass Müller in einer wilden Szene über Lössl hinweg an die Latte lupfte. Anschließend wurde der Ex-Mainzer im Nachschuss von Hack behindert und verpasste damit das 2:0 (26.). Auch Gregoritsch hätte mit einem Freistoß das Ergebnis in die Höhe schrauben können, Lössl wehrte jedoch gegen den Österreicher ab (34.).
Ins Tor traf anschließend dafür Mainz! Doulgas Santos leistete sich im Strafraum einen schlimmen Abspielfehler, den Latza aus 17 Metern sofort bestrafte und mit seinem ersten Bundesliga-Tor die Rheinhessen wieder zurück ins Spiel brachte (35.). Die Schmidt-Elf agierte bis zum Pausenpfiff zwar wieder zwingender, es blieb dennoch beim 1:1.
Bundesliga, 15. Spieltag
Der zweite Durchgang begann sehr zerfahren, mit vielen intensiven Zweikämpfen und einer Menge Kampf - alles auf Kosten des Spielflusses. Vor dem Hamburger Tor zeigte sich Latza einmal aus der Distanz zu eigensinnig (48.), Hack konnte einen Kopfball am Fünfer nicht richtig drücken (55.). Doch jener Latza sollte im weiteren Verlauf der Partie noch gewaltig den Stempel aufdrücken.
Zunächst traf der defensive Mittelfeldmann zum zweiten Mal und drehte die Partie somit. Nachdem zuvor Onisiwos Versuch im Strafraum geblockt worden war, traf Latza erneut von der Strafraumgrenze und diesmal mit der Hilfe des Innenpfostens zum 2:1 (56.). Kurz darauf garnierte Latza seine Leistung auch noch mit seinem dritten und zugleich auch schönsten Treffer des Tages. Ein von Malli unfreiwillig vorgelegter Ball wurde vom Man of the Match aus 25 Metern humorlos unter die Latte geknallt (67.).
Als "Man of the Match" kann man schon mal das Trikot ausziehen. Gelb gab es trotzdem für Danny Latza. Picture Alliance
HSV-Coach Gisdol setzte noch einmal alles auf eine Karte und brachte unter anderem den Mainz-Experten Hunt (sieben Treffer und vier Assists gegen die Rheinhessen). Die größten Möglichkeiten vergaben aber Sakai (69.) und Douglas Santos (73.) aus der Entfernung. Auf Seiten der Mainzer hätte der nur 1,65 Meter große De Blasis mit einem Kopfballtreffer beinahe das 4:1 erzielt, Mathenia streckte sich aber klasse (86.). So aber blieb es beim 3:1 und der Matchwinner war schnell gefunden: Mr. Dreierpack Latza.
Mainz ist am Dienstag (20 Uhr) bei Eintracht Frankfurt gefordert, der HSV empfängt zeitgleich den FC Schalke 04.