Philipp verletzt - Bungert nickt ein
Mainz-Coach Martin Schmidt warf nach der 1:3-Niederlage in Leipzig die Rotationsmaschine an und brachte fünf Neue in seiner Startelf: Bell, Bungert, De Blasis, Frei und Malli spielten für Balogun, Bussmann, Hack, Jairo (alle Bank) und Serdar (Muskelfaserriss). Freiburgs Trainer Christian Streich war im Vergleich zum 0:3 gegen Wolfsburg zu einem personellen Wechsel gezwungen: Föhrenbach begann als Linksverteidiger für den Rot-gesperrten Günter.
Nach nur acht Sekunden bot die Begegnung schon den ersten Rekord: Freiburgs Niederlechner sah nach einem Ellenbogenvergehen die früheste Gelbe Karte seit der Datenerfassung. Der Sportclub war nicht nur in dieser Szene aggressiv, sondern gab in der Anfangsphase auch spielerisch den Ton an. Dann allerdings gab es für den SCF einen Schock zu verdauen: Angreifer Philipp verletzte sich in einem Zweikampf am rechten Sprunggelenk (11.) und musste kurz darauf für Petersen ausgewechselt werden (15.). Der Joker war nur Sekunden auf dem Feld, da kassierten die Breisgauer den nächsten Nackenschlag gleich hinterher: Mallis Ecke fand Bungert an der Fünfmetergrenze, der zum 1:0 für den FSV einnickte (15.).
Malli kopiert seinen Strafstoß
Kurz darauf tankte sich Cordoba über das halbe Feld bis in den Strafraum und wurde dort von Söyüncü niedergerungen. Schiedsrichter Patrick Ittrich zeigte auf den Punkt (19.). Malli trat zum Elfmeter an und traf - wurde aber zurückgepfiffen, weil ein Mitspieler zu rasch in den Sechzehner eingedrungen war. Der Mainzer Standardspezialist aber behielt die Nerven und erzielte mit einer Kopie seines ersten Versuchs das 2:0 (20.). Die Nullfünfer zeigten sich eiskalt und machten aus zwei Torschüssen zwei Treffer.
Freiburg blieb engagiert und kam durchaus zu vielversprechenden Offensivaktionen: Höfler (25.), Petersen (28.), Grifo (32.) und Niederlechner (36., 45.+3) scheiterten aber am starken Schlussmann Lössl. Außerdem zielte Frantz in der wohl besten Chance der Breisgauer knapp vorbei (42.). Der Sportclub hatte sich ein klares Chancenplus erarbeitet, doch auch Mainz hatte in einer ausgeglichenen Partie seine Möglichkeiten: Onisiwo fand seinen Meister in Schwolow (31.), Frei donnerte die Kugel an die Latte (41.). Mit dem 2:0 ging's in die Pause.
Per Lob: Grifo bezwingt Lössl
11. Spieltag, 1. Liga
Das Engagement war dem SCF auch nach dem Seitenwechsel nicht abzusprechen. Immer wieder initiierten die Breisgauer Angriffe: Petersen (57., 59.) und Frantz (62.) bekamen das Spielgerät aber nicht am überragenden Lössl vorbei. Die offensive Gangart der Gäste barg aber auch Risiken, zumal es gegen die Nullfünfer gegen eine konterstarke Mannschaft ging. Gbamin wagte einen Schuss aus 18 Metern - der Ball klatschte an den Pfosten (65.).
Für den betriebenen Aufwand wurde Freiburg dann aber doch noch belohnt: Niederlechner setzte Grifo in Szene, der Lössl technisch ansprechend überlupfte - 1:2 (67.). Die Partie war nun wieder völlig offen - nicht aber die Spielweise des FSV: Während der Sportclub weit aufrückte, ließ sich Mainz nicht locken, stand kompakt in der eigenen Hälfte und wartete geduldig auf Gegenangriffe. Es entwickelt sich also ein Geduldsspiel für beide Seiten.
Packende Schlussphase mit zwei strittigen Szenen und drei Toren
In der Schlussphase schlugen dann die Nullfünfer noch einmal zu - selbstverständlich mit dem dritten Standardtreffer an diesem Fußballnachmittag: Bell köpfte eine Malli-Ecke aus fünf Metern zum 3:1 ins Tor (82.). Der K.o.-Schlag für den SCF? Mitnichten. Kurz darauf nämlich ließ Lössl eine Flanke vor die Füße von Petersen fallen, der noch einmal auf 2:3 verkürzte (85.). Die Gäste rannten an, kamen aber nicht mehr entscheidend zum Abschluss. Stattdessen traf Malli nach einem Alleingang ins Tor - der Treffer wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aber zu Unrecht aberkannt (90.+2). Auf der anderen Seite reklamierte der Sportclub auf Handelfmeter, als Petersen Gbamin abschoss (90.+3). Den heißen Ritt auf der Rasierklinge beendete schließlich Onisiwo, der mit der letzten Aktion den 4:2-Endstand für den FSV besorgte (90.+5).
Mainz ist schon wieder am Donnerstag (21.05 Uhr) in der Europa League in St. Etienne gefordert, in der Bundesliga folgt ein Auswärtsspiel bei Hertha BSC am Sonntag (17.30 Uhr). Freiburg genießt am Freitag (20.30 Uhr) Heimrecht gegen RB Leipzig.