Darmstadts Trainer Norbert Meier genügte gegenüber der 2:3-Niederlage in Leverkusen ein personeller Wechsel: Colak stürmte anstelle von Schipplock.
Bei seiner Bundesliga-Premiere drehte Ingolstadts neuer Coach Maik Walpurgis im Vergleich zum 0:2 gegen Augsburg gleich viermal an der Personalschraube: Hadergjonaj, Tisserand, Hartmann und Jung in ungewohnter Position als linker Mittelfeldspieler standen in der Startelf. Bregerie (Wadenverhärtung) und Levels (Rot-Sperre) fehlten gänzlich, Lex und Hinterseer blieben draußen.
Hartmanns Privatduell mit Esser
Die Schanzer wirkten in den Anfangsminuten hochmotiviert, kombinierten schnörkellos nach vorne und setzten den SVD früh unter Druck. Daraus resultierte ein Chancen-Dreierpack von Sturmspitze Hartmann: Zunächst stellte er Esser mit einem Kopfball vor wenige Probleme (3.), vier Minuten später wurde Esser im Eins-gegen-eins zu einer Fußparade gezwungen (7.). Auch im dritten Aufeinandertreffen behielt der Schlussmann die Oberhand, Hartmanns Volley aus spitzem Winkel landete in seinen Armen (10.).
Dann meldeten sich auch die Lilien in der Partie an. Tisserand foulte Kleinheisler an der Strafraumkante, Referee Christian Dingert hätte wohl auf Elfmeter entscheiden müssen (12.). Stattdessen zirkelte Ben-Hatira den Freistoß an den Querbalken (13.). Ein Weckruf für Darmstadt, das den Spieß nun umzudrehen versuchte und selbst aktiver am Geschehen teilnahm. Allerdings fehlte bei der Meier-Elf eine klare Linie, kreative Elemente blieben bei vielen kernigen Zweikämpfen auf der Strecke. Dementsprechend spielte sich vieles zwischen den beiden Strafräumen ab.
Das änderte sich bis zum Pausenpfiff auch nicht mehr grundlegend. Abwechselnd gaben mal die Hessen, mal die Gäste aus Oberbayern für kurze Phasen den Takt vor. Insgesamt boten die Akteure am Böllenfalltor in den ersten 45 Minuten aber eine Partie auf mäßigem Niveau, die gerechtermaßen torlos in die Pause ging.
11. Spieltag, 1. Liga
Heller aktiv - Hartmanns Zaubertor
Die Lilien starteten mit Vrancic für Kleinheisler in den zweiten Durchgang - und mit jeder Menge Schwung. Heller wirbelte links wie rechts, bereitete binnen kurzer Zeit gleich zwei Großchancen vor: Erst bediente der Flügelspieler Colak, dessen Schuss Tisserand aus sieben Metern noch abfälschte (49.). Dann setzte Heller Ben-Hatira in Szene, der die Kugel aus sieben Metern am leeren Tor vorbeistolperte (54.).
Das Zwischenhoch der Hessen war jäh zu Ende, schnell verfiel der SVD wieder in seine Lethargie aus der ersten Hälfte - und geriet obendrein in Rückstand: Bei einem langen Ball setzte sich Hinterseer in der Luft gegen Sulu durch und legt ab auf Hartmann, der das Leder aus 18 Metern volley im linken Kreuzeck unterbrachte (68.).
Nach dem Gegentreffer mussten die Hausherren handeln. Darmstadt rannte an, fand lange Zeit allerdings nicht den Weg in den gegnerischen Strafraum. Erst in der Nachspielzeit riskierten die Lilien alles, sogar Keeper Esser spielte am Ende vorne mit und warf sich mitten ins Getümmel. Mehr als ein Schuss von Heller, den Hansen parierte, sprang allerdings nicht heraus (90.).
Für Darmstadt steht am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) ein Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 an, Ingolstadt muss am Samstag (15.30 Uhr) zu Hause gegen den VfL Wolfsburg ran.