Leverkusens Coach Peter Bosz rotierte nach dem 0:2 in der Europa League gegen die Youngs Boys aus Bern - verbunden mit dem Ausscheiden bereits in der Zwischenrunde - gleich auf sechs Positionen: Im Tor kam U-21-Nationalkeeper Grill statt Lomb (Bank) zu seinem Bundesliga-Debüt. Zudem spielten Fosu-Mensah, Wendell, Amiri, Gray (erster Startelfeinsatz in der Bundesliga) und Alario statt Dragovic, Sinkgraven, Frimpong, Schick (alle Bank) sowie Diaby (Gelb-Sperre) zum Einsatz.
Freiburg-Trainer Christian Streich wechselte im Vergleich zum 0:1 gegen Union Berlin dreimal: Statt Gulde, Haberer und Petersen (alle Bank) spielten Heintz, Kübler und Demirovic. Durch Küblers Einsatz auf der Rechtsverteidigerposition rutschte Schmid rechts nach vorne, Höler übernahm die Position als hängende Spitze von Haberer.
Müller mit Glanzparade - Fosu-Mensah im Pech
Nur in den Anfangsminuten erinnerte das forsche Auftreten der Freiburger ein wenig an die Partie von Bern in der BayArena drei Tage zuvor. Dann aber entwickelte Leverkusen schnell mehr Zug zum Tor. Bailey zwang SCF-Schlussmann Müller per Schlenzer zu einer Parade (10.). Nach der folgenden Ecke rettete Müller erneut - und diesmal mit einer reflexartigen Glanzparade nach Kopfball von Alario (11.). Die Breisgauer tauchten nur selten vor dem Tor von Debütant Grill auf, der so nur wenige Ballkontakte hatte. Immer wieder über Außen sorgten die Rheinländer für Unruhe in der Freiburger Defensive - so auch bei einem Abschluss von Gray, den Müller erneut parierte (22.).
Bundesliga - 23. Spieltag
Auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte blieb Bayer am Drücker. Bailey verpasste nach einer Flanke von Gray knapp (25.). Pech für die Werkself dann allerdings schon kurz vor der Pause: Fosu-Mensah vertrat sich ohne gegnerische Einwirkung im Rasen und griff sich sofort an das rechte Knie, noch vor der Pause kam Dragovic für den Niederländer ins Spiel (44.). Einmal musste Grill vor dem Halbzeitpfiff dann doch noch eingreifen: Nach Kopfball von Demirovic nach Eckball hielt der 22-Jährige ohne Probleme - es war die einzige Freiburger Torgelegenheit der ersten Hälfte.
Freiburger Doppelschlag nach der Pause
Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag - aber nicht für die Werkself. Denn nach einem Ballverlust von Wirtz im Mittelfeld konnte Höler nahezu ungestört durch die Leverkusener Hälfte spazieren und dann in den Strafraum passen. Dort vollstreckte Demirovic aus elf Metern akkurat ins rechte Toreck (50.). Bayer versuchte zu antworten, Kübler spitzelte den Ball gegen den freistehenden Alario aber gerade noch in die Arme von Müller (54.). Bayer forcierte das Tempo, doch das öffnete dem SCF Räume.
In der 61. Minute war die Leverkusener Hintermannschaft erneut kurz desorientiert, sodass - nach Vorarbeit von Demirovic - Grifo halblinks im Strafraum Platz hatte und im Zentrum Höler fand. Dieser musste nur noch den Fuß hinhalten - 2:0 (61.). Der Treffer zählte auch nach kurzer VAR-Überprüfung, da Höler beim Zuspiel auf gleicher Höhe stand. Nun war Bayer umso mehr gefordert - und fand diesmal auch eine Antwort. Bailey überlief am Strafraumrand allzu leicht Kübler und vollstreckte anschließend wuchtig (70.).
In der Schlussphase gelang es den Freiburgern zunächst, das Spieltempo zu verschleppen. Erst in den Schlussminuten erzeugte Bayer wieder ein wenig Druck, Schick verzog aus der Drehung im Strafraum (87.). Letztlich blieb es aber beim knappen Auswärtserfolg für die Streich-Elf, die damit bis auf drei Punkte an Bayer heranrückt. Zu allem Überfluss aus Sicht der Rheinländer schied kurz vor Schluss mit Frimpong, der erst in der zweiten Hälfte eingewechselt worden war, ein zweiter Spieler angeschlagen aus. Bellarabi kam nach Verletzungspause für die letzten Minuten zu seinem Comeback (84.).
Die Werkself ist nun am Samstag (15.30 Uhr) in Gladbach zu Gast, dann auch noch ohne Leon Bailey, der gegen Freiburg die 5. Gelbe Karte sah. Die Breisgauer empfangen zur selben Zeit RB Leipzig.