Leverkusens Trainer Jupp Heynckes musste nach dem torlosen Remis gegen Nürnberg auf sein verletztes Sturmduo Kießling (Sprunggelenksblessur) und Helmes (Adduktorenprobleme) verzichten, für das Derdiyok und Jörgensen aufliefen. Zudem kamen Balitsch und Vidal für Hyypiä und Sam zum Einsatz.
Auch Frankfurts Trainer Michael Skibbe beklagte nach der 0:1-Heimniederlage gegen den SC Freiburg mit Meier (Leistenzerrung) einen verletzungsbedingten Ausfall. Chris kam so zu seinem Startelfdebüt in dieser Spielzeit.
Frankfurt präsentierte sich in Leverkusen sehr selbsbewusst und war in der Anfangsphase das klar Spiel bestimmende Team. Die neuformierte Bayer-Elf hatte Abstimmungsprobleme, mehrmals tauchten die Hessen gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Adler verhinderte mit einer Weltklasse-Parade gegen Köhlers Kopfball einen frühen Rückstand (5.).
Die Heynckes-Schützlinge agierten zunächst sehr fehlerhaft, doch eine gelungene Aktion von Jörgensen ebnete den Weg zur überraschenden Führung: Der Däne übersprintete links Jung und passte flach in die Mitte, wo Bender im Fünfmeterraum nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte (9.).
Nun waren auch die Hausherren mittendrin in der Partie, die temporeich zwischen den beiden Strafräumen hin- und herwogte. Es begegneten sich zwei spielstarke Mannschaften, die mit offenem Visier schnörkellos ihre Chance suchten und viele technische Highlights ablieferten.
Der Ex-Leverkusener Gekas krönte Frankfurts Bemühungen um den Ausgleich verdientermaßen, als er eine maßgenaue Rechtsflanke von Ochs vor Friedrich aus acht Metern ins rechte Eck einköpfte (18.).
Die Hessen blieben am Drücker, hatten die etwas bessere Raumaufteilung und kombinierten sicherer, was eine optische Überlegenheit zur Folge hatte. Altintops Schuss mit dem Außenrist fast von der Torauslinie hätte ein Tor verdient gehabt, Adler hatte was dagegen (24.). Schließlich blockte Reinartz Tzavellas' Volleyhammer aus der Distanz mit dem Körper ab (28.).
Auf der anderen Seite blieben die Offensivaktionen der Rheinländer Stückwerk. Derdiyok fehlte es als einziger Spitze an Unterstützung, es war zu sehen, dass diese Elf das erste Mal in dieser Besetzung zusammenspielte.
Bis zur Pause ergaben sich auf beiden Seiten keine weiteren Möglichkeiten mehr, bei aller Zielstrebigkeit ließen die Kontrahenten es an der Genauigkeit fehlen.
Der 5. Spieltag
Nach Wiederanpfiff war bei Bayer der Kapitän wieder an Bord - Rolfes kam für Bender, den Achillessehnenprobleme plagten.
Bis auf eine gute Möglichkeit von Balitsch (47.) tat sich zu Beginn nicht viel. Die Heynckes-Elf schaltete oft zu langsam um, auch die Hessen agierten eher verhalten. Wieder Balitsch, allerdings zu eigensinnig, vergab Bayers zweite Chance nach der Pause (61.). Dann Glück für Barnetta kurz vor der Ausführung einer Ecke, dass Referee Sippel sein Vergehen im Strafraum gegen Franz - der Schweizer rammte dem Abwehrmann das Knie in den Oberschenkel - nicht sah und so nicht ahnden konnte (64.).
Das Spiel hatte längst nicht Tempo und Qualität aus Durchgang eins und verkrampfte mit zunehmender Spieldauer auch immer mehr. Die Eintracht zeigte nicht im Ansatz die Offensivpower aus den ersten 45 Minuten, schien mit dem Remis zufrieden und tauchte nur noch sporadisch vor dem Tor von Adler auf, der bei Tzavellas' Freistoß sicher zupackte (75.).
Auf der Gegenseite vergab Rolfes nach Renato Augustos Freistoßflanke vom linken Fünfereck ein perfektes Comeback und schoss am langen Eck vorbei (79.).
Die Schlussphase brach an, und Leverkusen legte nochmal los. Einige Turbulenzen hatte Nikolov zu überstehen, auf der Gegenseite rettete Barnetta in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Clark, ehe das Spiel aus Sicht der Hessen ein unglückliches Ende nahm: Nach einem Foul von Ochs an Vidal auf der Strafraumlinie entschied Referee Sippel auf Strafstoß und zeigte dem kurz zuvor verwarnten Ochs die Ampelkarte. Vidal selbst verwandelte den Elfmeter sicher zum 2:1-Endstand.
Am 6. Spieltag müssen beide Mannschaften am Samstag um 15.30 Uhr ran. Bayer Leverkusen reist auswärts zum VfB Stuttgart, Eintracht Frankurt tritt zu Hause gegen den 1. FC Nürnberg an.