Hamburgs Trainer Armin Veh brachte nach dem 1:1-Untentschieden im Derby gegen St. Pauli drei Neue: Für die zuletzt schwachen Rincon, Guerrero (Wadenprellung), und Elia rückten Demel, Choupo-Moting sowie Petric in die Startelf.
Wolfsburgs Coach Steve McClaren hingegen beließ es im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Hannover 96, der dem VfL die ersten Punkte in der Saison bescherte, bei einem Wechsel. Pekarik ersetzte Riether, der mit Oberschenkelproblemen passen musste.
Von Anfang an war der HSV darum bemüht, zu zeigen, wer Herr im Hause "Imtech-Arena" ist. Die Hamburger legten exzellentes Forechecking an den Tag und schnürten die Wolfsburger in deren Hälfte ein. Auch in der Offensive war die Veh-Elf agiler und erspielte sich rasch einige gute Chancen durch Petric (4., 7.), Choupo-Moting (8.) und wieder Petric (10.), ließ diese aber allesamt ungenutzt.
Der HSV war ganz klar tonangebend. Das erste Tor machten aber die Gäste: Pekarik fing einen schlampigen Jansen-Pass ab und eilte davon. Der Slowake flankte anschließend von rechts in den Strafraum, wo Dzeko aus elf Metern trocken ins rechte untere Eck vollendete (15.).
Der 5. Spieltag
Die Hamburger zeigten sich von dem Rückstand unbeeindruckt und drängten fortan mit aller Macht auf den Ausgleich. Die Hanseaten hatten deutlich mehr Ballbesitz, allerdings blieb die Chancenverwertung das große Manko. Petric köpfte zu hoch (20.), Pitroipa schob den Ball knapp links vorbei (21.), Westermann war ebenfalls zu unpräzise (22.), ehe Choupo-Moting vormachte, wie es geht: Pitroipa ließ Barzagli auf der rechten Seite wie ein "Schulmädchen" aussehen und flankte dann in die Mitte zum Kameruner, der aus fünf Metern per Kopf den hochverdienten Ausgleich markierte (27.).
Es war ein rasantes und unterhaltsames Match. Das lag vor allem an den Hausherren, die mächtig aufs Tempo drückten und nun die Führung erzwingen wollten. Dadurch eröffneten sich dem VfL Räume zum Kontern, sodass weitere Torraumszenen folgten. Westermann verzog nur knapp (29.), auf der Gegenseite scheiterte Dzeko per Heber an Rost (31.), ehe Pitroipa gegen VfL-Schlussmann Benaglio den Kürzeren zog (35.). Letztlich ging es dann aber doch ohne weitere Treffer in die Kabinen.
Er bewies einmal mehr, dass er weiß, wo das Tor steht: Edin Dzeko. imago
Westermann scheitert am Aluminium
Ohne personelle Änderungen ging es nach dem Seitenwechsel weiter, dafür aber gleich mit dem ersten Warnschuss von van Nistelrooy, dessen Drehschuss Zentimeter über das Tor ging (46.). Die Hanseaten machten umgehend dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Mit viel Engagement drängte der HSV nach vorne und hatte nach 53 Minuten Pech, als Westermanns Kopfball aus neun Metern an den rechten Pfosten knallte. Den Wolfsburgern gelang bisweilen herzlich wenig, allerdings hatten sie mit Dzeko einen Spieler in ihren Reihen, der immer wieder für Entlastung sorgte. So raste ein 18-Meter-Schuss des Bosniers links vorbei (57.). Danach waren aber wieder die Hamburger dran, so köpfte Choupo-Moting hauchdünn neben den rechten Pfosten (61.).
Zweifellos waren die Hausherren überlegen, allerdings stand es nur 1:1. Und in der 71. Minute sollte es noch dicker für den HSV kommen: Kahlenberg passte in die Gasse zu Schäfer, der auf links durchbrach und das Leder flach an den zweiten Pfosten zu Grafite passte.- 1:2.
Veh reagierte umgehend und brachte mit Trochowski und Elia frische Leute. Auf der anderen Seite musste McClaren notgedrungen tauschen, weil sich Josué verletzt hatte. Madlung kam rein. Dieser musste dann miterleben, wie Petric nach einer Ecke aus acht Metern zum Abschluss kam, allerdings in Benaglio seinen Meister fand (78.). Sekunden später folgte die Vorentscheidung: Grafite luchste Jansen den Ball ab und zog sofort in den Strafraum. Dort narrte er Mathijsen und netzte aus zehn Metern ins kurze Eck ein. Die Messe war damit gelesen, auch wenn die Gastgeber weiterhin bemüht blieben, am Resultat konnten sie allerdings nichts mehr ändern.
Am kommenden Spieltag steigt das Nordderby, wenn der Hamburger SV am Samstag im Abendspiel um 18.30 Uhr bei Werder Bremen antritt. Zuvor ist der VfL Wolfsburg ab 15.30 Uhr zu Hause gegen den SC Freiburg gefordert.