Rasenschach mit vielen Zweikämpfen
Leverkusens Trainer Roger Schmidt musste mit Son und Kruse (beide Asien-Cup) gleich auf zwei Flügelflitzer verzichten und stellte deshalb auf ein 4-2-2-2-System um und brachte Drmic als zusätzlichen Angreifer neben Kießling. Außerdem sprang Hilbert als Rechtsverteidiger für den verletzten Jedvaj (Muskelfaserriss) ein. Dortmunds Coach Jürgen Klopp stellte Winter-Neuzugang Kampl direkt in die Startelf. Den Stürmer-Dreikampf entschied Immobile gegen Aubameyang und Ramos für sich. Im defensiven Mittelfeld setzte Klopp auf Ginter als Sechser und Sahin als Achter.
In den Anfangsminuten machten die nach den Nachmittagsspielen auf Rang 18 abgerutschte Borussia zunächst einen nervösen Eindruck. Das angekratzte Nervenkostüm des BVB festigte sich aber mit jeder absolvierten Sekunde. Also entwickelte sich Rasenschach mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld. Bayer machte immer wieder rasch die Mitte dicht, nahm den zentral spielenden Reus so gekonnt aus dem Spiel und sorgte dafür, dass die Gäste kaum Räume zum Kombinieren hatten. Stattdessen musste Dortmund immer wieder lange Bälle schlagen, die jedoch nur selten einen Abnehmer fanden.
Hummels rettet spektakulär
Der 18. Spieltag
Auf der anderen Seite agierte auch die Borussia mit Pressing und störte den Spielaufbau der Werkself schon früh. Entsprechend konnten sich auch die Hausherren kaum entfalten. Einzig Bellarabi riss mit pfeilschnellen Tempodribblings hin und wieder Lücken in den Defensivverbund des BVB. Unter dem Strich hatten beide Teams durch die jeweils aggressive Verteidigungsstrategie kaum Handlungsspielraum und keine Zeit zum Überlegen. Entsprechend häuften sich die Ballverluste. Wirklicher Spielfluss kam nur selten auf.
In einem chancenarmen Samstagabendspiel mit wenigen Strafraumszenen wurde es kurz vor dem Halbzeitpfiff richtig zwingend: Bellarabi schüttelte seine Bewacher ab und servierte das Spielgerät in den Sechzehner zu Castro, der aus 14 Metern zentraler Position frei zum Schuss kam und das linke Eck anvisierte. Torwart Weidenfeller war schon geschlagen, doch rettete Hummels mit einer spektakulären Flugeinlage mit dem Kopf vor der Linie (39.). Torlos ging es in die Pause.

Leverkusens Emir Spahic (l.) im Duell mit Dortmunds Ciro Immobile (r.). Getty Images
Auch nach dem Seitenwechsel fanden beide Mannschaften nur selten einen Weg in die gegnerische Box. Dortmund aber war nun deutlich aktiver als noch im ersten Durchgang und kam eher durch Zufall zu zwei guten Möglichkeiten durch Immobile (50.) und Reus (55.). Beide Szenen entschärfte der blitzschnell reagierende Leno sehenswert.
Ein fußballerischer Leckerbissen sollte sich auch im weiteren Verlauf nicht entwickeln. Immer wieder brachten viele Fehlpässe und Ballverluste den Spielfluss zum Erliegen. Schmidt reagierte und stellte mit der Hereinnahme von Brandt von einem 4-2-2-2- auf ein 4-2-3-1-System um (69.). Daraus resultierte zumindest eine gute Möglichkeit für Castro, der einen Heber nur Zentimeter zu hoch ansetzte (76.).
In der Schlussphase ging keines der beiden Teams irgendwelche Risiken ein. BVB-Motor Sahin gab noch einen Warnschuss ab (84.), auf der anderen Seite verbuchte auch Wendell noch eine Halbchance für Bayer (85.). Die beiden Torhüter Leno und Weidenfeller waren an diesem Abend aber nicht zu überwinden. Es blieb beim torlosen Remis.
Für Leverkusen geht es am Mittwoch (20 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei Hertha BSC weiter. Gleichzeitig genießt Dortmund Heimrecht gegen den FC Augsburg.