Kölns Trainer Steffen Baumgart, der kürzlich mit dem Preis zum Fußballspruch des Jahres ausgezeichnet worden war, konnte im Vergleich zur 0:5-Niederlage in Hoffenheim wieder auf den genesenen Hector zurückgreifen. Der Kapitän stand ebenso neu in der Startelf wie Kilian, Ljubicic und Duda. Jorge Meré, Ehizibue, Thielmann und Andersson fanden sich auf der Bank wieder.
Bayers Coach Gerardo Seoane tauschte indes nach dem 1:1 bei Real Betis in der Europa League dreimal: Der einst in der Kölner Jugend ausgebildete Wirtz sowie Kossounou und Schick ersetzten Tapsoba, Adli und Alario (alle Bank).
Kölns teure Fehler
9. Spieltag
Der 1. FC Köln erwischte keinen guten Start. Die Geißböcke zeigten sich zwar bemüht, erwiesen sich offensiv letztlich aber als ratlos. Bis zum finalen Drittel war das Treiben der Domstädter zwar nicht unansehnlich, zu nennenswerten Chancen kamen sie aber nicht wirklich - der finale Pass erwies sich als größtes Hindernis. Die einzig nennenswerten Abschlüsse der Gastgeber in Durchgang eins waren ein Fernschuss (33) sowie ein Kopfball von Hector (44.).
Ganz anders sah die Sache beim Werksklub aus, der aus einer stabilen Deckung heraus seine immense Konterstärke gnadenlos ausspielte und bereits früh komfortabel in Führung gegangen war: Binnen zwei Minuten hatten die Leverkusener Kölner Unsicherheiten für zwei Tore genutzt, zuerst traf Schick nach zu riskantem Modeste-Pass (15.), dann Bellarabi nach hölzerner Abwehraktion von Czichos gegen Andrich (17.). Die Führung der Gäste hätte sogar noch höher ausfallen können, hätte Frimpong nicht nur die Latte getroffen (25.).
Frühes Aus für Bellarabi
Er traf und musste früh raus: Karim Bellarabi. imago images/Beautiful Sports
Für Bayer lief jedoch nicht alles wie am Schnürchen. Zwar war sportlich im Grunde alles paletti, auch weil Köln weitgehend harmlos war, allerdings verletzte sich Bellarabi früh und musste noch vor dem Halbzeitpfiff ausgewechselt werden (37., Adli). An der 2:0-Pausenführung änderte das freilich nichts.
Seoane brachte zum zweiten Durchgang Bakker für Hincapie, wohl auch, weil sich den Kölnern zuvor auf der linken Seite der Leverkusener immer wieder ein paar Freiräume geboten hatten.
Bayer beschränkte sich in Durchgang zwei noch mehr auf die Defensive, stand massiv, setzte über Schick (57.) und Wirtz 62.) gelegentliche Nadelstiche und fing sich dennoch den Anschlusstreffer: Weil Uth und Kainz gut nachsetzten und sich Tah bei Hectors Flanke verschätzte, landete der Ball am rechten Pfosten bei Modeste - 1:2 (63.).
Bayers Passivität wird bestraft - Schick verletzt sich
Auch wenn dem Anschluss ein gegnerischer Fehler vorausgegangen war, so hatte sich diese auch ein wenig angebahnt - und war nicht unverdient. Bayer spielte zu passiv, hatte sich zu sehr auf Verwaltung verlegt und war dafür bestraft worden, dass man durchaus vorhandene Konterchancen zu umständlich ausgespielt hatte. Von der gnadenlosen Effizienz aus Hälfte eins war nichts mehr zu sehen.
Und es kam noch dicker für die Werkself, denn in der 82. Minute verlängerte der eingewechselte Andersson einen Einwurf per Kopf zu Modeste, der sich anschließend gegen Kossounou durchsetzte und zum vielumjubelten 2:2-Ausgleich einnickte. Das war dann auch zugleich der Endstand, mit dem die Geißböcke ob des Spielverlaufs sicher besser leben konnten, zumal sie damit in der laufenden Saison zu Hause weiter ungeschlagen sind. Aus Bayer-Sicht verletzte sich zu allem Überfluss auch noch Schick und musste kurz vor Schluss ausgewechselt werden (86.).
Beide Teams müssen bereits wieder am kommenden Mittwoch im Pokal antreten: Die Kölner sind dann in Stuttgart gefordert (20.45 Uhr), Leverkusen empfängt Zweitligist Karlsruhe (18.30 Uhr).