Kurzzeitig orientierungslos erscheint Kölns Youngster Chihi gegen Husterer. dpa
Kölns Trainer Hanspeter Latour änderte die Startformation gegenüber dem 2:1-Pokalsieg in Jena nur auf einer Position: Alpay ersetzte Mitreski. Im Sturm begann somit erneut das junge Sturm-Duo Chihi und Helmes.
Michael Krüger sah nach dem enttäuschenden 1:3 in Osnabrück und dem damit verbundenen Pokal-Aus mehr Grund zu Umstellungen. Mit Tauer und Holsing rückten zwei Neue ins Team, Dennis Weiland und Rische verloren ihre Plätze.
Obwohl die Partie auf Grund von langen Staus auf den Anfahrtswegen mit zehnminütiger Verspätung begann, waren die Hausherren direkt hellwach. Über die agilen Spitzen Helmes und Chihi setzten die Domstädter den Gegner vom Anpfiff weg unter Druck. Bereits nach wenigen Sekunden gab es erstmals Aufregung, als Helmes im Strafraum zu Fall kam, aber Schiedsrichter Peter Sippel kein elfmeterreifes Einsteigen von Grimm sah. Doch die Latour-Elf hielt das Tempo hoch und kam fast zwangsläufig zu Toren.
Helmes luchste nach Ehret-Pass Husterer im Sechzehner den Ball ab und vollstreckte eiskalt zur Führung (10.). Nur sieben Minuten später war es erneut der 22-Jährige, der auf Vorlage von Sturmpartner Chihi aus zehn Metern frei abziehen durfte und mit seinem sechsten Saisontor im vierten Spiel das frühe 2:0 erzielte (17.)
Mit dem sicheren Vorsprung im Rücken schien der 1. FC schon sicher auf der Siegerstraße, da die Eintracht die in den ersten drei Saisonspielen gezeigte Ungefährlichkeit - zuvor gab es kein einziges Tor - auch in Köln unter Beweis stellte. Doch mit gütiger Kölner Mithilfe brachen die Niedersachsen den Bann: Einen ansonsten wenig Erfolg versprechenden Schuss von Graf lenkte Alpay unhaltbar für Wessels ins eigene Netz (30.).
Nach dem Anschlusstreffer gestaltete die Krüger-Elf die Partie offen, was allerdings auch an den Kölnern lag, die fortan nicht mehr den Wirbel der Anfangsphase erzeugen konnten und sich - inzwischen ohne Goalgetter Helmes, der mit Verdacht auf eine Adduktorenzerrung ausgewechselt wurde - mit dem knappen Vorsprung zur Pause begnügten.
Der 4. Spieltag
Der bessere Start in den zweiten Durchgang gelang den Gästen, die allerdings die Kölner Nachlässigkeiten in Person von Graf nicht nutzen konnten. Zunächst brachte der Eintracht-Kapitän einen Kopfball nach weiter Holsing-Flanke nicht aufs Tor (50.), drei Minuten später blockte Cullmann einen Schuss des Braunschweigers aus aussichtsreicher Position ab.
Damit hatten die "Löwen" ihr Pulver aber auch schon verschossen. Der FC kontrollierte in der Folge die Partie und nutzte die erstbeste Möglichkeit, um die Führung zu erhöhen. Stuckmann agierte im Herauslaufen zu zögerlich, so dass Broich bei einem Steilpass eher am Ball war und anschließend mit Eintrachts Nummer eins zusammenprallte. Den fälligen Strafstoß nutzte der eingewechselte Scherz eiskalt zum 3:1 (67.).
Von der Bank zum Doppelpack: Kölns Angreifer Matthias Scherz. dpa
Durch den Treffer gewannen die Hausherren zusätzlich an Sicherheit und ließen in der Folge keine Zweifel mehr am Erfolg aufkommen. Bei weiteren guten Einschussmöglichkeiten von Baykal (75.), Matip (82.) und Scherz (85.) nutzte Stuckmann die Möglichkeit, sich für seinen Fehler beim Elfmeter zu rehabilitieren. Erst als Scherz in der 89. Minute frei vor ihm an das Leder kam, war der Schlussmann beim Nachschuss machtlos und musste den Treffer zum 4:1-Endstand hinnehmen.
Trotz Schwächephasen löste der FC die Pflichtaufgabe sicher und setzt sich mit dem dritten Sieg in der Spitzengruppe fest. Braunschweig bleibt hingegen weiter sieglos und rutscht mit nur zwei Punkten weiter ab.