Freiburg gehört zu den Bundesligisten, die sich in dieser kurzen Winterpause gegen ein Trainingslager im Ausland entschieden haben. Obwohl sich der SC analog zu seiner traditionellen Sommerresidenz im österreichischen Schruns seit vielen Jahren auch im Januar in Sotogrande wohlfühlt und eine klirrende Kälte fast ganz Deutschland aktuell im Griff hat, vermisst Streich die andalusische Sonne in der Nähe von Gibraltar nicht. Im Gegenteil.
"Ich erfreue mich am deutschen Winter. Es ist super, dass es mal ein paar Tage kalt ist und man mal wieder Winter erlebt. Es hört sich jetzt komisch an, aber es ist tatsächlich so. Normalerweise haben wir ja gar keinen Winter mehr, sondern diese 12, 13, 14 Grad - das ist schrecklich im Winter. Ich habe gerne vier Jahreszeiten", sagt Streich, der auch im Regen stets gute Laune hat, wie er beispielsweise im Sommer 2022 im kicker-Interview verriet.
"Herrliche Luft" trotz eisiger Kälte
Wegen der notwendigen zwei Reisetage mit Flügen nach und von Malaga und jeweils zwei längeren Bus-Transfers habe man sich beim SC wegen des engen Terminplans schnell gegen ein Wintercamp in dieser Saison entschieden. Ein zusätzlicher Grund für einen Verbleib in Freiburg waren auch die zusätzlichen Europa-League-Reisen. "Die Jungs waren sehr viel unterwegs. Wir haben in der Zwischenzeit nicht wenige mit kleinen und sehr kleinen Kindern. Die Frauen sind auch froh, wenn die Jungs daheim sind und sich auch um die Kinder kümmern können", sagt Streich.
Die heimischen Trainingsplätze seien obendrein in einem guten Zustand. "Jetzt ist es wunderbar mit herrlicher Luft, wir können super trainieren, Sonne hatten wir auch", sagt Winter-Fan Streich, für den es aber sogar noch winterlicher sein könnte. "Wenn oben noch 20 Zentimeter mehr Schnee liegen würden, hätte ich auch nichts dagegen. Da würde ich vielleicht mal am Freitagabend eine Stunde unter Flutlicht Ski fahren gehen oder Langlauf machen."
Zeit für solche Aktivitäten hat Streich demnächst mehr als während der engen Taktung vor Weihnachten. Nach dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Union Berlin folgen noch vier komplette Trainingswochen, ehe erst danach das Play-off-Hinspiel in der Europa League beim RC Lens ansteht.
"Das sind wir gar nicht mehr gewohnt. Unser Rhythmus in Kopf und Körper ist völlig anders eingestellt. Normalerweise ist Spiel und danach direkt wieder das nächste im Kopf. Das ist jetzt nicht so. Das ist auch angenehm, weil man nicht mehr so gehetzt ist in der Arbeit und auch mal durchschnaufen kann", beschreibt Streich die Umstellung. Der 58-Jährige freut sich nun auch darauf, "mal wieder ein paar Trainingsinhalte intensivieren und mehr im Elf-gegen-elf trainieren lassen zu können".