Bundesliga

"Keine Unterschiede erkannt": Glasner liest bei van Bommels Wölfen seine eigene Handschrift heraus

Hinteregger und Lenz bei Frankfurt fraglich

"Keine Unterschiede erkannt": Glasner liest bei van Bommels Wölfen seine eigene Handschrift heraus

Frankfurts Coach Oliver Glasner erkannte "gefestigte Abläufe" bei Wolfsburg.

Frankfurts Coach Oliver Glasner erkannte "gefestigte Abläufe" bei Wolfsburg. picture alliance/dpa

Angesprochen auf seinen Ex-Klub sagte er zunächst: "Ich kenne die Spielanlage, sie haben ja viel beibehalten aus der Vorsaison." Im Spiel gegen Lille habe er "im Verhalten keine Unterschiede erkannt". Wolfsburg habe in einem 4-2-3-1 mit eingerückten Flügeln gespielt, im Spielaufbau auf Dreierkette zurückgegriffen, bei der sich Max Arnold auf eine Halbposition zurückfallen habe lassen. "Alles Verhaltensweisen, die wir auch schon so angewandt haben“, sagte Glasner und fuhr fort. Wie die Wölfe gegen den Ball aus einem 4-4-2 agiert, die Außenverteidiger hochgeschoben und die Innenverteidiger durchgesichert hätten. "Ich weiß, wie sie spielen", erklärte Glasner. "Es wird schwierig, sie zu knacken, weil sie sehr gefestigte Abläufe haben."

Glasners Glas ist halbvoll

Kann Glasner dennoch etwas holen in Wolfsburg? Bislang haben seine Vorgaben bei Neu-Klub Frankfurt nicht so recht gefruchtet, die Hessen warten nach dem 1:1 gegen Fenerbahce immer noch auf den ersten Pflichtspielsieg in der laufenden Saison. Angesprochen auf die Sieglosserie drehte er die Statistik um. Schließlich sei die Eintracht ja auch seit vier Spielen unbesiegt. "Ich trinke lieber aus dem halbvollen Glas", sagte Glasner und erinnerte auch an nur drei Gegentreffer in den vergangenen vier Spielen. "Wir werden immer stabiler in den defensiven Abläufen", meinte der Österreicher, der keine "schlaflosen Nächte" habe.

Hinteregger und Lenz fraglich

Allerdings droht in eben jener Abwehr ein Engpass. Christoph Lenz hatte bereits gegen Fenerbahce gefehlt, Martin Hinteregger zog sich in der Partie eine Schulterblessur zu. Der Einsatz der beiden ist aber möglich, die Eindrücke aus dem Abschlusstraining am Samstag werden entscheiden. "Martin ist einer, der auf die Zähne beißt, da muss das Bein schon schief wegstehen", sagte Glasner.

Ein Sieg bei Tabellenführer Wolfsburg wäre natürlich Gold wert - nicht nur für die Eintracht, sondern speziell für Glasner. Er wiederholte noch einmal seine Worte aus der Antrittsrede in Frankfurt, als er betonte, er sei "Jörg Schmadtke und dem VfL Wolfsburg sehr, sehr dankbar, dass sie mir die Chance gegeben haben". Aber es sei "schon ein besonderes Spiel", sagte er und erwähnte die "intensiven, aber erfolgreichen Jahre" beim VfL. Noch immer habe er zu Marcel Schäfer, einigen Spielern und auch zu Mitgliedern aus Trainer- und Betreuerteam Kontakt.

Doch nicht jeder wird ihm bei der Rückkehr um den Hals fallen. Die Beziehung zu Jörg Schmadtke erreichte zwischenzeitlich Gefriertemperatur, Josuha Guilavogui erklärte nach dem Abschied des Trainers, er sei froh, dass Glasner weg ist. Guilavoguis Abrechnung wurde bei Instagram auch von Daniel Ginczek und Koen Casteels mit einem "Like" versehen. Vor dem VfL-Keeper werde Glasners Team "nicht fünf oder sechs Mal alleine stehen, aber vielleicht zwei oder drei Mal", wie er sagte. 

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