Nach einer Saison Pause war Eintracht Frankfurt zurück in der Europa League, musste aber am ersten Spieltag gleich auf Trainer Oliver Glasner verzichten, der aus seiner Wolfsburger Zeit eine Sperre der UEFA absitzen musste, weil sein damaliges Team in der Europa League wiederholt zu spät aus der Kabine auf den Rasen gekommen war. An der Linie ersetzte ihn sein Co-Trainer Michael Angerschmid.
In der Loge sah Glasner, dass seine Mannschaft, bei der im Vergleich zum 1:1 gegen den VfB Stuttgart da Costa für den angeschlagenen Lenz spielte und außerdem Kostic, Jakic und Borré für Hrustic, Hauge und Lindström aufliefen, zunächst aber Probleme mit Fenerbahce hatte.
Frankfurt noch schläfrig, Özil hellwach
Die Türken schalteten nach Ballgewinn immer wieder schnell um und hätten so bereits durch Rossi nach zwei Minuten in Führung gehen müssen. Özil holte das aber nur wenig später nach: Der Mittelfeldregisseur stand goldrichtig, als Trapp Rossis Schuss zur Seite abwehrte (10.). Das Tor wurde allerdings erst nach VAR-Einsatz gegeben, da das Schiedsrichtergespann zunächst auf Abseits entschieden hatte.
Die Eintracht brauchte etwas, um sich auf das Spiel des Gegners einzustellen, kam aber mit laufender Spielzeit immer besser mit der tiefen Staffelung zurecht und hätte bei einer Dreifach-Chance bereits den Ausgleich erzielen können. Doch sowohl Lammers, Sow als auch Jakic vergaben binnen Sekunden (23.).
Kostic bedient Lammers
Beide Teams schenkten sich nichts und so ging es vor toller Stimmung munter hin und her. Vorne leistete sich Frankfurt aber immer wieder Ballverluste und musste deswegen besonders wachsam sein, denn Fenerbahce schaltete nach Ballgewinn weiter blitzschnell um. Auf diese Art fiel auch das nächste Tor - allerdings für die Eintracht: Jakic schickte Kostic auf die Reise und der Außenbahnspieler bediente Lammers in der Mitte mustergültig (41.).
Lammers' zweiter Treffer zählt nicht
Nach dem Seitenwechsel kam Fenerbahce mit ordentlich Dampf aus der Kabine, konnte sich aber keine richtig gefährliche Chance erspielen. Die Eintracht brauchte etwas, wurde dann allerdings öfter offensiv vorstellig. Vor allem durch tiefe Pässe sollte zum Erfolg gekommen werden und das klappte auch vermeintlich, doch Lammers zweiter Treffer zählte wegen Kamadas Abseitsstellung nicht (60.).
Der zweite Durchgang hatte nicht mehr das Tempo des ersten Abschnitts, es blieb aber weiter ein offenes Spiel auf Augenhöhe. Die Gäste, bei denen für die Schlussphase noch der ehemalige Schalker und Kölner Meyer sowie U-21-Europameister Berisha in die Partie kamen, zogen sich immer weiter zurück - und die Eintracht rannte an. Beinahe hätte Kostic sogar das 2:1 erzielt, doch er scheiterte erst am Keeper und dann am Verteidiger (75.).
Dramatik in der Schlussphase
Als alles schon mit dem Schlusspfiff gerechnet hatte, wurde es nochmal richtig dramatisch: Trapp brachte in der 90. Minute den eingewechselten Pelkas zu Fall, parierte dann aber den Elfmeter, nur um den Nachschuss von Berisha schließlich doch aus dem Netz zu fischen (90.+2). Den späten K.-o. verhinderte jedoch der VAR, der erkannt hatte, dass Berisha zu früh eingelaufen war - der Treffer zählte nicht, es gab gemäß der Regel in solchen Fällen indirekten Freistoß. So blieb es beim 1:1 zum Auftakt.
Für Fenerbahce steht am Sonntag ein Auswärtsspiel bei Basaksehir auf dem Programm. In der Europa League geht es am 30. September gegen Olympiakos Piräus weiter. Parallel treten die Hessen bei Royal Antwerp FC an. In der Bundesliga geht es Sonntagabend (19.30 Uhr) bei Tabellenführer VfL Wolfsburg in die nächste Runde.