Karlsruhes Trainer Alois Schwartz musste seine Startelf nach dem 2:1-Auswärtssieg im Aufsteiger-Duell in Wiesbaden auf einer Position umbauen: Grozurek spielte für den verletzten Camoglu (muskuläre Probleme im Oberschenkel).
Dresdens Coach Christian Fiel tauschte im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Nürnberg dreimal Personal: Ebert, Möschl und Taferner erhielten den Vorzug vor Koné, Kreuzer, Chris Löwe (alle Bank).
KSC abwartend - SGD spielbestimmend
Der KSC agierte aus einer kompakten Defensive heraus im 4-4-2-System, überließ dem Gegner den Ball und lauerte auf Umschaltsituationen. Dynamo fand sich so in der Gestalter-Rolle wieder, hatte viel Ballbesitz und agierte spielbestimmend. Mehr als Halbchancen (Pourié, 3.; Taferner, 6.) sprangen zunächst nicht heraus.
VAR: Grozureks Tor zählt nicht
Erst nach 20 Minuten wurde Karlsruhe mutiger und aktiver, was beinahe belohnt worden wäre: Grozurek traf nach Steckpass von Wanitzek ins Tor (23.), doch die Freude darüber hielt nicht lange. Der Video-Assistent wurde zu Rate gezogen und erkannte aufgrund eines Fouls von Gordon und Atik in der Entstehung des Treffers dessen Gültigkeit ab (24.). Die richtige Entscheidung.
Zwei Treffer in der Nachspielzeit
An der Rollenverteilung auf dem Rasen änderte das nichts. Dresden hatte spielerische Vorteile und verbuchte zumindest weitere Halbchancen (Taferner, 27.; Horvath, 39.; Möschl, 45.). Eine Partie ohne großartigen Unterhaltungswert überraschte dann in der Nachspielzeit: Erst traf Horvath mit einem Kunstschuss vom linken Strafraumeck für Dynamo (45.+2). Nur eine Zeigerumdrehung später antwortete der KSC nach einer Wanitzek-Ecke, die Hofmann aus fünf Metern zum 1:1-Pausenstand ins Tor köpfte (45.+3).
Partie nimmt an Fahrt auf: Erst Eigentor, dann Hofmann
2. Bundesliga, 2. Spieltag
Mit Wiederbeginn investierte der KSC deutlich mehr, sodass die Begegnung kurzweiliger wurde. Nach einer Stunde ging Karlsruhe dann in Führung: Nach einer Hofmann-Flanke lenkte Burnic die Kugel ins eigene Tor (60.). Kurz darauf legten die Badener beinahe nach, doch Pourié scheiterte freistehend an Broll (62.). Auch auf der anderen Seite wurde es brandgefährlich: Atik legte auf den kurz zuvor eingewechselten Röser zurück, dessen Direktschuss von Uphoff entschärft wurde (65.). In dieser chancenreichen Phase schlugen dann die Hausherren erneut zu: Mit einem Drehschuss aus dem Stand traf Hofmann sehenswert aus 20 Metern zum 3:1 (67.).
Schwartz' Joker stechen: Stiefler macht alles klar
Bei Dynamo lief fortan nur noch wenig zusammen. Stattdessen verzeichnete der KSC immer wieder gute Möglichkeiten: Die beste hatte Pourié, der den Ball allerdings nicht an Broll vorbeibrachte (74.). Dann wechselte Schwartz erst Stiefler (77.) und dann Carlson (79.) ein - zwei gute Griffe, wie sich wenig später herausstellen sollte. Bei einem Konterangriff schickte Carlson Stiefler mit einem Pass alleine aufs Tor - 4:1, die Entscheidung (80.).
Horvath betreibt Ergebniskosmetik
Dresdens Defensive litt da längst unter Auflösungserscheinungen und hatte Glück, dass Karlsruhe den Sieg nicht noch höher gestaltete. Die nach (Wanitzek-)Standards immer wieder brandgefährlichen Badener hatten den Torschrei erneut auf den Lippen, als Gordon nach einer Ecke an Broll scheiterte (86.). Auf der anderen Seite betrieb die SGD noch ein wenig Ergebniskosmetik: Joker Koné drückte einen Querpass von Horvath zum 2:4-Endstand über die Linie (90.). Der Aufsteiger darf sich über einen perfekten Sechs-Punkte-Start freuen - die Sachsen haben nach zwei Spieltagen dagegen noch keinen einzigen Zähler auf dem Punktekonto.
Beide Teams sind als nächstes im DFB-Pokal gefordert: Karlsruhe empfängt Zweitligist Hannover 96 (12. August, 18.30 Uhr), während Dresden beim Fünftligisten TuS Dassendorf gefordert ist (10. August, 15.30 Uhr). In der Liga geht es für den KSC mit einem Auswärtsspiel bei Holstein Kiel weiter (18. August, 13.30 Uhr). Gleichzeitig genießt Dynamo Heimrecht gegen den 1. FC Heidenheim.