Bochums Trainer Robin Dutt wechselte nach der 1:3-Niederlage in Regensburg zweimal: Für Weilandt und Eisfeld (beide Bank) starteten Lee und Soares. Bis auf Leitsch (Sprunggelenksverletzung) waren alle Spieler einsatzbereit.
Bielefelds Coach Uwe Neuhaus tauschte nach dem 1:1 gegen St. Pauli lediglich einmal: Neuzugang Soukou (Hansa Rostock) ersetzte Staude (Bank). Hartel, der vergangene Woche von Union Berlin nach Ostwestfalen wechselte, nahm zunächst auf der Ersatzbank Platz.
Viel Tempo, wenig Großchancen
Vom Anpfiff weg sorgten beide Mannschaften für eine hohe Geschwindigkeit im Spiel. Allerdings standen beide Abwehrreihen sicher und unterbanden immer wieder durch ein gutes Stellungsspiel, dass der finale Pass bei den Stürmern ankam. Die meisten Abschlüsse des ersten Durchgangs resultierten demnach aus hohen Bällen. Die erste Möglichkeit hatte der VfL durch Stoßstürmer Ganvoula, der einen Kopfball knapp am Pfosten vorbeisetzte (17.).
Anschließend wachte auch die Arminia auf und wurde in den Offensivaktionen zwingender. Nach Voglsammer-Flanke scheiterte Edmundsson im vollen Tempo per Kopfball an Riemann - der erste Abschluss auf eines der Tore in der Begegnung (35.). Wieder nach Voglsammer-Vorarbeit ließ Yabo freistehend von der Strafraumkante Konsequenz vermissen und schoss Riemann den Ball genau in die Arme (41.).
Riesenglück für den DSC nach Wiederanpfiff
Die Chance war der Startschuss der ereignisreichsten Minuten im ersten Durchgang. Eine Minute später wurde Janelt - ebenfalls freistehend, aber zögernd - gerade noch von Salger abgegrätscht (42.). Bochum blieb daraufhin am Drücker, scheiterte jedoch erst durch Ganvoula aus der Distanz (43.) und dann durch Losilla per Kopfball (44.) an Ortega.
2. Bundesliga, 2. Spieltag
Der zweite Durchgang begann krachend und mit viel Glück für Bielefeld. Nach einem Querschläger im eigenen Sechzehner von Clauss nahm Lee das Spielgerät direkt aus der Luft und hämmerte es - Ortega war mit den Fingerspitzen noch dran - an die Latte. Der Nachschuss per Aufsetzer aus der Nahdistanz von Ganvoula endete am Außenpfosten (49.).
Arminia mit dem Doppelschlag, Blum verkürzt
Im Gegenzug bestraften die Ostwestfalen die minimale Ungenauigkeit der Bochumer Abschlüsse gleich doppelt. Erst schloss Voglsammer in Stürmer-Manier einen fein vorgetragenen Angriff über Hartherz, Edmundsson und dem gebürtigen Bochumer Soukou ab (54.), ehe Sturmkollege Klos unmittelbar nach der Führung erhöhte: Einen langen Ball von Ortega verlängerte Voglsammer in den Lauf von Klos, der mit dem schwächeren linken Fuß verwandelte (56.).
Der VfL agierte fortan mutiger im Offensivspiel und kam zu einigen Chancen: Losilla (58.) und Ganvoula (65., 66.) vergaben jedoch. Nach einigen Offensivwechseln stellte Dutt auf eine defensive Dreierkette um - mit Erfolg, denn der erhöhte Druck wurde belohnt. Der eingewechselte Weilandt wurde im Strafraum von Voglsammer gelegt (73.). Den fälligen Strafstoß verwandelte Blum, wie in der Vorwoche gegen Regensburg, sicher (74.).
Letztes Wort: Anthony Losilla (am Boden) bugsiert die Kugel in der 90. Minute ins eigene Tor. imago images
Bochum dreht das Spiel
Fortan spielte nur noch der VfL. Nach einem Doppelpass in der Mitte des Spielfelds bediente der ebenfalls eingewechselte Zoller Ganvoula, der zuvor einige Tormöglichkeiten vergab. Der Angreifer zog in die Mitte und schoss stramm und flach in das linke Eck ein - 2:2 (79.). Jedoch: Beim Abschluss des Kongolesen stand Weilandt wohl in der Schussbahn und damit im passiven Abseits. Der VAR schaltete sich nicht ein.
Neuhaus wechselte Innenverteidiger Pieper für Angreifer Voglsammer ein. Die Arminia zog sich komplett zurück und schien sich mit dem Punkt zufrieden zu geben. Doch Bochum wollte mehr und drehte tatsächlich die Partie. Ganvoula setzte sich gegen Behrendt durch und bediente in der Mitte Zoller, der das Kunstleder aus der Nahdistanz über die Kugel drückte (85.). Nach kurzem Abseits-Check wurde der Treffer zurecht anerkannt.
90.+1 - Losilla gleich für Arminia aus
Geknickt ob des Spielverlaufs kam die Arminia danach nur noch einmal gefährlich vor das Bochumer Tor - doch setzte dem Wahnsinn dabei die Krone auf. Der positionsentfremdete Pieper wollte als Linksaußen Klos in der Mitte bedienen, doch Bochums Kapitän Losilla nahm dem Torjäger den Job ab und spitzelte die Kugel mit dem langen Bein über die eigene Linie (90.+1) - der Endstand eines in der zweiten Halbzeit furiosen Spiels.
Der VfL Bochum gastiert im Pokal am kommenden Samstag (18.30 Uhr) beim KSV Baunatal. Bielefeld tritt am selben Tag (15.30 Uhr) bei Viktoria Berlin an.