Bundesliga

Justvans Hoffenheim-Pläne endeten abrupt: "Das ist nicht immer alles fair"

Darmstadts Leihspieler über seinen Ex-Verein

Justvans Hoffenheim-Pläne endeten abrupt: "Das ist nicht immer alles fair"

Debüt mit Tor: Julian Justvan feierte nur einen Tag nach der Verkündung des Transfers einen gelungenen Einstand im Darmstadt-Trikot.

Debüt mit Tor: Julian Justvan feierte nur einen Tag nach der Verkündung des Transfers einen gelungenen Einstand im Darmstadt-Trikot. IMAGO/Eibner

Die Hinrunde war für Julian Justvan alles andere als befriedigend verlaufen. Nach seinem Wechsel vom SC Paderborn im Sommer hatte der Offensivspieler bei der TSG 1899 Hoffenheim gerade vier Kurzeinsätze in der Bundesliga absolviert. Trotzdem wollte er dem Ganzen dort noch eine Chance geben. "Ich hatte vor Weihnachten gute Gespräche, der Stand war, dass sie mich behalten wollten und dass ich meine Einsätze bekomme", sagt der 25-Jährige. "Aber nachdem ich im ersten Spiel der Rückrunde nicht im Kader gewesen war, habe ich mir gesagt: So soll es für mich nicht weitergehen."

Und dann ging alles ganz schnell. Am vergangenen Donnerstag verständigten sich Hoffenheim und Darmstadt auf eine Leihe bis Saisonende. Am Freitag absolvierte Justvan das Abschlusstraining mit seinen neuen Mitspielern, und am Samstag stand er in der Startformation der Lilien gegen Eintracht Frankfurt. Sein Debüt krönte er dann mit dem Anschlusstreffer zum 1:2, legte damit die Basis für den Punktgewinn im Hessen-Derby (2:2).

Bislang keine Tormaschine

"In der ersten Halbzeit musste ich noch reinkommen. Wenn es spielerisch nicht so klappt, muss man einfach über das Kämpferische kommen", sagt er. "So bin ich auch besser ins Spiel gekommen, hatte mehr Aktionen." Erwartungen, dass er als Torjäger nun den SV Darmstadt 98 zum Klassenerhalt schießt, bremste er allerdings. "Ich bin eher derjenige, der den Mitspieler einsetzt", erklärt er und fügt grinsend an: "Aber wenn ich jetzt zur Tormaschine werde, würde ich es auch unterschreiben."

Podcast
Podcast
Bayerns Trainersuche: Wie wahrscheinlich ist ein Tuchel-Verbleib?
10:17 Minuten
alle Folgen

Dass es im ersten Anlauf für ihn bei Hoffenheim nicht geklappt hat, lässt sich aus seiner Sicht vor allem auf die Balance im Team zurückführen: Trainer Pellegrino Matarazzo habe auf seiner Position in Pavel Kaderabek einen eher defensiven rechten Wingback, während er auf der linken Seite mit Marius Bülter und Robert Skov eher offensive Spieler für diese Position habe. Weil Matarazzo nicht zu offensiv habe spielen wollen, sei er meist der Leidtragende gewesen.

Kommunikation spielt für Justvan zentrale Rolle

Dass er dann nicht im Kader gestanden habe, könne er sich in manchen Situationen jedoch nicht erklären. Schließlich seien seine Leistung im Training in der Regel ganz gut gewesen und er habe auch oft gutes Feedback bekommen. "Aber so läuft es manchmal im Fußball", sagt Justvan. "Das ist nicht immer alles fair."

SV Darmstadt 98: Die nächsten Gegner

Um seine Leistung abzurufen, braucht Justvan viel Kommunikation mit Trainern und Verantwortlichen, wie seine Situation ist und wie man ihn sieht. Mit Lilien-Coach Torsten Lieberknecht habe er sich sofort gut verstanden, deswegen sei für ihn auch klar gewesen, dass es nach Darmstadt geht.

"Sehr positive Energie in der Mannschaft"

Die Ankunft in Darmstadt sei einfach gewesen. Anders als im Sommer in Hoffenheim habe er bei den Lilien viele Spieler aus den Zweitliga-Duellen zwischen Paderborn und Darmstadt gekannt. "Ich habe mich von Sekunde eins an wohlgefühlt. Das erleichtert es, das Ganze im Spiel umzusetzen", sagt er. "Es ist eine sehr positive Energie in der Mannschaft, obwohl der Tabellenplatz nicht so gut ist. Das zieht mich als Spieler natürlich mit hoch."

Nun geht es am Sonntag bei Union Berlin (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Dieser Aspekt spielt für Justvan jedoch eine geringere Rolle. "Für uns ist jedes Spiel wichtig", sagt er. Die Energie, die sein Team gegen Frankfurt auf den Platz gebracht hat, will man da wieder zeigen - "und dann natürlich die drei Punkte mit nach Hause nehmen", wie er sagt.

Stephan Köhnlein