Hertha BSC war mit einer Hypothek in die Partie gegangen und machte sofort klar, dass das 1:0 des HSV im Hinspiel wettgemacht werden sollte. Vom Anpfiff weg agierten die Berliner druckvoll - und belohnten sich früh: Kapitän Boyata nickte eine Plattenhardt-Ecke ungestört aus nächster Nähe ein, weil Meffert ihn aus den Augen verlor (4).
Nach Boyatas Treffer kann Heuer Fernandes gegen Tousart retten
Dass HSV-Trainer Tim Walter seine vor wenigen Tagen noch erfolgreiche Startelf im 4-3-3 unverändert ließ, fiel zunächst kaum auf. Felix Magaths Änderungen in seinem 4-4-2 - der als Retter installierte Coach brachte Ascacibar nach dessen Gelbsperre, Boateng und Jovetic für Stark, Mittelstädt und Wollschläger (alle Bank) - fruchteten dagegen. Berlin hatte in so gut wie allen Belangen die Nase vorne.
Bundesliga-Relegation 2022
Hamburg steigerte sich mit der Zeit, wurde in Hälfte eins aber nicht einmal gefährlich. Es ging mit einem 1:0 für die Gäste in die Kabinen, auch weil Tousart noch an Heuer Fernandes scheiterte (31.). Obendrein verpasste der Franzose es, aus guter Position gefährlich abzuschließen (40.).
Nach dem Seitenwechsel meldete Heyer das Heimteam mit einer gefährlichen Aktion an, er scheiterte jedoch an Herthas Keeper Christensen (49.). Auf der Gegenseite zwang Plattenhardt mit seinem strammen Versuch ins kurze Eck Heuer Fernandes zur nächsten Parade (53.).
Frecher Freistoß führt zum 2:0
Beide Mannschaften suchten den Weg nach vorne, belohnen konnte sich allerdings nur die Alte Dame: Plattenhardt präsentierte sich bei seinem Freistoß aus spitzem Winkel erneut als Schlitzohr und hob den Ball über Heuer Fernandes hinweg in den linken Winkel (63.) - weil der Keeper unglücklich aussah und Glatzel für den HSV eine gute Chance verpasste (62.), war Hertha BSC auch in der Gesamtwertung vorne.
Kurz war die Partie daraufhin unterbrochen, weil eine Rakete auf dem Feld landete, zum Glück aber niemanden traf (66.). Ungebrochen war hingegen der Wille der Berliner, die im Vergleich zum Hinspiel ein anderes Gesicht zeigten - und allen voran mit einem omnipräsenten Kapitän Boyata defensiv nahezu alles wegräumten. Gegen teilweise hilflos wirkende Rothosen verpasste Jovetic die Vorentscheidung für die Hauptstädter (74.), hinten sorgte auch Serdar, der einen gefährlichen Schuss von Vagnoman blockte, für einen relativ beschäftigungslosen Abend bei Keeper Christensen (80.).
Tousart sieht spät die Ampelkarte
Der HSV lief in der Schlussphase vergebens an und verlor gegen willensstärkere Berliner letztendlich verdient mit 0:2. Symptomatisch war die Rettungsaktion von Tousart gegen Reis (89.), der im Strafraum wie viele seiner Kollegen zuvor hängenblieb.
Tousart sah zwar noch Gelb-Rot (90.+6), doch Gegner Hamburg wird seine fünfte Zweitliga-Saison in Serie antreiben müssen, während Felix Magath als Trainer seine Klassenerhalts-Serie ausbaute und den siebten Abstieg von Hertha BSC verhinderte.