Beim HSV war im Winter einiges passiert. Nicht nur verlängerte Trainer Tim Walter seinen Vertrag, auch im Kader gab es vier Veränderungen: Routinier Leibold ging, dafür kamen Katterbach, Montero und Nemeth, die allesamt sofort im Spieltagsaufgebot standen, aber zunächst auf der Bank saßen. So auch Kreativposten Kittel, der erneut kurz vor einem Abgang gestanden hatte, dann aber doch bei den Hamburgern blieb.
Dreifaches Debüt lässt HSV kalt
Braunschweigs Coach Michael Schiele, der kurzfristig auf den erkrankten Nikolau verzichten musste, konnte im Volksparkstadion insgesamt sogar auf vier Neue zurückgreifen. Mit Gechter, Ex-Hamburger Wintzheimer und Bonga standen bei dem 44-Jährigen, der sein Arbeitspapier am Tag vor der Partie ebenfalls verlängert hatte, auch direkt drei Neuverpflichtungen in der Startelf, die vierte saß in Kurucay auf der Bank.
Im Mittelpunkt stand im Hamburger Volksparkstadion aber zunächst ein alter Bekannter: Torjäger Glatzel, der den HSV in der drittten Minute mit der ersten Chance direkt in Führung brachte. Bereits das 12. Saisontor des Toptorjägers der 2. Liga - und der Auftakt einer dominanten Phase der Rothosen, die durch Heyer zeitnah das 2:0 nachlegten (17.). Überlegen und überlegt traten die Rothosen in dieser Phase auf, verpassten es aber, aus guten Aktionen weitere klare Abschlüsse oder Treffer zu generieren.
Kaufmann küsst die Eintracht wach
So kamen die Löwen immer besser ins Spiel und aus dem Nichts zum Anschluss: Endo spielte einen kuriosen, weil unfreiwilligen Doppelpass mit Wintzheimer und bediente Kaufmann, der sehenswert wie wuchtig unter die Latte traf (30.). Ein Weckruf für Braunschweig, das nun mutiger agierter, früher störte und immer wieder zu offensiven Ansätzen kam. So auch kurz vor der Pause, als Wintzheimer Endo bediente, der aus kürzester Distanz knapp den Ausgleich verpasste (45.).
2. Bundesliga - 18. Spieltag
Der zweite Durchgang wirkte zunächst wie eine Kopie der ersten Hälfte: Wieder traf der HSV früh, wieder war es Glatzel, der den alten Abstand wiederherstellte (49.). Diesmal spielten die Niedersachsen aber von Beginn an mit. Endo (54.) und Kaufmann (56.) ließen gute Gelegenheiten aus, bevor der HSV seinerseits durch Jatta Zentimeter am 4:1 vorbeischrammte (57.). Der letzte Abschluss einer wilden Anfangsphase nach Wiederanpfiff.
Glatzel unfassbar - Reis erlöst die Rothosen
Noch wilder wurde es dann in der 68. Minute, als Glatzel den Dreierpack und die Vorentscheidung ausließ, indem er eine Jatta-Flanke im Rutschen erst aus drei Metern nicht über die Linie bekam, bevor er die Kugel irgendwie im Spiel hielt und aus ähnlicher Distanz mit der Hacke an die Latte beförderte. Eine unfassbare Aktion, nach der er ein weiteres Mal das vierte Tor verpasste (73.).
So ging es eng in die Schlussminuten, in denen die Hamburger der Entscheidung näher waren, sich durch einen abgefälschten Abschluss Wiebes aber den erneuten Anschluss fingen (81.). Braunschweig drängte nun auf den Ausgleich, de Medina (84.) verpasste diesen jedoch ebenso wie Jatta (85.), Glatzel, der über das leere Tor schoss (87.), und Benes (90.), die endgültige Entscheidung. So blieb es bis zum Ende spannend, ehe Reis in der Nachspielzeit mit einer Energieleistung doch noch zum 4:2-Endstand traf (90.+2).
Der HSV reist am Sonntag (13.30 Uhr) nach Rostock. Für Braunschweig geht es am Samstag (13 Uhr) gegen Heidenheim weiter.