Drei Spiele, drei Punkte - mit dieser Ausbeute kann das Kleeblatt nicht zufrieden sein. Sowohl beim 1:1 gegen Osnabrück als auch beim 1:1 in Aue dominierte Fürth spielerisch, ließ aber gleich vier Zähler liegen. Beim jüngsten 2:2 im fränkischen Duell in Würzburg war der Punktgewinn sogar "glücklich", wie es Kapitän Branimir Hrgota formulierte.
Sein Trainer sah das ganz genauso: "Ich bin froh, dass wir nach diesem schwachen Spiel noch einen Punkt mitnehmen", sagte Stefan Leitl. "Mein Fazit nach dem Spiel ist schnell gegeben: Insgesamt haben wir eine überschaubare Zweitliga-Partie gesehen."
Junge Defensive nicht immer stabil
Und ein ganz junges Innenverteidiger-Trio mit Paul Jaeckel (22), Maximilian Bauer (20) und Abdourahmane Barry (20), das gerade mal einen Altersdurchschnitt von 20,7 Jahren hatte. Aufgestockt mit den Außenverteidigern Marco Meyerhöfer (24) und David Raum (22) kam die Fünferabwehrkette auf einen Schnitt von 21,6 Jahren. Diese mangelnde Erfahrung war vor allem dann zu sehen, wenn die Kickers mit Pressing Druck ausübten und den Fürther Spielaufbau damit erschwerten. Auch bei beiden Gegentoren wirkte die Abwehr noch ein wenig zu grün: Beim frühen 0:1 griff Meyerhöfer den Torschützen nicht richtig an (2.). Beim 1:2 spielte erst Bauer einen Fehlpass, dann wusste sich Jaeckel nur noch mit einem Foul im Strafraum zu helfen, der zum Elfmeter führte (64.).
Hrgota unzufrieden - Bauer rettet einen Punkt
Spielbericht
Doch auch im Spiel nach vorne blieb das Kleeblatt vieles schuldig. Im 3-4-1-2-System fehlte an Kreativität, Ideen, Tiefenläufe und Durchschlagskraft. "Wir sind nicht zufrieden mit der Art, wie wir gespielt haben. Wir konnten heute nicht an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen", räumte Hrgota ehrlich ein. Der Stürmer war an beiden Toren direkt beteiligt: Beim 1:1 schob er nach klasse Vorarbeit von Jamie Leweling aus der Nahdistanz ein (26.). Beim 2:2 in der Nachspielzeit zirkelte er die Ecke, die es eigentlich niemals hätte geben dürfen, auf den Kopf von Bauer, der den glücklichen Punkt mit seinem ersten Zweitliga-Tor eintütete (90.+2).
Nach drei Spielen sind die Weiß-Grünen zwar noch ungeschlagen, allerdings auch noch sieglos. Mit der Ausbeute von nur drei Punkten kann die Spielvereinigung nicht zufrieden sein, zumal es nach der Länderspielpause gegen die aktuelle Top-3 der 2. Liga geht: gegen den HSV (3.) nach Kiel (1.) und gegen Hannover (2.). "In der Länderspielpause werden wir trainieren, trainieren, trainieren, um uns gut vorzubereiten für die nächsten Wochen", kündigte Leitl an.
Ein Zugang, zwei Abgänge
Dann kann vielleicht auch Abwehrchef Mergim Mavraj, der wegen einer schweren Gehirnerschütterung fehlte, wieder mit anpacken. Neu im Ronhof ist mit Simon Asta auch ein Außenverteidiger, der den Konkurrenzkampf anschüren soll. Wie erwartet wurde dagegen die Zusammenarbeit mit zwei Spielern beendet, die es dreimal nicht in den Kader geschafft hatten: Kenny-Prince Redondo wechselte zum 1. FC Kaiserslautern. Marvin Stefaniaks Leihe wurde abgebrochen - er schloss sich Dynamo Dresden an.