Hoffenheims Coach Pellegrino Matarazzo stellte nach dem 1:2 in Wolfsburg zweimal um: Für Rudy und Dabbur (beide Bank) begannen Geiger und Becker.
Ebenfalls zwei Neue standen in der Startelf der Berliner: Union-Trainer Urs Fischer brachte nach dem 4:2 gegen Freiburg Jaeckel für den erkrankten Knoche und Thorsby für Schäfer (Fußverletzung).
Ehe überhaupt Spielfluss aufkommen konnte, sorgte das Abbrennen von Feuerwerkskörpern wegen schlechter Sicht direkt nach Wiederanpfiff für eine schnelle und längere Unterbrechung. Danach agierten beide Teams zunächst vorsichtig, defensive Stabilität hatte Vorrang - Akpogumas Fernschuss blieb der einzige Torabschluss in der Anfangsviertelstunde (13.).
Unions Unglücksrabe heißt Diogo Leite
Die Partie kam sehr zähflüssig daher, intensive Zweikämpfe beherrschten die Szenerie, die Offensivakteure hatten einen schweren Stand. So war es ein schwerer individueller Patzer, der 1899 in Führung brachte: Diogo Leites Kopfball-Rückspiel zu Rönnow verkümmerte, Bebou erlief den Ball, umkurvte den Keeper und Doekhis Rettungstat kam zu spät (23.).
Union brachte seine gefährlichen Spitzen Becker und Behrens nicht so recht ins Spiel und tat sich schwer, Chancen zu kreieren, Khediras Distanzknaller war da eine Ausnahme (30.). Auf der anderen Seite brachte die TSG Effizienz auf den Platz, profitierte bei ihrem zweiten Treffer allerdings davon, dass sich Christian Dingert in die Review-Area begab. Einen Zweikampf zwischen Diogo Leite und Baumgartner bewertete der Referee als Foul des Berliners und revidierte damit seine ursprüngliche Entscheidung. Kramaric blieb cool und verwandelte zum 2:0 (36.).
Doekhi bringt Union zurück ins Spiel - Becker vergibt doppelt
Dass es nicht mit dem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine ging, war der Standardstärke der Eisernen zu verdanken: Doekhi nickte Trimmels Ecke mit seinem bereits fünften Kopfballtor in dieser Saison ein (90.+4).
Bundesliga - 33. Spieltag
Mit Wiederanpfiff war der auch schon verwarnte Diogo Leite erlöst, Baumgartl kam und auch Thorsby wurde durch Laidouni ersetzt. Letzterer fügte sich mit einem Volleyschuss gleich gut ein (50.). Union kam nun mit Elan, dominierte klar und war dem Ausgleich gegen tief stehende Sinsheimer bei Beckers Großchancen (54., 64.) ganz nah.
Für Hoffenheim gab es nur wenig Entlastung, Durchgang zwei stand für die Matarazzo-Elf ganz im Zeichen von Defensive. Union versuchte alles, lief nimmermüde an, sich aber auch immer wieder fest oder blieb beim Abschluss hängen (Doekhi, 79.).
Kramaric schnürt den Doppelpack
Als Baumann Beckers verkappte Flanke über die Latte drehte (84.), war auch die letzte Ausgleichschance der Gäste dahin. Stattdessen schlug auf der Gegenseite nach klasse Vorarbeit von Joker Dabbur Kramaric noch einmal zu (90.).
In der wilden Nachspielzeit schürte Laidouni kurz noch einmal Hoffnung auf einen Berliner Punktgewinn (90.+5), die Dabbur aber mit der letzten Aktion des Spiels zerstörte (90.+9).
Beim Saisonfinale am Samstag (15.30 Uhr) gastiert Hoffenheim, das bei einem Stuttgarter Punktverlust morgen in Mainz den Klassenerhalt feiern kann, beim VfB. Union empfängt beim Unternehmen Champions League zur gleichen Zeit Bremen.