Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß plagten nach der 6:7-Niederlage im Elfmeterschießen beim Pokalkrimi gegen Greuther Fürth kurz vor Weihnachten große Verletzungssorgen: Auf Grillitsch (Bauchmuskelzerrung) und Geiger (muskuläre Probleme) musste die TSG weiterhin verzichten, auch Posch (5. Gelbe Karte) konnte nicht zum Einsatz kommen. Hoeneß tauschte dreimal Personal: Samassekou, Adams und Belfodil starteten anstelle von Gacinovic, Dabbur (beide Bank) und Nordtveit (nicht im Kader).
Freiburg-Chefcoach Christian Streich veränderte seine Elf nach der 0:1-Pleite im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart auf vier Positionen: Für Pokal-Keeper Uphoff begann wieder Müller, zudem standen Gulde, Kwon und Demirovic für Heintz, Jeong und Höler (alle Bank) in der Startelf.
Wieder nicht zu null - Santamaria schlägt früh zu
Die TSG hatte sich vor der Partie vorgenommen, zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison ohne Gegentreffer zu bleiben. Dieses Vorhaben wurde schon nach sieben Minuten zunichte gemacht: Über links brachte Günter die flache Hereingabe, Rudy warf sich dazwischen und fälschte ab. Demirovic verlängerte den Ball im Zentrum zu Santamaria, der seinen ersten Bundesliga-Treffer erzielte.
Sebastian Rudy verletzte sich in seiner 300. Bundesliga-Partie vor dem ersten Genetreffer am linken Knie. Eine MRT soll am Sonntag Klarheit bringen. imago images
Es war der Beginn einer rabenschwarzen Halbzeit für die TSG. Bei dem Abwehrversuch vor dem Gegentreffer verletzte sich Rudy unglücklich am Knie und musste in seinem 300. Bundesliga-Spiel früh vom Feld, Bogarde ersetzte ihn (12.)
Bundesliga, 14.Spieltag
Und die Partie war kaum wieder angepfiffen, da musste Hoeneß erneut reagieren, da sich Rechtsverteidiger Akpoguma verletzte und nicht mehr weitermachen konnte, für ihn kam Skov (17.). Bogarde rückte dafür auf die Akpoguma-Position, in einen Spielrhythmus kam die TSG bei diesen vielen Umstellungen aber nicht.
Vor den Toren passierte im Anschluss wenig, doch nach etwas mehr als einer halben Stunde folgte der nächste Nackenschlag für die verletzungsgebeutelten Kraichgauer: Nach einer Grifo-Ecke soll Höfler Bogarde den Ball an den Arm geköpft haben, Schiedsrichter Robert Hartmann zeigte auf den Punkt. Eine Fehlentscheidung, wie die TV-Bilder im Anschluss zeigten. Der Ex-Hoffenheimer Grifo nahm sich der Sache an und verwandelte sicher zum 2:0 (34.).
Adams grätscht ins eigene Tor
Die TSG agierte nach vorne hilf -und planlos und hinten fehlte es an Abstimmung. Freiburg spielte es ruhig runter und schlug dann immer wieder eiskalt zu. So auch noch einmal vor der Pause, als es über Kwon und Demirovic schnell über den rechten Flügel ging: Der Angreifer gab in den Fünfmeterraum, wo Hoffenheims Adams der ohnehin bereits verkorksten ersten Hälfte mit einem Eigentor die "Krönung" verpasste (42.).
Mit neuem Mut und sichtlich selbstbewusster trat die TSG vom Anstoß weg im zweiten Durchgang auf. Plötzlich gewannen die Hoffenheimer die Zweikämpfe, machten vorne Druck - und belohnten sich: Nach Baumgartners Ballgewinn bediente Belfodil Bebou, der wuchtig ins Tor abschloss (58.). Und beinahe hätte die TSG direkt nachgelegt, doch Kramaric köpfte eine Skov-Ecke aus kurzer Distanz nur ans Außennetz (62.).
Hoffenheims Aufbäumen hält nicht lange genug
Streich reagierte und brachte mit Petersen und Höler neues Offensivpersonal, das für Entlastung sorgen sollte (65.). Und tatsächlich schaffte es die TSG danach nicht mehr, den hohen Druck aufrechtzuerhalten, dennoch waren die Kraichgauer weiter am Drücker. Die ganz großen Gelegenheiten ergaben sich bis in die Schlussphase hinein aber nicht. Einzig Kramaric (83.) und Skov (85.) scheiterten dann in den letzten Minuten an Keeper Müller, der Anschlusstreffer wollte nicht mehr gelingen.
Nach einer verkorksten ersten Halbzeit steigerte sich die TSG im zweiten Durchgang deutlich, für einen Punkt oder mehr war es am Ende aber nicht zielstrebig genug. Der SC Freiburg fährt hingegen seinen vierten Sieg in Folge ein und schiebt sich ins Mittelfeld der Bundesliga.
Hoffenheim ist am nächsten Samstag (15.30 Uhr) auf Schalke zu Gast und unter Druck. Der SC Freiburg tritt zeitgleich gegen den 1. FC Köln an und will seine Serie ausbauen.