Herthas Coach Ante Covic wechselte nach dem Achtungserfolg beim 2:2 in München auf einer Position: Für Leckie (Bank) begann Kalou. Plattenhardt hatte es nicht rechtzeitig in den Kader geschafft, deswegen verteidigte Mittelstädt weiter hinten links.
Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner beließ es bei derselben Elf, die in der Vorwoche mit 2:1 gegen Köln gewonnen hatte. Die dort eher unwirksamen Klaus (kicker-Note 4) und Joao Victor (4,5) blieben also in der Mannschaft und bekamen den Vorzug vor Mehmedi, Steffen und Brekalo (alle Bank).
Spektakel in der Anfangsphase
Obwohl in den vergangenen fünf direkten Duellen beider Teams in Berlin lediglich fünf Tore gefallen waren, legten beide Mannschaften mit einem Offensivfeuerwerk los. Bereits nach 18 Sekunden zeigte Schiedsrichter Guido Winkmann nach einem Zweikampf zwischen Duda und Guilavogui auf den Punkt, nahm den Elfmeter aber nach Verwendung des Videobeweises zurück - der Wolfsburger Kapitän hatte den Ball gespielt. Nur kurz darauf pfiff Winkmann erneut Strafstoß, diesmal für Wolfsburg. Rekik hatte Klaus im Strafraum zu Fall gebracht (8.). Weghorst nahm sich der Sache an, verlud Jarstein und traf zur Führung (9.).
Mit der Wut der bitteren Anfangsphase griff Hertha anschließend an und kam gleich zu mehreren aussichtsreichen Torchancen. Nach Darida-Flanke verpasste es Kalou, ungedeckt aus der Nahdistanz einzuköpfen. Der Ball ging denkbar knapp vorbei (12.). Kurz darauf ließ der Ivorer aus recht spitzem Winkel die Härte im Abschluss vermissen (14.). Nicht die größte Chance der Herthaner, denn die hatte Grujic: Nach feiner Hacken-Vorarbeit von Duda scheiterte der Serbe erst per Gewaltversuch an Casteels und dann beim Nachschuss am einspringenden Guilavogui (21.).
Bundesliga, 2. Spieltag
Tempo geht verloren
Die extrem kurzweilige Anfangsphase mit der deutlichen Überlegenheit der Herthaner wich anschließend einer beidseitigen Lethargie. Nach der Trinkpause in der 24. Minute gab es nur noch eine nennenswerte Torannäherung im ersten Durchgang, aber Joao Victor ließ sich von Rekik aus bester Position vom Tor wegdrängen (31.).
Der zweite Durchgang begann weitaus weniger unterhaltsam als der erste. Auf beiden Seiten fehlte es im Angriff an Tempo und Ideen, dafür agierten beide Abwehrreihen zu konsequent im Zweikampf und zu dicht gestaffelt. Torchancen waren dementsprechend Mangelware. Die drei besten Möglichkeiten für lange Zeit blieben jeweils nur beim Ansatz: Ibisevic (54.), Joao Victor (67.) und Roussillon (71.) zögerten jeweils zu lange und verloren das Spielgerät in aussichtsreicher Position.
Brekalo dreht auf
Covic wechselte dreimal und brachte Selke und die beiden Hertha-Debütanten Redan und Löwen, doch den Treffer erzielten zwei andere Joker: Einen langen Ball von Mehmedi erlief Brekalo, der ordentlich Tempo aufnahm, Stark stehen ließ und eiskalt verwandelte - 2:0 (82.). Anschließend machte die Hertha auf, was Wolfsburg zum dritten Treffer nutzte: Einen Querpass von Brekalo nahm Roussillon innerhalb des Strafraums auf und jagte das Kunstleder mit Gewalt in die Maschen (90.+1).
Hertha BSC gastiert am Samstag (15.30 Uhr) auf Schalke. Für Wolfsburg geht es gleichzeitig gegen Paderborn weiter.