Schwerer Stand: Daniel Baier muss sich gegen Herthas Lucio behaupten. Gilberto beobachtet die Aktion. dpa
Bei der Favre-Elf liefen im Vergleich zum 0:2 in Bielefeld vier neue Spieler auf: Von Bergen, Schmidt, Grahn und Okoronkwo wurden durch Friedrich, Gilberto, Lima und Pantelic ersetzt. Wolfsburgs Trainer Felix Magath änderte sein Team nach dem 1:1 gegen Schalke auf einer Position. Für den Gelb-Rot-gesperrten Josué spielte Baier von Beginn an.
Schwungvoll und kombinationssicher agierte die Hertha in der ersten Hälfte. Die Angriffe liefen häufig über die Flügelspieler, vor allem Gilberto und Ebert leiteten immer wieder gefährliche Aktionen ein. Die erste Chance für Berlin ergab sich aber durch einen Distanzschuss. Dardai feuerte das Leder aus 28 Metern ans Lattenkreuz. Gegen die defensiv eingestellten Wolfsburger stürmten die Hauptstädter munter weiter. Am Fünfmeter-Eck stoppte Pantelic eine Flanke mit der Hand, doch Referee Drees übersah die Regelwidrigkeit. Jentzsch bewahrte die Wölfe vor einem Rückstand (20.).
Zwar blieben die Herthaner optisch überlegen, doch die Abwehr der Wolfsburger hielt den Angriffen vorerst stand. Jentzsch musste lediglich bei einem Schuss von Ebert (28.) nochmals eingreifen. Offensiv war die Magath-Elf so gut wie gar nicht präsent. Der Versuch des Ex-Berliners Marcelinho aus 19 Metern verfehlte das Ziel doch recht deutlich (29.).
Der 4. Spieltag
Berlin blieb das bessere Team und münzte diese Überlegenheit in der 38. Minute auch in Zählbares um. Nach einer Chahed-Flanke aus dem rechten Halbfeld stand Simunek viel zu weit von Pantelic entfernt. Der Serbe platzierte den Kopfball unhaltbar im rechten oberen Eck. Die Niedersachsen zeigten auch nach dem Rückstand so gut wie keine Reaktion. So ging es mit dem 1:0 für die Hertha in die Pause.
VfL-Trainer Felix Magath reagierte zur Halbzeit und brachte Thiam und Boakye für den Gelb-Rot-gefährdeten Quiroga und den glücklosen Radu. Wolfsburg wirkte nun lebendiger und kam zu Chancen. Dejagahs 30-Meter-Schuss (52.) rauschte nur knapp am Tor vorbei. In der 56. Minute die bis dato beste Chance für Wolfsburg: Drobny ließ einen Rechtsschuss von Krzynowek, der von links in den Strafraum einzog, nach vorne abklatschen. Riether umkurvte den Hertha-Keeper, brauchte aber aus spitzem Winkel zu lange für den Abschluss. Dadurch war Drobny wieder rechtzeitig auf dem Posten und lenkte das Leder ins Toraus.
In der 61. Minute war es dann aber soweit. Marcelinhos abgefälschter Schuss landete noch knapp neben dem Tor. Die anschließende Ecke klärte Dardai nur unzureichend. Der Ex-Berliner Dejagah traf mit einem satten Linksschuss aus 17 Metern ins linke untere Eck. Drobny war chancenlos.
Okoronkwo feiert mit Pantelic und dem Hertha-Maskottchen. dpa
So wie das Ergebnis war nun auch die Partie ausgeglichen. Beide Teams nahmen das Tempo aus dem Spiel. Der VfL zog sich allerdings in den letzten 20 Minuten immer weiter zurück, so dass sich die Berliner einen leichten Feldvorteil erarbeiteten. Doch Torgelegenheiten gab es hüben wie drüben nicht zu bestaunen. Neuzugang Andre Lima verabschiedete sich mit einem Fallrückzieher (weit über das Tor) und wurde nach ordentlicher Leistung in der 72. Minute ausgewechselt.
In der Schlussphase legte Hertha nochmal eine Schippe drauf - und tatsächlich gelang den Berlinern noch der Siegtreffer. Diesmal klärte Gentner nicht konsequent genug. Aus 18 Metern fasste sich der eingewechselte Okoronkwo ein Herz und traf trocken ins linke untere Eck. Jentzsch konnte dem Leder nur hinterherschauen (87.). Die Wolfsburger reagierten geschockt und konnten die letzten Minuten nicht mehr zum erneuten Ausgleich nutzen.
Nach der Länderspielpause tritt Hertha sonntags in Duisburg an. Zeitgleich trifft Wolfsburg auf den Aufsteiger aus Karlsruhe.