Herthas Coach Pal Dardai wechselte nach der 0:2-Niederlage in Dortmund dreimal: Guendouzi, Matheus Cunha (nach Oberschenkelverletzung) und Lukebakio ersetzten Darida (Rot-Sperre), Plattenhardt sowie Piatek (beide Bank).
Leverkusens Trainer Peter Bosz beließ es im Vergleich zur 1:2-Heimpleite gegen Bielefeld bei zwei Änderungen: Wirtz und Bailey ersetzen Amiri (Bank) sowie Diaby (COVID-19).
Berlins bärenstarke erste Hälfte
Bundesliga, 26. Spieltag
Hertha erwischte einen Traumstart und lag schon nach vier Minuten vorne: Grill faustete eine scharfe Hereingabe von Mittelstädt unorthodox zur Seite weg, wo Lukebakio wartete und Zeefuik bediente. Der Niederländer ging ins Risiko und wurde belohnt, sein 16-Meter-Schuss traf genau in den linken Knick.
Bayer reagierte auf den Rückstand mit viel Druck. Die Werkself ergriff die Initiative und drängte fortan mit Macht auf den Ausgleich. Die Bosz-Elf kam dabei zu enorm viel Ballbesitz, tat sich aber schwer gegen die kompakten Berliner, die defensiv sehr geordnet auftraten. Bis auf Schicks Kopfball nach elf Minuten war von den Gästen nicht viel zu sehen.
Und die Alte Dame? Die glänzte nicht nur mit solider Abwehrarbeit, sondern auch mit effizientem Konterspiel: Zuerst schlug Matheus Cunha zu (26.), dann auch noch Cordoba (33.) - beide Angriffe hätten den Stempel "schulbuchmäßig" verdient gehabt. Die klare Führung blieb natürlich nicht ohne mentale Folgen. Bei Bayer kam ein wenig Frust auf, ebenso Hektik - und der Spielfluss ging flöten, während es bei den Berlinern wie am Schnürchen lief.
Grill und VAR verhindern weitere Einschläge
Er verhinderte eine noch höhere Niederlage: Leverkusens Schlussmann Lennart Grill. Getty Images
Bosz reagierte in der Halbzeit und brachte Alario sowie Amiri zum zweiten Durchgang. Gray und Demirbay blieben dafür draußen. Gefährlicher blieb jedoch weiterhin die Hertha, die rasch zu einer Doppelchance kam. Grill verhinderte jedoch mit seinen Paraden gegen Cordoba und Matheus Cunha den nächsten Einschlag (50.), während Lukebakios vermeintliches 4:0 wegen eines Handspiels von Cordoba nach VAR-Überprüfung zurückgenommen wurde (52.).
Allgemein zeigte sich Bayer aber bemüht - und hatte weiterhin Feldvorteile. Allerdings entpuppte sich die Werkself eher als Scheinriese, da es ihr an Zielstrebigkeit mangelte, um die teils massierte Deckung der Berliner ernsthaft in Gefahr zu bringen. Lediglich Schick zwang Jarstein zu einer Parade (54.).
Berliner Beton für Bayer nicht zu durchbrechen
Weitaus mehr Beschäftigung hatte auf der Gegenseite Grill, der nach 66 Minuten gleich mit zwei starken Paraden glänzte: Zuerst behielt er im Eins-gegen-eins gegen Matheus Cunha die Oberhand, dann parierte er noch Lukebakios Nachschuss.
Die Begegnung hatte nicht mehr den Unterhaltungswert wie zuvor, was auch daran lag, dass die Berliner Beton anrührten und sich die Leverkusener immer wieder festrannten. Letzten Endes musste die Werkself mit leeren Händen nach Hause fahren.
Nach der Länderspielpause geht es für Hertha am Sonntag, den 4. April (18 Uhr), mit dem Hauptstadt-Derby bei Union weiter, Leverkusen empfängt tags zuvor (15.30 Uhr) den FC Schalke 04.