Bundesliga

Augsburgs Trainer Heiko Herrlich spricht im kicker über "Gesamtdruck"

Augsburgs Trainer feiert Jubiläum

Herrlich: "Ein Gesamtdruck lastet unterschwellig auf allen"

Ein Jahr im Amt - ein bewegtes Jahr: Heiko Herrlich.

Ein Jahr im Amt - ein bewegtes Jahr: Heiko Herrlich. imago images

Der Pressekonferenzraum im Untergeschoss des Augsburger Stadions ist gut gefüllt am 10. März 2020. Keiner achtet auf den Abstand, niemand trägt eine Maske. Man ahnt zwar schon, dass dieses neuartige Virus etwas verändern wird, aber noch nicht, in welchen Dimensionen. Heiko Herrlich schwärmt an seinem ersten Arbeitstag beim FCA von der Atmosphäre in der WWK-Arena, die ihn schon als Gästecoach beeindruckt habe: "Man spricht hier nicht umsonst vom kleinen Anfield." Was Herrlich nicht weiß: Zwei Tage danach wird die Liga unterbrochen, die Stadien sind auch zwölf Monate später noch leer.

"Wir im Fußball sind in einer privilegierten Position"

"In dem Moment haben wir alle unterschätzt, was sich innerhalb von ein paar Tagen entwickelte und was wir jetzt seit einem Jahr erleben. Man konnte sich nicht vorstellen, was diese Pandemie mit vielen Menschen und Firmen machen wird", sagt Herrlich im Rückblick. Dabei betont er: "Wir im Fußball sind in einer privilegierten Position, weil wir unseren Beruf ausüben dürfen. Viele andere können das nicht." Daher "überwiegen Dankbarkeit und Demut, dass wir überhaupt spielen dürfen."

Dennoch ist auch im Fußball fast nichts wie zuvor. Geisterspiele sind für Herrlich auch nach zwölf Monaten nicht zur Gewohnheit geworden: "Von uns ist Professionalität gefragt. Man kann es nicht schönreden", sagt der 49-Jährige. Es habe sich zwar nicht viel geändert am Spaß an der Arbeit, an der Freude über einen Sieg oder am Ärger nach einer Niederlage.

"Du weißt nie, ob du gerade das Richtige machst"

Aber eine gewisse Unsicherheit sei immer zu spüren, findet Herrlich: "Trotzdem merkst du, dass ein Gesamtdruck in dieser Situation unterschwellig auf allen lastet, auch auf den Spielern. Es ist nicht normal. Du versuchst, Abstände zu halten, Regeln zu beachten. Du freust dich über die aktuellen Lockerungen, hast aber zugleich ein ungutes Gefühl. Du weißt nie, ob du gerade das Richtige machst."

Im Interview spricht Herrlich außerdem über die sportlichen Probleme mit dem FCA und die stockende spielerische Entwicklung. Er erklärt, warum er Freiburg für ein gutes Beispiel hält und was er auf das Treuebekenntnis von Manager Stefan Reuter gibt. Lesen Sie das komplette Gespräch in der Donnerstagsausgabe oder hier im e-Magazine.

David Bernreuther

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