Heidenheims Trainer Frank Schmidt musste nach dem 1:1 bei Union Berlin auf Kapitän Schnatterer verzichten, der aufgrund eines Muskelfaserrisses erstmals seit über fünf Jahren ein Ligaspiel für den FCH verpasste. Für ihn begann Thiel, zudem spielten Griesbeck und Verhoek für Wittek (Oberschenkelverletzung) und Glatzel (Bank).
SVS-Coach Kenan Kocak brachte gegenüber dem 1:1 gegen den SV Darmstadt 98 ebenfalls drei Neue: Stiefler, Jansen und Zejnullahu kamen für Gislason (muskuläre Probleme), Förster und Derstroff (beide Bank) in die Mannschaft.
Die Gastgeber ergriffen im eigenen Haus von Beginn an die Initiative und suchten den Weg nach vorne. Sandhausen sah sich zunächst in die Defensive gedrängt, hatte allerdings die erste Abschlussaktion der Partie: Zejnullahu prüfte im Sechzehner FCH-Keeper Müller (11.). Auf der Gegenseite ging Heidenheim mit seiner ersten Chance direkt in Führung. Feick setzte Dovedan in Szene, der frei vor Schuhen cool blieb und zum 1:0 vollendete (17.) - der fünfte Treffer des Angreifers in den jüngsten vier Spielen.
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Verhoek erhöht auf 2:0
Nur kurz darauf zappelte der Ball erneut im Tor der Gäste, Schiedsrichter Arne Aarnink hatte zuvor allerdings ein Offensivfoul von Titsch-Rivero gesehen (20.). Der FCH zog sich mit der Führung im Rücken zurück und ließ Sandhausen kommen. Der SVS hatte nun zwar ein Übergewicht an Ballbesitz, wussten damit aber nicht viel anzufangen. Offensiv fehlte es den Gästen komplett an Durchschlagskraft, FCH-Torwart Müller musste so kaum eingreifen.
Die Hausherren präsentierten sich derweil sehr aggressiv in den Zweikämpfen und waren oft den entscheidenden Tick schneller. Gegen Ende der ersten Hälfte baute Heidenheim die Führung schließlich aus: Thiel fand mit seiner Hereingabe am kurzen Pfosten Verhoek, der die Kugel sehenswert ins lange Eck lenkte - das 2:0 für den FCH (37.).
SVS weiter ohne Tempo
Wer mit einem Aufbäumen der Gäste nach der Pause gerechnet hatte, wurde zunächst enttäuscht. Sandhausen hatte zwar weiter mehr Ballbesitz, im Spiel nach vorne fehlte es den Kurpfälzern jedoch an Tempo. So hatten die Hausherren keine Probleme, den SVS vom eigenen Tor wegzuhalten. Weil Heidenheim mit der komfortablen Führung im Rücken offensiv nur das Nötigste tat, spielte sich die Partie fast nur im Mittelfeld ab, beide Torhüter waren weitestgehend beschäftigungslos.
Zwar verschob sich die Partie mehr und mehr in die Hälfte der Hausherren, bis auf einen Versuch von Daghfous (79.) blieb Sandhausen jedoch weiter viel zu ungefährlich. Erst in der Nachspielzeit bekamen die Zuschauer noch einmal gute Chancen zu sehen: Erst verpasste Knipping den Anschlusstreffer (90.+3), im Gegenzug bewahrte Schuhen seine Mannschaft gegen Thiel vor einem dritten Gegentor (90.+4). So blieb es am Ende beim 2:0 für die Hausherren.
Heidenheim fuhr damit drei wichtige Punkte im Abstiegskampf ein und ist am Sonntag (15.30 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern zu Gast. Sandhausen verpasste derweil den vorzeitigen Klassenerhalt und empfängt zur gleichen Zeit den 1. FC Nürnberg.