Bundesliga

Harmloses Werder: Füllkrug kann damit "nicht so gut leben"

Torgarant kritisiert Offensivverhalten

Harmloses Werder: Füllkrug kann damit "nicht so gut leben"

War in Frankfurt, als Bremen offensiv quasi nichts zustandebrachte, hautnah dabei: Niclas Füllkrug.

War in Frankfurt, als Bremen offensiv quasi nichts zustandebrachte, hautnah dabei: Niclas Füllkrug. IMAGO/Eibner

Dass der SVW in dieser Bundesliga-Saison schon 31 Tore und damit mehr als die Vereine auf den Plätzen 12 bis 18 erzielt hatte, davon war am Samstagabend nichts zu sehen. Dabei hatten die Grün-Weißen mehr Ballbesitz (56 Prozent), mehr Erfolge bei den Zweikämpfen (54 Prozent) und eine leicht bessere Passquote (81 zu 80 Prozent) als der Gastgeber.

Nach einem Eigentor von Bremens Kapitän Marco Friedl und einem abermaligen Treffer von Torjäger Randal Kolo Muani stand allerdings am Ende die Eintracht durch das 2:0 als strahlender sowie verdienter Sieger da. Die Hessen waren schlicht cleverer vorn - und abgezockter hinten. Der grün-weiße Sturm, bestehend aus Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug, war bis auf ein spätes Abseitstor komplett abgemeldet.

"Das fehlt uns enorm momentan"

Bundesliga, 21. Spieltag

Und das ärgerte vor allem Füllkrug, den mit bereits 13 Treffern erfolgreichsten Vollstrecker der Bundesliga sehr. Auch wenn der 30-Jährige sehr wohl wusste, dass sein Team nach dem jüngsten 0:2 gegen den BVB mit Frankfurt erneut ein Kaliber vor der Brust hatte.

"Das ist natürlich - genauso wie Dortmund letzte Woche - eine Mannschaft aus einer ganz anderen Kategorie. Das sind Mannschaften, die gut drauf sind und wo wir nicht mithalten können. Das kann passieren", so Füllkrug eingangs. "Da muss man zugeben, dass wir damit Probleme haben aktuell." Auch beim Blick auf die jeweiligen Kader werde laut des Nationalspielers deutlich, dass das eine ganz andere Qualitätsebene sei.

Es ist enttäuschend, dass wir mit viel Arbeit und Aufwand kaum eine Torchance erreicht haben.

Niclas Füllkrug

Dennoch fand Füllkrug auch klare Kritikpunkte, ihm missfiel vor allem die Einstellung: "Von der Art und Weise finde ich das aber nicht gut. Es ist enttäuschend, dass wir mit viel Arbeit und Aufwand kaum eine Torchance erreicht haben. Das ist dann etwas, womit ich nicht so gut leben kann. Das muss ich schon sagen." Denn: "Wir müssen ein bisschen mehr Mut haben, mehr Risiko eingehen. Wir sind teilweise im letzten Drittel angekommen und schaffen es dann, den Ball wieder nach hinten zum Torhüter zu spielen. Einfach mehr Mut, mehr Effektivität, das fehlt uns enorm momentan."

Sein Kapitän Friedl konnte dem nur zustimmen: "Die Niederlage ist absolut verdient. Wir haben es nicht geschafft, mit Ball die nötige Überzeugung reinzubringen. Wir sind zu keiner richtigen Torchance gekommen." Dabei wussten die Werderaner "genau, wie sie spielen. Das haben wir diese Woche trainiert und vorbereitet. Und trotzdem haben wir es nicht geschafft, sie unter Druck zu setzen."

Daran, dass es beim nächsten Spiel gegen Abstiegskandidat Bochum am kommenden Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wieder besser wird, glaubt Bremens Trainer Ole Werner fest. Dennoch hatte der Coach auch nur Kritisches vom Gastspiel in Hessen übrig: "Uns ist es nicht gelungen, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Insgesamt hat es heute an Qualität und Intensität gefehlt, um so eine Mannschaft vor Probleme zu stellen." Das 0:2 habe das Spiel in den Kräfteverhältnissen, "wie sie heute waren", bestens widergespiegelt.

mag

Spieltagsbilder 21. Spieltag 2022/23