Ganze drei Gegentore hatte die Eintracht am vergangenen Spieltag beim überraschenden 0:3 in Köln kassiert. Von defensiven Lücken war an diesem 21. Spieltag aber nichts zu sehen: Vielmehr ließ das auf zwei Stellen umgebaute Team von Trainer Oliver Glasner (Jakic und Knauff für Hasebe und Buta) - vor allem eben der Defensivverbund - in den ersten 45 Minuten rein gar nichts zu. Trapp war beschäftigungslos.
Dieser offensiv recht einfallslose Auftritt konnte auch SVW-Coach Ole Werner, der nach dem jüngsten 0:2 gegen Borussia Dortmund gleich viermal umbauen musste und für Bittencourt (Sperre), Weiser (Adduktoren), Groß (krank), Pieper (Bank) die Akteure Schmidt, Schmid, Gruev, Friedl auf den Platz schickte, nicht gefallen. Die Garanten Ducksch und Füllkrug waren komplett abgemeldet.
Zu allem Überfluss unterlief Kapitän Friedl in der 7. Spielminute nach Querpass von Jakic noch ein Eigentor, was zugleich die verdiente Frankfurter Pausenführung bedeutete. Der Gastgeber tat mehr, wirkte gefährlicher, spielte gefälliger und hatte etwa durch Knauff (28.) oder Lindström (45.+1) auch noch Möglichkeiten Richtung 2:0.
Pavlenkas Glanztat - und doch das 0:2
Nach dem Seitenwechsel änderte sich an diesen Eindrücken nichts. Mit einem soliden Auftritt sorgten die Frankfurter auch nach der Pause dafür, dass sich die Bremer Offensive nicht entwickelte. Und wie schon zu Beginn nach acht Minuten stachen die Hausherren auch hier früh zu - nach sieben Zeigerumdrehungen: Max flankte dabei zunächst stark ins Zentrum, wo Kolo Muani mit einem saftigen Kopfball an einer Glanztat von Pavlenka scheiterte. Knauff passte auf, nahm den Ball auf und legte ihn zum nicht im Abseits stehenden Stürmer zurück. Dieser drückte die Kugel zur Vorentscheidung bei diesem überschaubaren Duell aus nächster Nähe ins leere Gehäuse (52.).
Bundesliga, 21. Spieltag
Kolo Muani avancierte damit zum ersten SGE-Profi seit detaillierter Datenerfassung (2004/05) mit einer zweistelligen Anzahl an Toren und Assists in einer Bundesliga-Saison. Bei zehn Treffern und 13 Vorlagen stand er fortan.
Kräfte für Neapel geschont
Der zweite Gegentreffer dieses Abends zog den weiterhin im Angriff ideenlosen Norddeutschen endgültig den Zahn, sodass die Hessen in den finalen Zügen sogar Gänge zurückschalten und Kräfte schonen konnten.
Highlights in den Schlussminuten? Quasi Mangelware: Pavlenka musste noch einmal herausragend parieren (85.), ehe sich für die Grün-Weißen immerhin Füllkrug zweimal anmelden konnte (90. und Abseitstor in 90.+1). Mehr war aber nicht geboten, weswegen die Partie mit dem 2:0 gen Schlusspfiff plätscherte und die SGE somit einen souveränen Dreier einfuhr.
Für Eintracht Frankfurt steht am Dienstag das Champions-League-Duell mit der bärenstarken SSC Neapel (souveräner Tabellenführer in Italiens Serie A) an, ab 21 Uhr rollt die Kugel im Deutsche Bank Park. Zurück im Bundesliga-Alltag reist die SGE am Samstag (15.30 Uhr) nach Leipzig. Der SV Werder Bremen empfängt dann zeitgleich den abstiegsbedrohten VfL Bochum.