Fürths Trainer Michael Büskens vertraute beim Saisonstart weitgehend auf seine eingespielte Mannschaft aus dem Vorjahr: Mit Linksverteidiger Schmidtgal und Stürmer Occean standen lediglich zwei Verstärkungen in der Startelf.
Ganz anders die Situation bei den Frankfurtern. Eintracht-Coach Armin Veh vertraute bei seinem Pflichtspieldebüt für die Hessen gleich auf fünf Neue: Kessler (Tor), Hoffer, Lehmann, Schildenfeld und Djakpa erhielten das Vertrauen ihres Coaches, der bekannte Namen wie Gekas oder Matmour auf der Bank ließ. Bemerkenswert war, dass Innenverteidiger Russ trotz seines bekannt gewordenen Wechsels nach Wolfsburg von Anfang an auflief.
Zu Beginn war bei beiden Mannschaften eine leichte Nervosität anzumerken. Hüben wie drüben war man primär darum bemüht, keine Fehler zu machen und zunächst sicher zu stehen. Sowohl bei den Hessen als auch beim "Kleeblatt" klappte das lange Zeit, was zur Folge hatte, dass klare Torraumszenen in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht zu sehen waren.
Der 1. Spieltag
Zusehends wurde erkennbar, dass die Mechanismen bei der SpVgg besser griffen. Die Franken begannen, früher zu stören und sich nach Ballgewinn schnell nach vorne zu kombinieren. Schröck näherte sich dem Tor noch an (20.), ehe Nöthe Sekunden danach zuschlug: Nach guter Vorarbeit von Occean narrte der 23-Jährige im gegnerischen Strafraum sowohl Schildenfeld als auch Kessler und vollendete dann gekonnt zum 1:0 (20.).
Danach zogen sich die Fürther zurück und lauerten auf den vorentscheidenden Konter. Frankfurt hingegen war konsterniert, aber dennoch um eine Antwort bemüht. Nur fehlte es den Hessen an Ideen, um sich gegen die läuferisch gut aufgelegten und wachen Fürther entscheidend durchzusetzen. Trotzdem kam der Absteiger in der 32. Minute zur dicken Ausgleichschance: Nach einem Patzer von Fürths Schlussmann Grün fehlte Caio allerdings das Feingefühl, sodass der Brasilianer aus 14 Metern das leere Tor verfehlte.
Eintracht Frankfurt wacht nach der Pause auf

Angezeigt: Die Frankfurter um Russ, der sein letzten Spiel für die SGE bestritt, drehten einen 0:2-Rückstand und holten den ersten Dreier. Getty Images
Das war dann aber auch schon alles vom Bundesliga-Absteiger, der große Probleme mit den hochkonzentrierten Fürthern hatte und kurz vor der Pause auch noch das 0:2 kassierte: Occean tankte sich an der Strafraumkante gegen Schildenfeld und Kessler durch. Die Kugel landete vor den Füßen von Nöthe, der aus 16 Metern seinen Doppelpack perfekt machte (44.).
Im Gegensatz zu den ersten 45 Minuten begannen die zweiten furios. Das war vor allem der SpVgg geschuldet, die sich gleich zwei dicke Möglichkeiten erspielte: Prib scheiterte aber zuerst am rechten Pfosten (46.), ehe Schröck aus 16 Metern eine exzellente Chance liegen ließ (55.). Wie aus dem Nichts fiel dann auf der Gegenseite der Anschlusstreffer: Karaslavov köpfte Djakpas Flanke von links genau in die Mitte zu Meier, der direkt abzog und den unglücklich agierenden Grün überwand (56.).
Das Tor stellte die Begegnung auf den Kopf: Plötzlich war die Eintracht am Drücker, während den "Kleeblättern" kaum noch was gelang. Die Partie wurde zudem etwas ruppiger und nach 64 Minuten wieder völlig offen. Meier setzte sich nach Freistoßflanke im Sechzehner gegen Occean durch und köpfte unter Mithilfe des rechten Pfostens zum 2:2. Das setzte den Franken zu, die zunehmend unter Druck gerieten. Das Spiel stand auf des Messers Schneide! Zuerst köpfte Occean knapp drüber (74.), ehe auf der Gegenseite Hoffer (74.) und Djakpa (75.) gegen Grün den Kürzeren zogen. Etwas später rauschte Caios direkter Freistoß aus 25 Metern hauchdünn über die Latte (79.).
In den Schlussminuten sorgten die Einwechselspieler für Furore: Zuerst zielte Fürths Sararer knapp daneben (83.), ehe auf der Gegenseite Matmour das Spiel in der 89. Minute komplett auf den Kopf stellte: Aus 16-Metern landete ein von Schmidtgal unglücklich abgefälschter Schuss des ehemaligen Gladbachers im linken unteren Eck - 2:3.
Am kommenden Spieltag reisen die Fürther am Samstag nach Berlin zum Gastspiel gegen Union. Die Eintracht feiert hingegen im Montagsspiel beim Duell der Bundesligaabsteiger gegen den FC St. Pauli ihre Heimpremiere in der 2. Liga.