Bei Stefan Leitls letztem Heimspiel als Fürther Trainer begann sein Team gegen Borussia Dortmund durchaus frech. Im Vergleich zum 1:1 bei Union Berlin gab Christiansen (zuletzt COVID-19) sein Comeback und ersetzte Willems (5. Gelbe Karte). Das Kleeblatt störte den BVB früh, zog sich dann aber bereits nach wenigen Minuten immer weiter zurück und machte das Spielfeld mit einer Fünferkette im letzten Drittel extrem eng.
Dortmund sucht die Lücke, Brandt findet sie
So eng, dass der BVB, bei dem Can (nach Gelbsperre) nach dem 3:4 gegen den VfL Bochum für Bynoe-Gittens (in der U 19 im Einsatz) startete, sich schwer tat, die entscheidende Lücke zu finden. Die Borussia hatte zwar mehr Ballbesitz, allerdings fehlte im letzten Drittel Kreativität und Genauigkeit. Es dauerte bis zur 26. Minute, ehe es mal schnell und direkt ging: Nach Wolfs Anspiel verlagerte Haaland vor dem Strafraum nach links, wo der aufgerückte Guerreiro sofort abzog, am langen Pfosten staubte Brandt nach Lindes Abwehr zum 1:0 ab.
Hrgotas Treffer zählt nicht
Bundesliga, 33. Spieltag
Zuvor hatte Hrgotas vermeintlicher Führungstreffer zu Recht nicht gezählt, weil Flankengeber Asta sich knapp im Abseits befunden hatte (23.). In einer ansonsten chancenarmen ersten Hälfte versteckte sich das Kleeblatt aber auch nach dem Rückstand nicht. Raschls recht zentraler Abschluss war das letzte Highlight eines ausgeglichenen ersten Durchgangs (41.).
Auch im zweiten Abschnitt war wenig Aufregendes geboten im Fürther Ronhof. Das Kleeblatt stand weitgehend sicher und der BVB setzte noch nicht alles auf das 2:0. Haaland hätte es dennoch erzielen können, schoss aber drüber (57.). Reus war zudem davor im Abseits gestanden. Weitere Abschlüsse von Haaland waren deutlich weniger gefährlich (59., 62.).
Ngankam belohnt Fürth
Fürth blieb weiter griffig und belohnte sich nach Akanjis Fehlpass für den Aufwand. Hrgota steckte in den Strafraum zu Ngankam durch, der Hitz mit einem Lupfer überwand (70.).
Dortmunds Tempoerhöhung bringt die Entscheidung
Dortmund reagierte sofort, zog das Tempo kurz an und stellte durch Brandts zweiten Treffer den alten Abstand wieder her (72.) - wieder, wie schon beim 1:0, hatte Brandt zur rechten Zeit getroffen. Die Vorlage hatte der eingewechselte Schulz gegeben, der gemeinsam mit Passlack kurz zuvor in die Partie gekommen war - und auch der zweite Joker stach: Reus riss mit einem Steilpass aus dem Zentrum die Fürther Abwehr auseinander und Viergever fälschte Passlacks Schuss aus spitzem Winkel ins kurze Eck ab (77.).
Ein weiterer Dortmunder Treffer durch Bellingham wurde wegen Haalands Abseitsstellung vom VAR wieder einkassiert (85.). Kurz zuvor hatte Ngankam die dickste Fürther Möglichkeit auf den Anschlusstreffer liegen gelassen (83.) - und so stand auch im vorerst letzten Heimspiel in der Bundesliga eine Fürther Niederlage. Die Dortmunder hingegen sind sicher Zweiter.
Für Fürth geht es am letzten Spieltag, der für alle 18 Bundesligisten am nächsten Samstag (15.30 Uhr) steigt, zum FC Augsburg - das vorerst letzte Bundesligaspiel des Kleeblatts. Dortmund hat parallel Hertha BSC zu Gast.