Bundesliga

Füllkrug, Ducksch und Kownacki? Werder Bremen übt den Dreier-Sturm

3-4-3-Grundordnung als weitere Variante

Füllkrug, Ducksch und Kownacki? Werder übt den Dreier-Sturm

Werder Bremen im Trainingslager: Trainer Ole Werner (M.) erklärt, die Spieler lauschen.

Werder Bremen im Trainingslager: Trainer Ole Werner (M.) erklärt, die Spieler lauschen. IMAGO/Nordphoto

Aus dem Bremer Trainingslager in Zell am Ziller (Österreich) berichtet Tim Lüddecke

Als eine "Aufgabe für die neue Saison" hatte Cheftrainer Ole Werner es zu Beginn der Vorbereitung erklärt, "noch viel mehr Tiefe" in die Ausrichtung seiner Mannschaft zu bekommen, um "geradliniger Tore zu erzielen", auch durch eine Anpassung der taktischen Grundordnung des SV Werder Bremen. Eine Formation mit drei Angreifern solle etwa für "mehr Anspielstationen in der letzten Linie des Gegners" sorgen - und für weitere Flexibilität.

Bis dato waren die Bremer während der Sommervorbereitung und in den zurückliegenden drei Testspielen jedoch weiterhin im bewährten 3-5-2-System aufgetreten. Auch beim jüngsten 5:2-Sieg am Samstag gegen den FC Toulouse, nach dem Werner über jene Formation gesagt hatte: "Es ist immer die Basis dessen, was wir in den letzten Jahren gespielt haben. Selbst wenn man mal eine andere Grundordnung und Raumaufteilung hat, leitet man diese Dinge aus einem bewährten System ab. Das eine baut auf dem anderen auf", erklärte er einerseits, kündigte für die neue Trainingswoche aber auch an, "dass wir die nächsten Tage auch was anderes machen werden".

Doppel-Sechs statt drei Spielern im Zentrum

So stand bereits die Vormittagseinheit am Montagmorgen im Zillertal ganz im Zeichen eines 3-4-3-Systems - das dem 3-5-2 zumindest in Sachen Abwehr-Dreierkette und mit den zwei Schienenspielern jedoch ähnelt. Im Zentrum agiert eine Doppel-Sechs statt einem Sechser und zwei Achtern, dadurch wird der zusätzliche Angreifer frei. In der Vergangenheit und gerade als Reaktion auf Geschehnisse im Laufe einer Partie kam diese taktische Anpassung bei Werder zwar durchaus schon mal zur Anwendung, doch um diese "zu etablieren, benötigt es noch die eine oder andere Einheit", sagte etwa Anthony Jung.

Trainiert wurde am Montag zunächst die Spieleröffnung, dafür versammelten sich die Profis auch länger um eine Taktiktafel. Anschließend traten zwei Mannschaften mit elf Spielern in dieser Formation gegeneinander an. In der offensiven Dreierreihe tauschten indes mehrere Spieler durch, darunter Niclas Füllkrug, Marvin Ducksch, Dawid Kownacki, Nick Woltemade, Justin Niinmah, Leonardo Bittencourt und auch Romano Schmid. Angreifer Oliver Burke verblieb übrigens weiter in seiner vermeintlich neuen Rolle.

Werner probiert "jeden mit jedem mal"

Werner hatte bereits durchblicken lassen, im Sturm während der Vorbereitung "jeden mit jedem mal auszuprobieren" - wie in den bisherigen Testspielen, dort bislang im Zweier-Sturm. "Am Ende werden wir sehen, ob wir mit zwei oder drei Angreifern spielen und welche Spielertypen dann da eine Rolle spielen", sagte der Coach, der die Konkurrenzsituation begrüßt - gerade im Vergleich zur zurückliegenden Bundesliga-Rückrunde, als die Alternativen oftmals nur überschaubar waren: "Für uns ist es grundsätzlich gut, wenn wir reagieren können: Wie ist eine Trainingswoche gelaufen und was passt auch zu einem Gegner?"

Auch eine nominell hochkarätige Sturm-Reihe mit Füllkrug, Ducksch und Neuzugang Kownacki, der sich blendend bei Werder eingefügt hat, erscheint laut Werner somit möglich: "Denkbar ist das alles, es sind alles gute Fußballer und das kann eine Option sein - das sage ich jetzt einfach mal so", meinte er mit einem Schmunzeln: "Gesehen habe ich sie in dieser Ausrichtung auch noch nicht. Schauen wir mal."

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