Der Fürther Bernd Nehrig (li.) lässt sich von Stefan Schröck zum Führungstor beglückwünschen. picture-alliance
Nach der 0:5-Pleite beim MSV Duisburg änderte FSV-Trainer Hans-Jürgen Boysen seine erste Elf auf vier Positionen: Lagerblom fehlte rotgesperrt, Göbig erlitt einen Außenbandriss im Sprunggelenk. Zudem rotierten Junior Ross und Ralf Schneider raus. Dafür spielten der Ex-Fürther Voigt, Ledgerwood, Taylor und Kujabi.
Die SpVgg Greuther Fürth gewann gegen Spitzenreiter Kaiserslautern mit 3:0, dennoch änderte der neue Coach Mike Büskens seine Anfangsformation auf einer Position: Der unter der Woche aus Mainz verpflichtete Pekovic kam im defensiven Mittelfeld zum Zug, Fürstner musste dafür weichen.
Die Fürther versuchten die Frankfurter gleich unter Druck zu setzen und agierten sehr aggressiv in den Zweikämpfen. Vor allem Pekovic versuchte hier Zeichen zu setzen - doch der Linksfuß übertrieb es ein wenig und sah früh die Gelbe Karte. Spielerisch und von der Raumaufteilung her waren die Franken überlegen, doch die Hessen befreiten sich immer besser, ohne freilich große Torgefahr zu versprühen.
Das Spiel plätscherte ausgeglichen dahin und wurde von Kujabis Blackout entscheidend verändert: Sein Rückpass in den Lauf von Nehrig war ein mehr als normales Gastgeschenk, das der Fürther eiskalt ausnutzte (16.). Der FSV war dadurch natürlich geschockt, nach vorne ging kaum etwas - Husterer war nach schönem Gjasula-Zuspiel im Strafraum zu überrascht (26.), in der 37. Minute fischte SpVgg-Keeper Loboué den ersten Schuss der Frankfurter aufs Fürther Tor aus dem kurzen Eck. Zu diesem Zeitpunkt hatte Büskens Pekovic schon vom Feld geholt, weil sein "Zupacken" im Mittelfeld jederzeit die Ampelkarte befürchten ließ.
Kurz nach Cidimars Torschuss machte die Büskens-Elf mit der zweiten Gelegenheit das zweite Tor. FSV-Routinier Gledson lief im Spielaufbau mit dem Ball am Fuß in den Gegner hinein. Fürstner eroberte mit Nöthes Hilfe die Kugel und legte sie mustergültig in den Lauf von Allagui. Der Tunesier lief alleine auf Keeper Klandt zu und ließ ihm mit einem Tunnel keine Abwehrchance (39.). Frankfurt ließ nun gewaltig den Kopf hängen und hätte nach einem leichtfertigen Ballverlust von Ledgerwood beinahe das dritte Tor kassiert, aber Schröcks Flanke auf den freistehenden Nöthe war zu unpräzise (43.).
Der 19. Spieltag
Auch im zweiten Abschnitt blieben die Fürther am Drücker, ließen aber gute Ansätze zu Torchancen (Allagui, 49.) liegen. Die Frankfurter hatten mit Beginn der zweiten Halbzeit und der Einwechslung von Junior Ross für den enttäuschenden Coulibaly auf einen Doppelsturm umgestellt - Taylor ging nun nach ganz vorne neben Cidimar. Durchschlagskräftiger wurden die Aktionen der Hessen, die immerhin aktiver wurden, in der vordersten Front aber nicht.
Nach gut 65 Minuten schwand bei der Boysen-Elf die Hoffnung, die sattelfeste Abwehr der Franken mit Biliskov und Karaslavov sowie dem sehr fleißigen Fürstner davor aus den Angeln zu hebeln. Eine Einzelleistung von FSV-Stürmer Cidimar verdient dank der schönen Drehung um Biliskov erwähnt zu werden, doch über den Schuss des Brasilianers aus 22 Metern hüllt man besser den Mantel des Schweigens (62.).
Die Fürther spielten ohne große Anstrengungen den Vorsprung über die Zeit und konterten in der Schlussviertelstunde eiskalt. Erst machte Schröck das 3:0 für die SpVgg, profitierte aber vom Fehlgriff Klandts, der das Schüsschen unter der Hand druchrutschen ließ (71.). Dann startete Müller ein fulminantes Solo von der Mittellinie, das der Flügelflitzer mit seinem fünften Saisontor krönte (75.). Und den Schlusspunkt setzte Nöthe, der ein Zuspiel von Schröck mühelos über die Linie drückte (81.). Das zweite Debakel im zweiten Rückrundenspiel für die Frankfurter war perfekt.
Der FSV tritt am kommenden Sonntag in einer Woche beim SC Paderborn an. Fürth empfängt bereits am Freitag Energie Cottbus.