Bundesliga

Freiburgs desaströse Bayern-Bilanz und zwei Mutmacher

Küblers Einsatzfähigkeit ist fraglich

Freiburgs desaströse Bayern-Bilanz und zwei Mutmacher

Christian Streich gewann mit Freiburg in der Bundesliga erst einmal gegen Bayern.

Christian Streich gewann mit Freiburg in der Bundesliga erst einmal gegen Bayern. IMAGO/MIS

Wer es mit dem Sport-Club hält, hat nicht so viel Freude beim Betrachten der Bundesliga-Bilanz gegen die Bayern. Freiburg ist gegen diesen Gegner seit 15 Partien sieglos (3 Remis, 12 Niederlagen) - so lange wie gegen keinen anderen Verein. Die jüngsten fünf Liga-Duelle mit den Bayern verlor Freiburg allesamt - sonst wartet der SC nur gegen Dortmund seit fünf Spielen auf Punkte. Und: Nur gegen die Bayern wartet das Team von Christian Streich seit drei Spielen im Oberhaus auf einen Treffer.

Streich hat im Ligaalltag mit seinem Verein überhaupt erst einmal gegen den Branchenprimus gewonnen. Und die Erinnerung daran ist mit einer gewissen Tragik verknüpft: Eine Woche nach dem 2:1 am 33. Spieltag 2014/15 gegen das bereits als Meister feststehende Ensemble von Pep Guardiola stieg der SC in die 2. Liga ab - zum einzigen Mal unter Streich.

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Dieser Sieg 2015 ist der einzige der Breisgauer unter den vergangenen 41 Liga-Duellen mit dem FCB. Sonst gab es acht Remis und 32 Niederlagen. In den jüngsten 21 Duellen mit den Bayern kassierte Freiburg immer mindestens ein Gegentor. Nie zuvor hatte der SC gegen einen Verein eine solche Gegentorserie.

Trotz dieser desaströsen Bilanz gibt es einen Mutmacher aus der jüngeren Vergangenheit - in einem anderen Wettbewerb. Im Viertelfinale des letztjährigen DFB-Pokal gewann Freiburg überraschend mit 2:1 in München. Das war der erste Pflichtspielsieg des SC bei den Bayern überhaupt.

Streich gewann nur im Pokal gegen Tuchel

Dadurch holte Streich seinen erst zweiten Sieg gegen Trainerkollege Thomas Tuchel, der im April 2023 sein zweites Spiel bei den Bayern coachte. Der erste Erfolg passierte auch im DFB-Pokal, 2013 gewannen Streichs Freiburger 3:2 nach Verlängerung bei Tuchels Mainzern. In der Bundesliga hingegen ist Streich noch ohne Sieg gegen Tuchel, holte in neun Duellen nur zwei Remis. Auf keinen anderen Trainer traf der SC-Coach so oft in der Liga, ohne je gewonnen zu haben.

All diese Statistiken werden Streich besonders in der aktuellen Lage mit nur einem Punkt aus den jüngsten fünf Ligapartien wenig kümmern. Vielmehr werden ihm die 14 Gegentore in jenen fünf Begegnungen Kopfzerbrechen bereiten. Aber auch in dieser Hinsicht liefert die jüngste Vergangenheit einen kleinen Mutmacher. Selbst in der vergangenen Saison, die der SC mit dem besten Ergebnis unter Streich als Fünfter abschloss, gab es eine solche Phase.

Selbst in Streichs bester Saison gab es mal 14 Gegentore in fünf Spielen

2022/23 kassierte das Streich-Team zwischen dem 15. und 19. Spieltag ebenfalls 14 Gegentore. Der Unterschied zur aktuell sehr unerfreulichen Lage: Der Großteil der Einschläge verteilte sich auf zwei Ausrutscher-Auftritte auswärts, ein 0:6 in Wolfsburg und ein 1:5 in Dortmund. Sonst holte der SC auch zwei Siege (3:1 gegen Augsburg, 2:1 gegen Stuttgart) sowie ein 1:1 gegen Eintracht Frankfurt in dieser Phase.

Jetzt bietet sich also am Freitag die nächste Chance gegen die Bayern, die Gegentorflut einzudämmen und endlich mal wieder Punkte zu holen. Ob Lukas Kübler bei dieser Aufgabe mithelfen kann, ist noch fraglich. Der Rechtsverteidiger musste beim 1:2 in Augsburg vorzeitig wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel ausgewechselt werden.

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