Bundesliga

SC Freiburg: Christian Streichs "extreme Freude" über Keitels Comeback

Der von ManUnited gekommene Burkart debütiert

Freiburg: Streichs "extreme Freude" über Keitels Comeback

Er begeisterte seinen Trainer in Mönchengladbach: Yannik Keitel.

Er begeisterte seinen Trainer in Mönchengladbach: Yannik Keitel. imago images

Im Spätsommer 2020 hatte Yannik Keitel gute Chancen auf einen Platz in der Freiburger Startelf, auf der Doppelsechs neben Routinier Nicolas Höfler. Anfang September wurde der inzwischen 21-Jährige wegen seiner guten Chancen auf Bundesliga-Praxis daher auch erstmals von U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz nominiert.

In der ersten Pokalrunde bei Waldhof Mannheim gehörte Keitel noch zur Anfangsformation des Teams von Christian Streich. Doch mit der Ankunft von Rekordeinkauf Baptiste Santamaria für Keitels Position wenige Tage später verschwand das Eigengewächs, das schon im Alter von elf Jahren aus dem Umland in die Freiburger Fußballschule gewechselt war, für längere Zeit von der Profibühne. Mitte November berichtete Streich von "einem Durchhänger im Training" und betonte, dass Keitel, der in der Saison 2019/20 als Debütant drei längere Bundesliga-Einsätze (zweimal Startelf) verbucht hatte, "keinen Welpenschutz mehr" genieße.

Magere Hinrundenbilanz

Kurz darauf zog sich der defensive Mittelfeldspieler eine Innenbandverletzung im Knie zu und fehlte bis Jahresende. Auch deshalb fiel seine Hinrundenbilanz äußerst mager aus: 45 Minuten im Pokal, 16 in der Liga und nur weitere vier Spieltagskaderberufungen. Zu Beginn der Rückrunde schlossen sich drei weitere Jokereinsätze an, dann sah man Keitel wieder länger nicht, ehe er am vergangenen Samstag in Gladbach erstmals in dieser Saison in der Startelf auftauchte.

Er durfte an der Seite Santamarias den gesperrten Höfler (10. Gelbe Karte) vertreten und erledigte diesen Job sehr zur Zufriedenheit seines Trainers. "Das war gut, extrem erfreulich", geriet Streich beinahe ins Schwärmen, "er war zwischendrin auch wieder verletzt und hat jetzt richtig gut gespielt. Er hat viele Zweikämpfe gewonnen, mutig gespielt, aufgedreht, das ist ein richtiger Schritt weiter, das freut uns extrem." Keitel selbst zeigte sich im Interview auf den SC-Kanälen ebenfalls zufrieden: "Ich habe mich ziemlich gut gefühlt, wollte auch die Bälle haben. Es war von der ganzen Mannschaft auch ein gutes Spiel, das erleichtert es, reinzukommen."

"Wir schmeißen ihn mal rein": Burkart gleich mittendrin

Ein weiterer Lichtblick beim bitteren Abend im Borussia-Park: das Profidebüt von Nishan Burkart. Der 21-jährige Schweizer wurde zunächst beim FC Zürich und dann fünf Jahre bei Manchester United ausgebildet, ehe er 2019 zur U 23 in die Fußballschule des SC wechselte. Dort erzielte er in dieser Saison bisher 14 Tore in 26 Regionalliga-Einsätzen. Burkart ist erst der zweite Freiburger Bundesligaspieler, der in diesem Jahrtausend geboren wurde. Zuvor traf das nur auf Keitel zu.

"Wir haben einfach gedacht, wir schmeißen ihn mal rein", sagte Streich, obwohl es für "den Nishan mit seiner Schnelligkeit besser ist, wenn du 1:0 führst". Vielleicht bietet sich ja direkt beim nächsten Auswärtsspiel am Freitag in Bielefeld erneut die Chance für Burkart, sein Tempo gewinnbringend einzusetzen, zumal in der Offensive die Personalauswahl eingeschränkt ist.

Und dann kam Streich von sich auch nochmals auf Keitel zu sprechen: "Es ist besonders schön, dass er so ein klares, gutes Spiel gemacht hat, er war nicht nervös, das ist toll, das hilft uns richtig weiter." In dieser Form ist Keitel tatsächlich eine echte Alternative für die Schaltzentrale, wenngleich gegen Bielefeld Höfler aller Wahrscheinlichkeit nach auf seinen angestammten Platz zurückkehren wird.

Carsten Schröter-Lorenz

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